Start für Schnee-Projekt

Vergangene Woche fiel der Startschuss für ein neues Forschungsvorhaben, in dem Wissenschaftler der TU Wien und der Uni Innsbruck gemeinsam mit Technologiefirmen und Seilbahnbetreibern effizientere und umweltverträglichere Möglichkeiten zur Schneeerzeugung suchen. Unterstützt werden sie dabei durch die FFG.
kickoff_earlysnow_400x306.jpg
Wissenschaftler und Praktiker trafen sich im CCB zu einem ersten Austausch.

Über 40 Millionen Kubikmeter Schnee werden in Tirol jeden Winter künstlich erzeugt, damit verbunden ist ein hoher Wasser- und Energieverbrauch. Vermittelt durch die Forschungsförderungsgesellschaft FFG und die Tiroler Standortagentur haben sich nun Wissenschaftler und Anwender zusammengetan, um die Schneeproduktion effizienter zu machen. „Im Mittelpunkt steht dabei die Eiskristallisation“, sagt Thomas Lörting vom Institut für Physikalische Chemie. „Wir suchen nach neuen natürlichen Kristallisationskeimen, um die Produktionsleistung von Schneekanonen zu verbessern.“ Neben Lörtings Arbeitsgruppe sind auch das Team um Klaus Liedl vom Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie sowie Martin Tollinger vom Institut für Organische Chemie an dem Vorhaben beteiligt. Koordiniert wird das Projekt von Hinrich Grothe an der TU Wien. Neben Energieersparnis und verbesserter Effizienz soll auch die Schneequalität durch die neue Methode verbessert werden. Die Wissenschaftler wollen zunächst natürliche Eiskeime ausfindig machen und deren Chemie und Morphologie besser verstehen. Dann sollen die besten Keime ausgewählt und im Labor und auf der Skipiste ausgiebig getestet werden. Am Ende könnte ein Stoff stehen, der bereits in größeren Mengen produziert und im Routineeinsatz getestet wird. „Erste mögliche Kandidaten für solche Kristallisationskeime sind zum Beispiel Gletscherschliff und Cellulose“, sagt Thomas Lörting. Entstanden ist die Kooperation zwischen den Arbeitsgruppen von Thomas Lörting, Klaus Liedl und Martin Tollinger im Rahmen der Forschungsplattform Material- und Nanowissenschaften der Universität Innsbruck.

(Christian Flatz)