Euregio: Überregionale Forschung gefördert

Mehr als 1,6 Millionen Euro erhalten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Grenzen überwinden, aus dem neuen Euregio-Wissenschaftsfonds. An fünf der sechs geförderten Projekte ist die Universität Innsbruck beteiligt.
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LH Günther Platter, LR Bernhard Tilg und der Rektor der Universität Innsbruck Tilmann Märk gratulierten den Tiroler „Euregio-Wissenschaftern“ (Foto: Land Tirol/Sax)

Der Euregio-Wissenschaftsfonds wurde im Rahmen der Tiroler Präsidentschaft der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino unter Landeshauptmann Günther Platter als ein „Leuchtturmprojekt“ der Europaregion ins Leben gerufen. Durch gemeinsame Forschungsvorhaben soll die Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Einrichtungen in der Europaregion gefördert werden. Nun wurden erstmals über 1,6 Millionen Euro an sechs ausgewählte Projekte ausgeschüttet. „Mit den Fördergeldern wollen wir die Euregio-Forscherinnen und -Forscher bei ihren Projekten unterstützen. Sie untersuchen Themen, die über die Landesgrenzen hinweg relevant sind – das stärkt die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Region und schafft Arbeitsplätze“, betont LH Günther Platter. Auch Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg zeigt sich sehr zufrieden: „Wissenschaft bedeutet Zukunft. Mit dieser Förderung wachsen die Wissenschaftsstandorte Tirol, Südtirol und Trentino weiter zusammen.“ Dass das Interesse für überregionale Forschung groß ist, würden die 35 Einreichungen infolge der ersten Ausschreibung zeigen.

Projekte aus der Europaregion

An fünf der sechs Gemeinschaftsprojekte ist die Universität Innsbruck beteiligt. Gemeinsam mit dem Naturmuseum Südtirol und MUSE beschäftigt sich das am besten bewertete Projekt mit dem vor 252 Millionen Jahren stattgefundenen Massensterben aller lebenden Arten in den südlichen und östlichen Alpen. Dieses Projekt zählt zu den weltweit besten fünf Prozent seiner Fachrichtung und wird nun zu 100 Prozent gefördert. Die weiteren fünf Projekte werden jeweils mit 75 Prozent der Projektkosten unterstützt:

Fast das Ende: Das größte bekannte Massensterben aller Zeiten in den südlichen und östlichen Alpen
Projektkoordinator: Naturmuseum Südtirol (Evelyn Kustatscher)
MUSE - Museo delle Scienze Trento (Massimo Bernardi)
Karl KRAINER (Universität Innsbruck)

Die EU und die rechtlichen Rahmenbedingungen betreffend GVOs im Wandel: Eine Untersuchung der Interaktionen zwischen Technologie, Handel und Umwelt
Projektkoordinator: Free University of Bolzano-Bozen (Paolo Giudici)
University of Trento (Elisabetta Pederzini)
Manfred Büchele (Universität Innsbruck)

CRYOMON-SciPro - Verbesserung der wissenschaftlichen Verfahren zur Erforschung der Kryosphäre durch integrierte hydrologische Modellierung mittels Fernerkundung im Zuge einer Mehrebenen-Datenfusion
Projektkoordinator: EURAC (Claudia Notarnicola)
University of Trento (Lorenzo Bruzzone)
Ulrich Strasser (Universität Innsbruck)

KAOS - Knowledge-Aware Operational Support
Projektkoordinator: Free University of Bolzano-Bozen (Diego Calvanese)
Fondazione Bruno Kessler (Chiara Ghidini)
Barbara Weber (Universität Innsbruck)

LEMONADE
Projektkoordinator: Fondazione Bruno Kessler (Fabio Remondino)
EURAC (Benni Thiebes)
Martin Rutzinger (Österreichische Akademie der Wissenschaften ÖAW, Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung, Innsbruck)

VITISANA - Abtrennung der genetischen Basis von negativen Qualitätsmerkmalen in neuartigen krankheitsresistenten Weinreben
Projektkoordinator: Edmund Mach Foundation (Riccardo Velasco)
Laimburg Research Center (Jennifer Berger)
Hermann Stuppner (Universität Innsbruck)

Über den Euregio-Wissenschaftsfonds

Der Euregio-Wissenschaftsfonds ist vor allem für Forschende der Europaregion im Bereich der Grundlagenforschung – unabhängig von Fachrichtungen – relevant. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF). Vorausgesetzt wird eine zwei- bis dreijährige Projektdauer und eine Projektgröße von 250.000 bis 500.000 Euro.

Das gemeinsame Büro der Europaregion arbeitet bereits an einer zweiten Ausschreibung für den Euregio-Wissenschaftsfonds. Diese soll noch 2015 veröffentlicht werden.

(red)