Sprachtestforschungsgruppe erhält Forschungsauftrag des British Council

Die neu konstituierte Language Testing Research Group Innsbruck konnte einen der begehrten „Assessment Research Grants“ des British Council an Land ziehen. Die Forschungsgruppe, die am Institut für Fachdidaktik der School of Education angesiedelt ist, wird die kognitive Validität des APTIS Sprachtests im Fertigkeitsbereich Hören erforschen.
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Carol Spöttl (sitzend) mit Kathrin Eberharter, Benjamin Kremmel, Michael Maurer und Eva Konrad (v.l.). Nicht im Bild: Franz Holzknecht.

Installiert und geleitet von Carol Spöttl, BA, MA, ging die junge Forschungsgruppe im letzten Jahr aus dem mittlerweile abgeschlossenen Drittmittelprojekt „Standardisierte Reife- und Diplomprüfung“ hervor und versucht, das dabei über Jahre erworbene Know-How in der Sprachtesterstellung und –forschung an der Universität Innsbruck langfristig zu sichern und weiter zu etablieren. Die Gruppe ist mit ihrer Erfahrung und ihren international erworbenen Qualifikationen in dieser Kompetenz österreichweit einzigartig und kann trotz ihres erst kurzen Bestehens bereits auf Auszeichnungen und Publikationen verweisen. Im März 2015 wurde ihrem Projektantrag „Looking into listening: Using eye-tracking to establish the cognitive validity of the Aptis Listening Test” der Assessment Research Grant des British Council zugesprochen. Dieser Förderpreis wurde 2013 eingerichtet, um die externe Erforschung und Validierung des Sprachtests APTIS zu unterstützen.

Der erfolgreiche Projektantrag, der vom British Council aus zahlreichen internationalen Bewerbungen auserkoren wurde, wurde von Carol Spöttl, Franz Holzknecht, Kathrin Eberharter, Benjamin Kremmel und Eva Konrad verfasst. Das Forschungsprojekt will im kommenden Jahr untersuchen, welche kognitiven Prozesse LernernInnen bei der Beantwortung des APTIS-Hörverstehenstests unterlaufen. Mithilfe von Eye-Tracking, einer Technologie, die die Augenbewegungen von LernerInnen genau dokumentieren und auswerten kann, und retrospektiven Interviews will das ForscherInnenteam ausloten, inwiefern diese Prozesse von unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Informationszielen von Testfragen beeinflusst werden.

Holzknecht, der sich auch in seiner Dissertationsforschung an der Universität Lancaster in Großbritannien mit der kognitiven Validität von Hörverstehenstests beschäftigt, führt aus: „In unserem Projekt wollen wir unter anderem untersuchen, ob unterschiedlich erfolgreiche bzw. unterschiedlich kompetente TestkandidatInnen sich auch in ihren Augenbewegungsmustern und damit ihren kognitiven Prozessen unterscheiden. Entsprechende Forschungsergebnisse wären nicht nur für TestentwicklerInnen interessant, sondern auch für die Definition des kognitiven Konstrukts von Hörverstehen im Allgemeinen aufschlussreich.“

Spöttl, die Leiterin des Projekts, streicht zudem die Innovativität der Forschungsmethodik hervor. Die Verwendung von Eye-Tracking in der Spachtestforschung sei bisher noch weitgehend unbetretenes Terrain, und die Language Testing Research Group Innsbruck leiste damit international wegweisende Forschungsarbeit in diesem Bereich.

Die ersten Ergebnisse des Forschungsprojekts erwartet das Team im Sommer 2016.

(Benjamin Kremmel)