Ehrenzeichen des Landes Tirol verliehen

Im Rahmen der Landesgedenkfeier in der Innsbrucker Hofburg überreichten LH Günther Platter und Südtirols LH Luis Durnwalder vergangenen Sonntag das Ehrenzeichen des Landes Tirol an Univ.-Prof. Brigitte Mazohl, Leiterin des Instituts für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie und an Univ.-Prof. Günther Bonn, Leiter des Instituts für Analytische Chemie und Radiochemie.
Verleihung des Ehrenzeichens des Landes Tirol
LH Platter und Südtirols LH Durnwalder mit den Geehrten Hans Winkler, Günther Bonn und Brigitte Mazohl (v.l.). Foto: Land Tirol

„Am heutigen Andreas-Hofer-Gedenktag stehen ganz besondere Menschen im Mittelpunkt. Durch ihr Engagement haben sie einen wertvollen Mehrwert für unsere Gesellschaft, einen wichtigen Beitrag für das Land Tirol geleistet“, betonte LH Günther Platter in seiner Festrede im Rahmen der feierlichen Verleihung des Ehrenzeichens des Landes Tirol. Unter den geehrten Personen sind auch Angehörige der Universität Innsbruck vertreten: Prof. Brigitte Mazohl und Prof. Günther Bonn wurden für ihre außerordentlichen Leistungen und Verdienste in ihren Forschungsgebieten von der Tiroler Landesregierung geehrt. Auch Prof. Hans Winkler, ehemaliger Vorstand des Instituts für Pharmakologie der Medizinischen Universität Innsbruck, wurde mit dem Ehrenzeichen des Landes Tirol ausgezeichnet.

Inner- und außeruniversitäres Engagement

Die Verleihung des Tiroler Ehrenzeichens an Frau Prof. Mazohl, die als Botschafterin der Tiroler Geschichtsforschung gilt, würdigt die besonderen Verdienste der Historikerin um die Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte. Brigitte Mazohl machte sich nach ihrer Berufung besonders hinsichtlich einer zeitgemäßen Neuausrichtung des Faches an der Universität Innsbruck verdient. Anlässlich der Zweihundertjahrfeier der Ereignisse von 1809 bemühte sich Frau Mazohl, das Gedenkjahr und die Person Andreas Hofer von mythischer Verklärung zu befreien und engagierte sich für eine wissenschaftlich fundierte Betrachtung der historischen Ereignisse. Die außerordentlichen Verdienste Günther Bonns als Forscher und Universitätsprofessor sowie als stellvertretender Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologieentwicklung würdigte die Tiroler Landesregierung ebenfalls mit der Verleihung des Ehrenzeichens. Die Ehrung bringt auch die Wertschätzung seitens des Landes Tirol für die hervorragenden Verdienste in den Bereichen Life Sciences und Biomedizinische Technologien, in denen Prof. Bonn als Pionier gilt, zum Ausdruck.

Zu den Personen:

Brigitte Mazohl leitet seit 2005 das Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck. Darüber hinaus ist die Historikerin Leiterin der Forschungsplattform „Politik. Religion. Kunst. Plattform für Konflikt- und Kommunikationsforschung“, Innsbrucker Sprecherin des Internationalen Graduiertenkollegs „Politische Kommunikation von der Antike bis zur Gegenwart“ sowie wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die Forschungsschwerpunkte Mazohls liegen in der österreichischen, deutschen und italienischen Geschichte in der Zeit zwischen dem 18. Jh. und dem Ersten Weltkrieg. Frau Mazohl veröffentlichte auch zahlreiche Arbeiten zur Frauen- und Geschlechtergeschichte und gilt als eine der frühesten Vertreterinnen einer feministisch orientierten Geschichtswissenschaft.

Günther Bonn ist seit 1996 Vorstand des Instituts für Analytische Chemie und Radiochemie der Universität Innsbruck. Neben seiner wissenschaftlichen Laufbahn hatte und hat Bonn wichtige Funktionen in wissenschafts- und forschungspolitischen Gremien im universitären und außeruniversitären Bereich inne, beispielsweise als Universitätsrat, Mitglied des Fachhochschulrats, stv. Vorsitzender des Rats für Forschung und Technologieentwicklung oder als Präsident des Büros für Internationale Forschungs- und Technologiekooperation. Die Forschungsgebiete Bonns umfassen die Bereiche Grundlagenforschung und technische Anwendungen von chemischen Analyseverfahren auf den Gebieten der Bio-, Gen- und Phytoanalytik sowie der Umwelt- und Radioanalytik.

(Melanie Bartos)