Islamische Religionspädagogik präsentiert

Mit der Einrichtung einer Professur für Islamische Religionspädagogik und dem Angebot des gleichnamigen Bachelor-Studiums schließt die Uni Innsbruck eine Lücke im Bildungsangebot Westösterreichs. Am Montag wurde der neue Fachbereich im Kaiser-Leopold-Saal der Katholisch-Theologischen Fakultät offiziell eröffnet.
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Festakt im Kaiser-Leopold-Saal.

„Mit diesem Angebot schließt die Universität Innsbruck ein Lücke im Bildungsangebot Westösterreichs, ja in Österreich überhaupt“, sagte Rektor Tilmann Märk vor zahlreichen Gästen aus Politik und Gesellschaft. „Als Rektor freue ich mich sehr, dass wir nun mit der Einrichtung dieses Studiengangs hoffentlich nicht nur zu einem fruchtbaren Austausch zwischen den unterschiedlichen Religionsgemeinschaften beitragen werden, sondern letztlich auch zu einem besseren Verständnis zwischen den Kulturen, ganz im Sinne unseres großen geisteswissenschaftlichen Schwerpunktes 'Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte'“, sagte Rektor Märk.

Angesiedelt ist der Fachbereich Islamische Religionspädagogik am Institut für Fachdidaktik der School of Education. Er bietet eine wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit der islamischen Religion und ihrer Rolle in der modernen Gesellschaft. Geleitet wird der Bereich von Prof. Zekirija Sejdini, der seit Anfang 2014 Professor für Islamische Religionspädagogik an der Universität Innsbruck ist. Er stellt im Rahmen der Feier das sechssemestrige Bachelorstudium „Islamische Religionspädagogik“ an der Universität Innsbruck vor: „Die Universität Innsbruck ist die einzige Bildungseinrichtung Westösterreichs und die einzige Universität in Österreich, die ein Bachelorstudium in diesem Bereich anbietet“, freut sich Zekirija Sejdini. Das Studium, das ansonsten nur am Privaten Studiengang für das Lehramt für Islamische Religion an Pflichtschulen in Wien (IRPA) absolviert werden kann, startete bereits im Wintersemester 2013/14 mit 25 Studierenden. „Auch für das Studienjahr 2014/15 gibt es wiederum rund 25 Anmeldungen, was zeigt, dass der Bedarf in Westösterreich durchaus gegeben ist“, so Sejdini. Neben der Qualifikation für die Erteilung des Islamischen Religionsunterrichts an Volks-, Haupt- und Neuen Mittelschulen ergeben sich für die Absolventinnen und Absolventen auch Berufsfelder im Kontext von Bildung, Beratung und Seelsorge und hier vor allem im interkulturellen und interreligiösen Bereich. Der interreligiöse Diskurs spielt für den Islamwissenschaftler Sejdini eine zentrale Rolle: „Die Grundlage der wertschätzenden Begegnung der Menschen und der dazugehörigen Religionen ist der Mensch. Menschsein ist unsere Gemeinsamkeit, es gilt diese in den Mittelpunkt zu stellen und darauf aufbauend eine Religionspädagogik und -didaktik zu etablieren“, so Sejdini.

(Christian Flatz)