Tirol zu Gast im Kaukasus

Vom 14. bis 25. September fand an der Staatlichen Kuban Universität in Krasnodar (Russische Föderation) eine Sommerschule zum Thema „Gebirgsräume: die Alpen und der Kaukasus im Vergleich“ statt.
Blick auf Sotschi
Blick auf Sotschi. (Bild: Andrea Zink)

Über zwanzig Archäologie-, Geographie- und Slawistik-Studierende sowie die Professor/innen und Privatdozenten Kurt Scharr, Harald Stadler, Ernst Steinicke, Stephanie Risse und Andrea Zink aus Innsbruck und Bozen waren mit von der Partie. Die interdisziplinäre Sommerschule war für alle Teilnehmer ein großer Gewinn. Die Studierenden und Dozierenden konnten sich davon überzeugen, dass der Kontakt mit ihren russischen Kolleg/inn/en ebenso wie der Einblick in die Methoden und Gegenstände anderer Wissenschaften ganz neue Perspektiven auf das Eigene eröffnet. Die Themen, die an der Sommerschule erörtert wurden, reichten von den Spezifika des Alpen- und Kaukasus-Tourismus, über die Geschichte der Kuban-Kosaken, den Zustand der Bergdörfer und die Sprachenpolitik, bis hin zur literarischen „Eroberung“ der jeweiligen Gebirgsräume. Komplettiert wurden die Vorträge und Diskussionen im Hörsaal durch mehrere beeindruckende Exkursionen: auf die Halbinsel Taman’, nach Novorossijsk und in die adygeische Republik. Zu bewundern gab es museal aufbereitete Kosakensiedlungen, Literaturdenkmäler und Volkskundemuseen, aber auch die sprachliche und religiöse Vielfalt der Region und nicht zuletzt: die Landschaft. Steppe, Meer und Hochgebirge liegen hier eng beieinander.

Ein Teil der Gruppe in den Bergen. (Foto: Andrea Zink)

Ein Teil der Gruppe in den Bergen. (Foto: Andrea Zink)

Gekrönt wurde die Reise durch einen Besuch des sowjetisch grundierten, nunmehr olympisch geadelten und schick herausgeputzten Badeortes Sotschi. Während wir in den adygeischen Bergen weitgehend im Nebel saßen, hatten wir weiter südlich Glück. Sotschi mitsamt seinen olympischen Stätten erstrahlte in der Sonne. Dank Siemens (S-Bahn) und Doppelmayr (Lifte) kamen wir auch schnell nach Krasnaja Poljana und weiter hinauf: ins Gebirge. Es bot sich ein grandioser Überblick. Quasi im Vorübergehen wurden Informationen über die Natur, die Spezifika eines sowjetischen Kurorts und die gesellschaftliche Rolle der russischen Literatur vermittelt. Langweilig dürfte es keinem der Teilnehmer/innen geworden sein – und auch in den nächsten Monaten nicht werden: Für das Frühjahr 2015 steht eine Publikation der Kuban-Universtität an, wobei die Studierenden zur Teilnahme eigens eingeladen wurden. Bleibt zu hoffen, dass auch unsere Innsbrucker Sommerschule 2015, zu der wir nun umgekehrt unsere Kolleg/inn/en aus Krasnodar erwarten, ein ähnlicher Erfolg werden wird.

Univ.-Prof. Dr. Andrea Zink

 Die Studienfahrt in den Kaukasus war spannend und informativ, unterhaltsam und kurzweilig. Wir waren eine tolle Gruppe und der Kulturkontakt kam ebenfalls nicht zu kurz. Während der langen Busfahrten durch die Steppe und auf vielen gemeinsamen Unternehmungen konnten wir uns mit den russländischen Studierenden und Professoren unterhalten und auch über aktuelle Themen diskutieren. Die Exkursion wird uns noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Wir wollen uns noch einmal herzlich bei unseren ProfessorInnen und unserem Organisator Kurt Scharr für die tolle Planung bedanken.

Anna Katharina Tonner, Jakob Lorenzi (Studierende der Slawistik)