Nachwuchs-Talent für Forschungspraktikum ausgezeichnet

Silvia Hubmann untersuchte im letzten Sommer im Rahmen ihres Talente-Praktikums der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), wie Apps und Spiele auf Smartphones mit persönlichen Daten umgehen. Die engagierte Schülerin wurde jetzt für ihren herausragenden Praktikumsbericht in Wien ausgezeichnet.
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Klaus Pseiner, Silvia Hubmann, Christian Sillaber (von links). (Foto: FFG)

Über 1.500 Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich nahmen im Vorjahr an einem Forschungspraktikum im Rahmen der FFG-Initiative teil. Im Anschluss hatten sie die Möglichkeit, einen Bericht zu ihrem Praktikum einzureichen. Im Rahmen der Prämierungsveranstaltung am 23. April 2015 in der Sky Stage des TechGate Vienna wurde Silvia Hubmann nun als eine der 20 besten PraktikantInnen Österreichs ausgezeichnet. In ihrem Praktikum untersuchte sie gemeinsam mit ihren vier KollegInnen, welche privaten Daten von Apps und Spielen auf Smartphones ausgelesen und gesammelt werden können und ob die betroffenen Benutzer überhaupt darüber Bescheid wissen. Die Untersuchung hat gezeigt, dass nahezu alle Apps und Spiele den Benutzern (zu) viele Berechtigungen abverlangen – und damit potentiellen Zugriff auf die Daten bekommen. In einer breiten, in Innsbruck durchgeführten Umfrage mussten die SchülerInnen feststellen, dass kaum eine der befragten Personen genau Bescheid wusste, welche Daten die jeweiligen Apps „abgreifen“ können. Ergebnisse wurden in einer Studie aufbereitet und in einer öffentlichen Abschlusspräsentation vorgestellt. Nach Durchführung der Studie lernten Silvia und ihre KollegInnen, wie eine App programmiert werden kann. Nach einer Planungsphase setzte das Team Schritt für Schritt das Vorhaben mit der Spiele-Programmierumgebung „Greenfoot“ um. Innerhalb weniger Tage konnte ein lauffähiges Billardspiel präsentiert werden.

Erfahrung sammeln und Kontakte knüpfen

Für Silvia war die Prämierungsveranstaltung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) eine gute Gelegenheit, interessante Kontakte zu anderen Forschungseinrichtungen und Firmen zu knüpfen. Zum Abschluss erhielt sie nicht nur eine Urkunde, sondern durfte auch ein iPad mit nach Hause nehmen. Für Silvia war auch das Praktikums ein echter Gewinn: „Mir hat besonders gefallen, dass ich mit kompetenten Menschen zusammenarbeiten durfte, die Spaß an ihrer Arbeit haben und mir einen guten Einblick in die Welt der Informatik ermöglicht haben.“

Informatik-Talente fördern

Jährlich lädt Univ.-Prof. Dr. Ruth Breu, Forschungsgruppe Quality Engineering, zu den Talente-entdecken-Praktika ein, um junge Menschen für die Wissenschaft zu begeistern. Die Forschungsgruppe entwickelt innovative Methoden und Werkzeuge zur Verbesserung von Qualität und Steigerung der Kosteneffizienz beim Management, Entwurf und Betrieb von Software-Systemen.

Mag. Christian Sillaber wurde für die umfangreiche und fachlich exzellente Betreuung der Praktikanten ausgezeichnet: „Es war wieder sehr spannend, mit so motivierten und talentierten NachwuchsforscherInnen zusammenzuarbeiten!“

Talente-Praktika des BMVIT

Das BMVIT fördert jedes Jahr im Sommer Praktika für Schülerinnen und Schüler in technisch-naturwissenschaftlichen Universitäten und Unternehmen. Das Institut für Informatik an der Universität Innsbruck hat sich nun zum sechsten Mal an der Ausschreibung beteiligt und wie schon 2014 fünf Praktikantinnen und Praktikanten aufgenommen, um sie an der Forschung am Institut mitwirken zu lassen.

(Gabriele Strasser)