Exkursion ans MIT

Unter Leitung von Prof. Theo Hug besuchte eine Gruppe von Innsbrucker Studierenden im April Boston, Cambridge und Amherst. Dabei gab es zahlreiche Gelegenheiten mit internationalen Expertinnen und Experten über aktuelle Medienentwicklungen ins Gespräch zu kommen.
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Exkursionsgruppe mit Ernst von Glaserfeld in Leverett, USA

Das Programm der Studienreise ans Massachusetts Institute of Technology (MIT) in diesem Sommersemester beinhaltete mehrere Diskussionsrunden, Gespräche und Besichtigungen sowie eine Konferenzteilnahme. Der erste Höhepunkt bestand im Gruppeninterview mit dem Linguisten und Medienkritiker Noam Chomsky zu aktuellen politischen Themen und Mediendynamiken. Der Vortrag „The Race between Education and Technology" von Lawrence F. Katz und Claudia Golding im Gutman Conference Center der Harvard Universität gab auf quantitativer Ebene Einblicke in den Medienwandel in den USA und dessen Auswirkungen auf das Bildungssystem. Ein weiterer Programmpunkt der Exkursion war der Besuch des Hyperstudios, wo Kurt Fendt über laufende Projekte im Bereich Digital Humanities referierte. Eine Führung durch das Media Lab löste rege Diskussionen über die neuesten Erfindungen aus. Eine Projektpräsentation von Jason Nawyn von der House_n Research group gab insofern Anlass zur Kritik und Besorgnis, als die totale Überwachung der Menschen mit „pro health monitoring" getarnt werden kann.

„Media in Transition"

Herzstück der Exkursion war die Teilnahme an der MIT6 von 24. bis 26. April. Die internationale Konferenz „Media in Transition" findet alle zwei Jahre am renommierten Massachusetts Institute of Technology statt. Der Titel der diesjährigen Konferenz war „Stone and Papyrus, Storage and Transmission". Die Vortragenden befassten sich mit den verschiedensten Ausprägungen des Medienwandels, der Medienarchivierung und Mediengeschichte, den neue Medien und virtuellen Welten, Medienpolitik, Zukunftsperspektiven des Journalismus und Implikationen für das Bildungssystem und für die Gesellschaft im Allgemeinen. MedientheoretikerInnen und -praktikerInnen aus aller Welt, darunter Henry Jenkins und Kurt Fendt (MIT), Lisa Gitelman (Harvard) und Richard d. Wright (BBC Archive) präsentierten ihre Arbeiten. Theo Hug hielt einen Vortrag „On Knowledge Media, Mediality, and the Mediatization of Knowledge". In den Pausen boten sich viele Möglichkeiten mit den anwesenden Expertinnen und Experten auch informell zu diskutieren und Kontakte zu knüpfen.

Zu Gast bei Ernst von Glasersfeld

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch bei Ernst von Glasersfeld, dem Begründer des radikalen Konstruktivismus und Ehrendoktor der Universität Innsbruck, in seinem Haus in Leverett. Auch hier gab es ausgiebig Gelegenheiten für Fragen und Gespräche über seine Theorien und sein Leben. Ein abendlicher Besuch beim Hackserspace Willoughby and Baltic wurde von David Raison vom Hackerspace Luxembourg organisiert. Dabei gab es konkrete Einblicke in die Arbeit von Hackern. Das kulturhistorische Programm gestaltete Dr. Claudia Schwarz vom Innsbrucker Institut für Amerikastudien. Sie führte die Gruppe entlang des Freedom Trails durch Boston und zu den Städten Concord und Lexington, die Schauplätze des Unabhängigkeitskriegs waren. Bei einem Picknick am Walden Pond bekamen die Studierenden bei einer Lesung von Frau Schwarz einen Einblick in die amerikanische Literatur der Transzendentalisten Emmerson und Thoreau. Als letzter Programmpunkt vor dem Heimflug besuchten die Exkursionsteilnehmer die Harvard Universität. Für alle Beteiligten war die Reise an die amerikanische Ostküste in vieler Hinsicht eine große Bereicherung.

(ip)

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