Architekturstudent erhält internationales Stipendium

Ivan Niedermair, Architekturstudent an der Uni Innsbruck, wurde von einer international besetzten Jury für eines der begehrten Schindler-Stipendien ausgewählt. Im Rahmen des Artists and Architects in Residence Program wird er ab Oktober sechs Monate lang in Los Angeles an seinem experimentellen Architekturprojekt arbeiten.
Ivan Niedermair
Ivan Niedermair

 

Die Schindler-Stipendien werden vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gemeinsam mit dem MAK - Museum für angewandte und zeitgenössische Kunst vergeben. Hauptanliegen des Stipendiatenprogramms ist es, im Bereich der gezielten und langfristigen Individualförderung junger Künstler und Architekten / Studenten tätig zu sein und durch ein aktives Austauschprogramm neue, grenzüberschreitende Möglichkeiten und Konfrontationen zu schaffen. Aus insgesamt 177 Einreichungen aus 33 Ländern wählte eine internationale Jury drei Architekten(teams) und Ivan Niedermair als einzigen Architekturstudenten für das Artists and Architects in Residence Program in Los Angeles aus. Für das sechsmonatige Arbeitsstipendium in Los Angeles steht dem Nachwuchsarchitekten ein Atelier im Pearl M. Mackey Apartment House des österreichischen Architekten Rudolph M. Schindler zur Verfügung.

Problem als Teil der Lösung

Während seines Aufenthalts in den USA möchte sich der Architekturstudent der Frage widmen, wie sich die Städte angesichts der gegenwärtigen Klima- und Ressourcensituation verändern werden und müssen. „Los Angeles steht wie wohl keine andere Metropole exemplarisch für unsere vorherrschende Haltung gegenüber räumlichen und energetischen Ressourcen. Hier sticht der Widerspruch zwischen unserem Lebensstil und der scheinbar ausweglosen Lage am deutlichsten hervor“, erklärt Niedermair. Da es seiner Ansicht nach aber zu spät ist, um Pessimist zu sein, möchte der Nachwuchsarchitekt das Problem als Teil der Lösung sehen und in Los Angeles untersuchen, inwieweit sich diese Widersprüche in potenzielle Lösungen für die Zukunft umwandeln lassen. „Schließlich bietet gerade die Hauptursache der globalen Erwärmung – die Urbanisierung der Menschheit – gleichzeitig die größte Chance zu deren Bewältigung. Mir geht es darum, dem Highway der apokalyptischen Szenarien ein paar Steine aus optimistischer Gestaltungskraft in den Weg zu legen“, so Niedermair.

Zur Person

Ivan Niedermair wurde 1983 in Brixen geboren und begann 2003 sein Studium der Architektur an der Universität Innsbruck. Derzeit verfasst er seine Diplomarbeit, betreut von Prof. Arch. Volker Giencke, mit dem Titel „Sprachfänger - eine Bibliothek für bedrohte Sprachen“.

(sr)