Die Magie der Poesie

Anne Bennent als trunkenes Schiff vor ausverkauftem Haus im Tiroler Landestheater – der Frankreich-Schwerpunkt lud zu einem szenischen Poesie-Konzert.
Begeisterten die BesucherInnen im Tiroler Landestheater: Karl Ritter, Anne Bennent, S …
Begeisterten die BesucherInnen im Tiroler Landestheater: Karl Ritter, Anne Bennent, Samuel Veyrat (v.l.).

Mit zwei weißen Segeln auf ihrem Rücken präsentierte Anne Bennent am 16. Januar „Comment dire…?“, und brachte die Klassiker auf die Bühne: Rimbaud, Apollinaire, Baudelaire und Prévert, Brecht, Bachmann und Beckett, um die bekanntesten zu nennen. „Lassen Sie sich mitreißen, auch wenn Sie nicht jedes Wort verstehen. Wer will behaupten zu verstehen, was Rimbaud in seinem „Trunkenen Schiff“ wirklich meint!“, so die ehemalige Burgschauspielerin zu Beginn der Aufführung. Und mitreißen, das tat sie allemal, unterstützt in ihrer Aufführung durch den französischen Rapper Daniel Veyrat und den Wiener Gitarristen Karl Ritter.

 

 

Wie sagt man…?

 

Comment dire? Wie sagt man? Für Bennent eine rhetorische Frage, spricht sie Deutsch genauso perfekt wie ihre Muttersprache Französisch. „Ich habe ‚Comment dire…?’ in Wien gesehen und war begeistert. Ich musste das nach Innsbruck bringen“, so Prof. Eva Lavric, die Leiterin des interdisziplinären Frankreich-Schwerpunkts, auf dessen Initiative, gemeinsam mit dem Französischen Kulturinstitut und dem Tiroler Landestheater, dieser Abend realisiert werden konnte. „Aber ich war dann doch über den Besucherandrang überrascht. An einem Freitag um 22.00 Uhr das Foyer des Landestheaters zu füllen, das spricht für die Aufführung ebenso wie für das Interesse der Innsbruckerinnen und Innsbrucker an französischer Literatur.“

 

 
Von Wien nach Köln und Innsbruck

 

Mehrmals führte Bennent das von ihr selbst entwickelte Programm „Comment dire?“ bereits auf, in Wien ebenso wie an der Kölner Philharmonie und nun im Innsbrucker Landestheater. Vor Jahren wurde sie vom Wiener Augarten gefragt, „ob ich zu einer Vernissage von Pauline Binoux etwas mache. Ich wollte schon immer gern „Das trunkene Schiff“ von Rimbaud sprechen, und Beckett. Also habe ich einen Musiker gefragt, ob er mich begleitet. Dann habe ich das dort gemacht eine halbe Stunde im Dunkeln mit einer Taschenlampe – und das war ein Ereignis!“, erzählt Bennent. Ein Ereignis, aus dem sich der Poesie-Abend „Comment dire … wie soll man sagen“ entwickelt hat.

 

 

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(ip)