Gebündeltes Tiroler Know-how in Absam

Das neue Kompetenzzentrum für Holzbau an der Tiroler Fachberufsschule für Holztechnik in Absam (TFBS) wurde vergangene Woche eröffnet. Das Kernstück des Zentrums ist eine hochmoderne computergesteuerte Abbundanlage, die für die Bearbeitung von Bauhölzern benötigt wird.
Abbundanlage
Das neue Holzkompetenzzentrum wurde heute eröffnet: v.li. TFBS-Direktor Josef Ganner, LH Günther Platter, Universitätsrektor Tilmann Märk und Innungsmeister Simon Kathrein.

„Um auch in Zukunft den Wirtschaftsstandort Tirol zu sichern, benötigen wir hochqualifizierte Fachkräfte, technisches Know-how und modernste Betriebsausstattungen. All das bündeln wir hier an diesem Ort, dem neuen Kompetenzzentrum für Holzbau in Absam“, sagte Landeshauptmann Günther Platter anlässlich der feierlichen Eröffnung. Die Maschine steht nicht nur Forscherinnen und Forscher und Unternehmen zur Verfügung, sondern auch den Schülerinnen und Schüler der TFBS für Holztechnik. „Österreichweit einzigartig ist dieses Angebot einer Schule“, berichtete Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, die für die Hochbauagenden des Landes zuständig ist. Das Land investierte drei Millionen Euro in den Neubau, der am nordöstlichen Teil des Schulareals entstanden ist.  

Kooperation mit Forschungseinrichtungen

Der Bau und der Betrieb des Kompetenzzentrums wurden durch eine Kooperation zwischen dem Land Tirol, der Universität Innsbruck, der Landesinnung Holzbau und dem Wirtschaftspartner Hundegger Maschinenbau AG ermöglicht. „Die Abbundanlage und das Holzkompetenzzentrum sind für uns aus mehreren Gründen bedeutend. Unser Holzbaulehrstuhl profitiert in Forschung und Lehre davon: Die Abbundanlage schafft für unsere Studierenden im Bereich Holzbau die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen in der Praxis auszuprobieren“, so Universitätsrektor Tilmann Märk. Darüber hinaus werde durch die Kooperation mit der Fachberufsschule für Holzwirtschaft die Zusammenarbeit mit der Praxis erweitert, insbesondere auch mit den holzverarbeitenden Betrieben in der Region. Der Direktor der TFBS für Holztechnik Josef Ganner sagte: „Eine gemeinsame Nutzung erschien deshalb sinnvoll und wichtig, weil sich vor allem beide Bildungseinrichtungen – Universität und Fachberufsschule – ideal ergänzen und eine Zusammenarbeit zu neuen Synergien für die Holzwirtschaft führen wird.“

Das neue Gebäude

Mit der Planung des Gebäudes wurde der mehrfach ausgezeichnete, heuer verstorbene Tiroler Architekt Horst Parson beauftragt. Das neue Gebäude – von Tiroler Firmen errichtet – gräbt sich tief in den Hang ein, sodass die großzügige Halle kaum in Erscheinung tritt. Im Erdgeschoß befindet sich die Abbundanlage. Sanitäranlagen und Umkleiden sind in einem Zwischengeschoß, Schulungs- sowie EDV-Räume im Obergeschoß untergebracht. „Selbstverständlich ist das Gebäude auch barrierefrei“, ergänzt Zoller-Frischauf. Die von der Uni Innsbruck zur Verfügung gestellte Abbundanlage ist eine Maschine, die softwaregesteuert automatisiert Holz zuschneidet. Damit werden Holzbalken und großformatige Holzplatten zu maßgeschneiderten Bauteilen vorfertigt, die auch teilweise Verbindungsdetails oder Fenster- und Türenausschnitte haben. Die Abbundanlage in Absam ist darüber hinaus speziell auch für Forschungszwecke ausgestattet.

(Land Tirol/red)