BioTreaT gewinnt Eduard-Wallnöfer-Preis

In diesem Jahr vergab die Eduard-Wallnöfer-Stiftung der Tiroler Industrie mit Unterstützung der Stiftung Südtiroler Sparkasse einen Hauptpreis für Forschungs- und Studienprojekte sowie einen Anerkennungspreis. Insgesamt 20 Arbeiten wurden eingereicht.
wallnoeferpreis2010.jpg
Mag. Töchterle, DI Knapp, Mag. Lettenbichler, Dr. Mayr, Dr. Schretter (v.l.)

Der Stiftungsvorsitzende, Dr. Oswald Mayr, zeichnete die Preisträger Mitte Dezember in feierlichem Rahmen im Barocksaal des Hotel Europa aus, präsentierte den Jury-Bericht und erläuterte die Siegerprojekte im Beisein zahlreicher Ehrengäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Der Forschungspreis ist mit 5000 Euro dotiert, der Anerkennungspreis mit 2500 Euro. Der Eduard-Wallnöfer-Preis für Forschungs- und Studienprojekte 2010 ging an die Arbeitsgemeinschaft Mikrobielle Ökologie unter der Leitung von DI Alexander Knapp für das Projekt BioTreaT. Der Wissenschafter ist am Institut für Mikrobiologie der Universität Innsbruck tätig und arbeitet gemeinsam mit Mag. Sabine Podmirseg, Mag. Andreas Walter, Mag. Marina Fernández-Delago Juárez und Prof. Heribert Insam zu erneuerbaren Energien aus nachwachsenden Rohstoffen. BioTreaT zielt auf die Verbesserung von Biogasproduktionsprozessen ab, deren Überwachung und Steuerung für kleinere Biogasanlagen bis zu 50 KW, wie sie in Tirol und im Alpenraum zumeist anzutreffen sind.
Das Team befasst sich auch mit der Prozessoptimierung in der Biogasproduktion sowie der Verwertung von Holzasche aus der Biomasseverbrennung. Dies stößt in Tirol mit seinen traditionell gewachsenen land- und forstwirtschaftlichen Strukturen auf sehr großes Interesse, wie auch die Beteiligung von 14 Tiroler Unternehmenspartnern zeigt. Die Bio4Gas Technologie wird als Tiroler Erfindung schon über die Grenzen Tirols nach Deutschland, Italien und Irland geliefert. Besucher aus Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Kanada, Mexiko und vielen weiteren Ländern haben bereits ihr Interesse bei Besichtigungen an der Demonstrationsanlage in Rotholz bekundet.

Spektakuläre Funde

Der Anerkennungspreis für Forschungs- und Studienprojekte ging an Mag. Ulrike Töchterle für das Projekt „Der Kiechlberg bei Thaur – eine Drehscheibe der Kulturen im 5. bis 2. Jahrtausend v. Chr.“ Die Preisträgerin absolvierte das Studium der Ur- und Frühgeschichte und ist derzeit am Institut für Archäologie der Universität Innsbruck tätig. Ihre archäologischen Feldforschungen am jungsteinzeitlichen bis mittelbronzezeitlichen Kiechlberg bei Thaur brachten unvorhersehbare und teilweise spektakuläre Funde und Befunde von überraschender Qualität zu Tage. Die von Mag. Töchterle geleiteten Ausgrabungen werden nun im Zuge ihrer Dissertation aufgearbeitet. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Nutzung von Rohstoffressourcen, dem transalpinen Güteraustausch und letztendlich auch auf die Rekonstruktion der frühen Besiedlungsgeschichte gerichtet. Die bisherigen Ergebnisse haben bereits großes Interesse in der internationalen Fachwelt hervorgerufen.

(Christian Flatz)

Links: