10. Internationale Kriseninterventionstage 2011

Ende September veranstaltete das Rote Kreuz gemeinsam mit der Universität Innsbruck die 10. Internationalen Kriseninterventionstage an der Universität. Dabei informierten Vertreter und Vertreterinnenn des Roten Kreuzes und der Universität Innsbruck über Krisenintervention und Einsatzkräftenachsorge bei Großschadens- und komplexen Schadensereignissen.
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Prof. Barbara Juen hielt dieses Jahr unter anderem einen Vortrag zum Modell der stufenweisen psychosozialen Betreuung nach Großschadensereignissen und Katastrophen. (Bild: Rotes Kreuz Tirol)

Großschadensereignisse und Katastrophen – Zugunglücke, Hochwasser, Unfälle mit einer großen Anzahl von Betroffenen –, aber auch schon umfangreiche Schadensereignisse weit unterhalb der Großschadensschwelle – etwa der Tod eines Schülers auf der Landschulwoche – erfordern eine besonders gute Einsatzstruktur, um zu garantieren, dass alle Betroffenen medizinisch und psychosozial optimal betreut werden können.

600 Teilnehmer

Die diesjährige 10. Kriseninterventionstagung stand unter dem Motto des „Großschadensereignisses und des komplexen Schadensereignisses“. Mit knapp 600 Teilnehmern, 40 Referenten und ebenso vielen Helferinnen und Helfern sind die 10. internationalen Kriseninterventionstage in Innsbruck die größte Fachtagung Europas, gemeinsam organisiert von Österreichischem Roten Kreuz und Universität Innsbruck.

Namhafte Expertinnen und Experten aus Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz haben sich in Vorträgen und Workshops mit der Frage auseinandergesetzt, wie man Betroffene nach einem Großschadensereignis möglichst gut und wirksam psychosozial unterstützen kann. Dabei haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowohl den Forschungsstand als auch allgemeine europäische Richtlinien der psychosozialen Betreuung diskutiert und Erfahrungen aus Großschadensereignissen ausgetauscht. In Workshops konnten die Anwesenden unter anderem die Leitung eines sogenannten „Betroffeneninformationszentrums“ einüben, sinnvolle Verabschiedungsrituale diskutieren und eigene Einsatzerfahrungen besprechen.

Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis

Die Tagung richtete sich in erster Linie an Personen, die in der Krisenintervention und Akutbetreuung tätig sind, an Vertreterinnen und Vertreter von Einsatzorganisationen und Behörden sowie an Krisenmanagerinnen und -manager. „Ziel dieser Tagung war der möglichst nahtlose Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis, und das haben wir erreicht“, sagt Prof. Dr. Barbara Juen von der Institut für Psychologie an der Uni Innsbruck, die fachliche Leiterin der psychosozialen Betreuung im Österreichischen Roten Kreuz.

(red)