Neues Holzbaukompetenzzentrum in Absam

An der Tiroler Fachberufsschule für Holztechnik in Absam errichtet das Land Tirol ein neues Holzbau-Kompetenzzentrum. Darin soll eine CNC-Abbundanlage Platz finden, die für die Bearbeitung von Bauhölzern benötigt wird. Zur Verfügung gestellt wird die Maschine von der Universität Innsbruck. Weitere Kooperationspartner sind die Tiroler Landesinnung Holzbau und das Unternehmen Hundegger.
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Spatenstich mit Paul Meyer (Abteilung Justiziariat, Land Tirol), Innungsmeister Simon Kathrein, LRin Patrizia Zoller-Frischauf, Vizerektorin Sabine Schindler, Walter Fahrenschon (Geschäftsführer des Anlagenherstellers Hundegger GmbH), Dieter Probst (Abteilung Hochbau, Land Tirol) und Architekt Horst Parson (von links). (Foto: Land Tirol/Huldschiner)

Am 10. November erfolgten die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur gemeinsamen Nutzung der Abbundanlage sowie der Spatenstich für das neue Gebäude. „Österreichweit erhält eine Schule erstmals dieses hochspezialisierte Gerät – so garantieren wir in Tirol im Bereich Holztechnik die bestmögliche Ausbildung“, erklärte  Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, die auch für die Hochbauvorhaben des Landes zuständig ist. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften sei seitens der Wirtschaft sehr hoch, deshalb herrsche hier dringender Handlungsbedarf.

Synergien für die Holzwirtschaft

Das Kompetenzzentrum dient aber nicht nur den SchülerInnen der Fachberufsschule, sondern soll auch für Universitätslehrgänge oder Veranstaltungen der Tiroler Landesinnung für Holzbau offen stehen. Durch die Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrichtungen ergeben sich zahlreiche Synergien für die Holzwirtschaft, ist Sabine Schindler, Forschungsvizerektorin der Universität Innsbruck, überzeugt: „Die neue Abbundanlage schafft unseren Studierenden im Bereich des Holzbaus eine perfekte Möglichkeit,  ihr theoretisches Wissen in der Praxis auszuprobieren. Damit können wir künftig die Qualität unserer Aus- und Weiterbildung nachhaltig erhöhen. Dazu kommt, dass die Anlage in Kooperation mit der Fachberufsschule für Holzwirtschaft betrieben wird und so die Kooperation zwischen der Wissenschaft und den holzverarbeitenden Betrieben eine erfolgversprechende Basis erhält.“

Bereits jetzt haben auch weitere Bildungsinstitutionen ihr Interesse bekundet, künftig das Holzkompetenzzentrum für ihre Ausbildung nützen zu wollen. „Mit dem Bau des Holzkompetenzzentrums schließt sich der Kreis der Aus- und Weiterbildung in Holzbautechnik an einem zentralen Ort“, sagte Innungsmeister Simon Kathrein. „Für die Landesinnung Holzbau Tirol ist diese Investition ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung und Qualitätssicherung unserer Betriebe, Lehrlinge und Fachkräfte – und ein Bekenntnis zum Holzbauland Tirol.“

Details zum Gebäude

Das zweistöckige Gebäude befindet sich auf dem Areal der Fachberufsschule für Holztechnik und wird in den nordseitigen Hang nach Plänen des Architekten Horst Parson hineingebaut. Im Erdgeschoss ist eine sechs Meter hohe Halle für die Abbundanlage vorgesehen, während im Obergeschoss Schulungs- und EDV-Räume sowie Sanitäranlagen untergebracht werden. Die Baukosten belaufen sich auf rund 2,7 Millionen Euro. Der Bau soll voraussichtlich im Sommer 2015 fertig gestellt sein, sodass die Abbundanlage zu Schulbeginn im kommenden Herbst in Betrieb gehen kann.

Infos zur Abbundanlage

Abbundmaschinen sind Anlagen, die über eine Software gesteuert sind und automatisiert Holz zuschneiden. Auf solchen Anlagen werden Holzbalken oder großformatige Holzplatten, wie sie die heimische Säge- und Holzindustrie produziert, computergesteuert nach vorgegebenen Plandetails zu maßgeschneiderten Bauteilen mit teilweise bereits vollständig ausgeformten Verbindungsdetails oder Tür- sowie Fensterausschnitten vorgefertigt. Die Abbundanlage in Absam weist nur einen kleinen Unterschied auf – sie ist speziell auch für Forschungsaktivitäten ausgestattet.

(red/Land Tirol)