Die Macht des interkulturellen Verstehens

Univ.-Prof. Dr. Paul Mecheril setzte sich in seinem Vortrag im Rahmen des empirisch-sozialwissenschaftlichen Studientages des Instituts für Praktische Theologie mit methodologischen Grundfragen interkultureller Forschung auseinander.
Das Institut für Praktische Theologie veranstaltete im Mai die empirisch-sozialwissen …
Das Institut für Praktische Theologie veranstaltete im Mai die empirisch-sozialwissenschaftliche Studientage

Im Rahmen der empirisch - sozialwissenschaftlichen Studientage am Institut für Praktische Theologie präsentierte Univ.-Prof. Dr. Paul Mecheril am 25. Mai 2010 den zahlreich erschienenen ForscherInnen aus unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen sein Konzept interkulturellen Verstehens.

 

Interkulturelles Verstehen als sozialwissenschaftliche Praxis unterliege einer doppelten Hermeneutik. „Wir beschäftigen uns mit dem Verstehen der anderen in einem verstehenden Zugang.“, so Mecheril. Wissenschaftliches Verstehen sei grundsätzlich an die eigene kulturelle Praxis und Geschichte gebunden. „Unser Blick ist eben nicht der göttliche Blick“, bringt es der Leiter des Instituts für Erziehungswissenschaft auf den Punkt. Verstehen im interkulturellen Kontext finde immer in den Kategorien derjenigen statt, die sich um das wissenschaftliche Verstehen der anderen bemühen. Damit aber schreibe Verstehen kulturelle Differenz zu und bestätige Herrschaftswissen. Die Gefahr wissenschaftlichen Verstehens im interkulturellen Kontext liege in der Vergegenständlichung des anderen. Reflexivität in Bezug auf den eigenen Standort und die Relativierung des Geltungsanspruchs wissenschaftlicher Aussagen sind für Mecheril wesentliche Konsequenzen dieser erkenntnistheoretischen Überlegungen.

 

Die anschließende Forschungswerkstatt stieß bei den teilnehmenden ForscherInnen auf großes Interesse. An Hand einzelner Projekte wurden grundsätzliche methodologische Fragestellungen interpretativer Verfahrensweisen im interkulturellen Kontext diskutiert.

(ip)

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