Mineralogin erhält Erika-Cremer-Stipendium

Am Dienstag wurde im Archäologischen Museum das Erika-Cremer-Habilitationsstipendium 2014 an Biljana Krüger verliehen. Sie wird in den kommenden vier Jahren am Institut für Mineralogie und Petrographie zu Gerüststrukturen von Alumosilikaten forschen.
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Preisträgerin Biljana Krüger mit den GratulantInnen.

Vizerektorin Sabine Schindler und Vizerektor Wolfgang Meixner überreichten Biljana Krüger am Dienstag die Urkunde für das Erika-Cremer-Habilitationsstipendium 2014. Die Leiterin des Büros für Gleichstellung und Gender Studies, Sabine Engel, stellte das Förderprogramm vor, das vor sechs Jahren eingerichtet wurde und einen Ausgleich für strukturelle Defizite in der Geschlechterverteilung im Bereich der Habilitieren schaffen soll. Biljana Krüger bedankte sich für Förderung und betonte, dass die Namensgeberin für das Stipendium zugleich Vorbild und Inspiration für Forscherinnen sei.

Die Strukturen von Alumosilikaten

Dr. Biljana Krüger wurde 1977 in Belgrad geboren und hat an der dortigen Universität Mineralogie studiert. 2004 kam sie für das Doktoratsstudium nach Innsbruck, wo sie 2008 am Institut für Mineralogie und Petrographie promovierte. Anschließend war sie fünf Jahre als Assistentin an der Universität Bern tätig und leitete dort eigene Forschungsprojekte. In ihrem Habilitationsprojekt beschäftigt sich Biljana Krüger seit Anfang März mit der Kristallchemie von Mineralien und erforscht die Gerüststrukturen von Alumosilikaten. Diese gehören zu den wichtigsten Bestandteilen der Erdkruste. Viele gesteinsbildende Mineralgruppen wie Feldspate und Zeolithe besitzen Alumosilikat-Gerüststrukturen. Die Mineralogin untersucht die Flexibilität der Gerüste in Hinblick auf ihre Anpassungsfähigkeit gegenüber verschiedenen Kationen, der Variation des Wassergehalts, sowie Druck- und Temperaturänderungen.

Erinnerung an eine große Forscherin

Das Erika-Cremer-Habilitätsstipendium wird von der Universität Innsbruck seit 2009 vergeben und ist nach der Physikochemikerin Erika Cremer (1900-1996) benannt. Im Andenken an die große Forscherin, die trotz hervorragender wissenschaftlicher Leistungen erst 1959 zur ordentlichen Universitätsprofessorin für physikalische Chemie bestellt und zum Vorstand des Physikalisch-Chemischen Institutes ernannt wurde, will die Universität Innsbruck gezielt wissenschaftliche Frauenkarrieren fördern. Angeboten wird ein Habilitationsprogramm in Form einer befristeten Anstellung von 12 bis 48 Monaten. Der Antragstellerin soll so die Möglichkeit geboten werden, sich auf ihr Habilitationsprojekt konzentrieren zu können. Darüber hinaus soll sie in den Forschungsbetrieb eingebunden und ihre wissenschaftliche Präsenz am jeweiligen Institut sichergestellt sein.

(Christian Flatz)