Notquartier für Menschen auf der Flucht

In der neuen Notschlafstelle der Caritas Tirol im Innsbrucker Stadtteil Dreiheiligen werden Familien, Frauen und Kinder grundversorgt, die in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Bundes keinen Platz mehr finden. Die Universität Innsbruck unterstützt die Caritas bei der Suche nach freiwilligen Helferinnen und Helfern.
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Bethlehem (hebr. bêt læḥæm = „Haus des Brotes“), der symbolträchtige Name des Caritas-Notquartiers für Asylwerbende im Pfarrzentrum Dreiheiligen, akzentuiert die Motive für die Errichtung der Unterkunft: „30 Personen, die unser Land um Aufnahme und Schutz vor Verfolgung gebeten haben, können hier vorübergehend essen, schlafen, duschen, zur Ruhe kommen, Gemeinschaft erleben – vor Ort bleiben, bis für sie ein Heimplatz frei geworden ist“, erklärt Caritasdirektor Georg Schärmer. „Wir beherbergen Schutzsuchende, die vom Bund aus Platzgründen nicht aufgenommen werden können und so Gefahr laufen, obdachlos zu werden. Wir übernehmen eine Verbindungsfunktion zwischen Bundes- und Landesversorgung.“

Ehrenamtliche gesucht

Zur Verstärkung des Teams in der Notschlafstelle „Bethlehem“ sucht die Caritas Tirol Freiwillige, die entweder einmalig für ein paar Stunden oder mehrmals in regelmäßigen Abständen mithelfen. Untertags belaufen sich die Dienste auf jeweils maximal vier Stunden: von 8 bis 12 Uhr, von 12 bis 16 Uhr, von 16 bis 20 Uhr und von 20 bis 23 Uhr. Der Nachtdienst startet um 23 Uhr und endet um 8 Uhr morgens. Interessierte können sich direkt online in einen Terminplaner eintragen und sich einfach zum gewählten Zeitpunkt in der Notschlafstelle im Pfarrzentrum Dreiheiligen, Dreiheiligenstraße 10, 6020 Innsbruck einfinden, wo sie alle weiteren Infos zum Ablauf ihres Dienstes erhalten.

Online-Terminplaner für Ehrenamtliche:

Zeit schenken und mithelfen

„Rund 80 Ehrenamtliche sind bereits im Einsatz“, freut sich die Leiterin der Notschlafstelle Margot Fischer. „Sie schenken ein paar Stunden ihrer Zeit und geben damit Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten wieder mehr Sinn und Hoffnung im Leben.“ Jürgen Gschnell, der für Asyl und Integration zuständige Bereichsleiter in der Caritas Tirol, konkretisiert das Tätigkeitsfeld für die freiwilligen Helferinnen und Helfer: „Primäre Aufgabe der Ehrenamtlichen ist es, Ansprech- und Kontaktperson für die Menschen vor Ort zu sein; ihre Fragen zu beantworten, sie bei Behördengängen oder Einkäufen zu begleiten, sich mit ihnen zu unterhalten, Aufräumarbeiten, Essens- und Kleiderausgaben zu koordinieren, mit den Kindern zu spielen usw.“

Beitrag zu pluralitätsfähiger Gesellschaft

In der „Charta zur gesellschaftlichen Vielfalt“ deklariert die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck ihr durch § 1 UG 2002 grundgelegtes Bekenntnis „zur Existenz vielfältiger Identitäten und Kulturen innerhalb und zwischen menschlichen Gruppen und Gesellschaften sowie zur Förderung des vorurteilsfreien und friedlichen Umgangs mit dieser Vielfalt“ angesichts der globalen Fluchtbewegungen und ihre Bereitschaft zum Dialog mit all jenen „Personen, Gruppen und Institutionen, die zu einer pluralitätsfähigen Gesellschaft beitragen“. Sohin unterstützt die Universität Innsbruck die Caritas Tirol bei der Suche nach Ehrenamtlichen für das Projekt Notschlafstelle „Bethlehem“.

Interessierte Universitätsangehörige werden gebeten, sich in den oben angeführten Online-Terminkalender unter http://doodle.com/poll/vqb46dth6s3895yi (für Tagdienste) bzw. http://doodle.com/poll/qwfhm29bc3vmnefm (für Nachtdienste) einzutragen.

Für Rückfragen steht Mag. Margot Fischer, E-Mail: m.fischer.caritas@dibk.at, bzw. in dringenden Fällen unter Tel.: 0676/8730-6201 gerne zur Verfügung.

Notschlafstelle „Bethlehem“
Pfarrzentrum Dreiheiligen

Dreiheiligenstraße 10, 6020 Innsbruck
(Eingang Weinhartstraße gegenüber Ferrari-Schule)

Die Caritas Tirol bedankt sich bei der Pfarre Dreiheiligen für die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten sowie bei den Firmen IKEA, dm drogerie markt, MPREIS und Gasteiner.

Aktualisierung am 11. 7. 2016: Die Notschlafstelle Bethlehem ist nun geschlossen.

(red/Caritas Tirol)