adventure X: Uniprojekt erhält den 3.Preis

Die Sieger des landesweiten Businessplanwettbewerbs adventure X stehen fest. Mit dabei das Team „seekda“, das aus dem Forschungsinstitut STI der Informatik heraus gegründet wurde und eine zukunftsträchtige IT-Lösung für den Bereich des e-Tourismus entwickelt hat. Das Team erhielt den 3. Preis.
Bernhard Rieder (links) und Alexander Wahler überzeugen mit einer Multikanalvertriebs …
Bernhard Rieder (links) und Alexander Wahler überzeugen mit einer Multikanalvertriebslösung für Beherbergungsbetriebe und erobern Platz drei (Foto: Tiroler Zukunftsstiftung)

 

Hubert Hochleitner gewinnt das Rennen der ausgefeilten Geschäftskonzepte mit Deefleex, einem neuartigen Schalldiffuser für Gitarristen und Tontechniker. Die Top-Plätze zwei und drei gehen an das Team RenE (intelligente Steckdose) und seekda (IT-Lösung für Online-Vertrieb von Beherbergungsleistungen). Die Prämierung im congresspark igls brachte den erfolgreichen Projekten Ende letzter Woche neben den „Medaillen“ auch wertvolles Startgeld für die Umsetzung ihrer Idee und die mögliche Gründung einer eigenen Firma. Die Siegerschecks im Wert von 12.000, 10.000 und 8.000 Euro übergaben Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Bodenseer.

adventure X – der lange Weg zum Sieg

Der von der Tiroler Zukunftsstiftung und CAST, Center for Academic Spin-offs Tyrol veranstaltete Businessplanwettbewerb startete schon im November 2009. 116 Teams waren insgesamt am Start. In der letzten Phase drei verlangte der Bewerb den TeilnehmerInnen vollständige Businesspläne inklusive fundierter Planungen für Finanzierung und Realisierung ab. Insgesamt sind beim aktuellen Durchgang 130 Businesspläne zur Bewertung eingereicht worden, zehn Projekte sind ins Finale einzogen. Die genannten Preisträger setzten sich vor den sieben weiteren Finalisten im Anschluss an Expertenpräsentationen nach Punkten durch.

„Neue Unternehmen schaffen Arbeitsplätze, neue Technologien bringen Wachstum. Deshalb ist es für einen Standort so enorm wichtig, gute Gründerinnen und Gründer aufzuspüren und umfassend zu unterstützen – in Zeiten wie diesen mehr denn je“, weiß Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. „Der Weg bis ins Finale bei adventure X ist lang und steil, aber er lohnt sich. Denn nur fundierte Konzepte bieten neuen Unternehmen ein solides Fundament. Und erst damit entsteht maximale Sicherheit für Gründer, Partner, Investoren und künftige Mitarbeiter.“

Gesamtsieger wurde das 
Projekt Soundplate (Deefleex)

Seit der breiten Einführung der elektrischen Gitarre nach 1960 werden Gitarren-Lautsprecher und -Boxen gebaut. Bei unveränderter Konstruktion ist der Nachteil der stark gebündelten Schallabstrahlung bei hohen Frequenzen – das „BEAMEN“ – über die Jahre erhalten geblieben. Der Schwazer Profi-Gitarrist Ing. Hubert Hochleitner hat nun unter dem Arbeitstitel „Soundplate“ einen Schalldiffuser namens Deefleex entwickelt, der in der Lage ist, diese Lautsprecherfrequenzen klangneutral zu eliminieren. So profitieren Gitarristen und Zuhörer von einem gleichmäßigen, unverfälschten Klangerlebnis auf jeder Hörposition. Eine für Tontechniker optimierte Ausführung wird diesen künftig helfen die Mikrofone richtig einzustellen und zu justieren. Vorteil ist auch, dass das neue System leicht handhabbar ist und Zeit spart. Preisträger Hubert Hochleitner plant seine Innovation unter der Marke HooVI zu vertreiben.

Den 2. Platz eroberte Projekt RenE (Renewable Energies)

DI Berthold Lindner und Dr. Reinhard Steinlechner, beide Lehrer an der HTL-Anichstraße in Innsbruck entwickeln, produzieren und vermarkten die „intelligente Steckdose“. Diese intelligente Steckdose beendet den laufenden Stromverbrauch ausgeschalteter Elektrogeräte oder Ladegeräte, die „im Leerlauf“ (Standby-Betrieb) an der Steckdose hängen. Zwischen Steckdose und Ladegerät oder andere Geräte wie Computer, Drucker etc. geschaltet, erkennt sie intelligent deren Standby-Betrieb und trennt diese Geräte vom Netz. Bei Wiederaufnahme des Betriebs schaltet sie die betreffenden Geräte selbständig wieder ans Netz. So kann erheblich Strom gespart werden, Anwender können Standby-Geräte künftig mit gutem Wissen eingesteckt lassen. Im Gegensatz zu bereits vorhanden ähnlichen Produkten, ist hier weder ein zusätzliche Fernbedienung oder Zeituhr nötig. Das technische Prinzip ist vielseitig einsetzbar. Mit der intelligenten Steckdose können zum Beispiel auch ganze Computerräume mit einer Stromsparschaltung ausgerüstet werden.

Platz 3 für 
seekda

Mit der Produktfamilie „seekda! Connect“ hat das Start-up-Unternehmen seekda Gmbh des ehemaligen Mitarbeiters des Forschungsinstituts STI der Universität Innsbruck und jetzigen Geschäftsführers von STI international in Wien, DI Alexander Wahler eine interessante Marktlücke gefunden. Wahler und sein Team haben eine zukunftsträchtige Branchenlösung für den Internetvertrieb von Beherbergungsleistungen entwickelt und erst vor kurzem auf den Markt gebracht. Hoteliers und Zimmervermieter können mit diesem intelligenten IT-Produkt sowohl den Direktverkauf von Hotelzimmern auf der eigenen Homepage als auch die Verwaltung von nahezu unbegrenzt vielen indirekten Vertriebskanälen (Buchungsplattformen) gleichzeitig über ein einziges Interface verwalten. Das spart Zeit und verringert den Wartungsaufwand für den jeweiligen Beherbergungsbetrieb deutlich und gibt ihm die Chance das gesamte Spektrum des Online-Vertriebs abdecken. Die jüngste Entwicklung ist eine Komponente, die unterschiedliche Vorlagen zur nahezu vollautomatischen Erstellung von Homepages für Beherbergungsbetriebe bereitstellt. Damit wird es künftig auch Klein- und Kleinstbetrieben der Branche möglich, am elektronischen Tourismus einfach und kostengünstig teilzunehmen.

Seit neun Jahren verlässlicher Partner im ganzen Land

adventure X unterstützt TirolerInnen bereits zum neunten Mal beim Erstellen professioneller Geschäftspläne. Vor Ort in Landeck, Innsbruck, Lienz und Kufstein sind den 194 TeilnehmerInnen in diesem Durchgang über 80 Experten mit regelmäßiger Beratung, Feedback und Schulung zur Seite gestanden. Seit dem Jahr 2001 haben damit 1.651 TirolerInnen in 722 Projektteams von den Leistungen des Wettbewerbs profitiert. In den vergangenen Jahren waren sehr häufig Ideen aus dem universitären Umfeld unter den Preisträgern. Die 187 mit Hilfe des adventure X entstandenen Unternehmen beschäftigen heute 776 Mitarbeiter. „Ein Businessplan beleuchtet Stärken und Schwächen eines Vorhabens schonungslos. Umso erfreulicher, dass die TirolerInnen und Tiroler so zahlreich dabei sind und auch kritische Feedbacks konstruktiv verwerten“, informiert Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer der Tiroler Zukunftsstiftung. „Aus Erfahrung wissen wir, dass rund ein Drittel der adventure X-Teilnehmer tatsächlich gründet. Dazu konnten sie in den letzten Monaten viele wertvolle Kontakte knüpfen - das ist ein wichtiger Nutzen des Wettbewerbs. Die Netzwerke aller Partner stehen den Gründerprojekten selbstverständlich auch künftig offen.“

Möglich macht das umfassende und gleichzeitig kostenlose adventure X-Service die langjährige, enge Zusammenarbeit der Veranstalter mit den Partnern PRISMA AG, Wirtschaftskammer Tirol, dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG sowie der Hypo Tirol Bank AG und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung.

(us)

 

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