Euregio ist Motor für die Kooperation zwischen den Universitäten

Gemeinsam forschen und den persönlichen Austausch zwischen den drei Landesuniversitäten fördern – dahingehend soll die Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern Tirol, Südtirol und Trentino mit den Universitäten Innsbruck, Bozen und Trient verstärkt werden. Dieses Ziel wurde auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der drei Landeshauptleute und der Rektoren bekräftigt.
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Die drei Landeshauptleute Arno Kompatscher (Südtirol), Ugo Rossi (Trient) und Günther Platter (Tirol) und RektorInnen der Universitäten Tilmann Märk (Universität Innsbruck), Daria De Pretis (Universität Trient) und Walter Lorenz (Freie Universität Bozen). (Foto: Land Tirol/Die Fotografen)

„Zusammen verfügen wir über ein starkes Forschungs- und Wissensnetzwerk, das wir weiter ausbauen und vermehrt nutzen wollen“, erklärte LH Günther Platter anlässlich eines Treffens am 17. Juni mit seinen Amtskollegen LH Ugo Rossi aus dem Trentino und LH Arno Kompatscher aus Südtirol. „Zum einen fördern wir gemeinsame Forschungsprojekte, zum anderen werden wir aktiv die Mobilität von Lehrenden und Studierenden unterstützen.“ Landeshauptmann Kompatscher: „Gerade in den Bereichen Wissenschaft und Forschung gibt es viele Berührungspunkte, um die Europaregion spürbarer zu machen.“ Das Zusammentreffen sei beispielhaft für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, betonte LH Rossi. „Insbesondere die Steigerung der Mobilität ist von großem Interesse für unsere Studierenden.“ Zusammen mit dem Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk, sowie Walter Lorenz von der Freien Universität Bozen und der Trentiner Rektorin Daria de Pretis stellten die drei Landeshauptleute Details der Verhandlungen im Innsbrucker Landhaus vor. Rektor Märk betonte, dass dies eine Sternstunde für die Zusammenarbeit der drei Regionen und ihrer Universitäten sei. „Was vor zwei Jahren in San Michele all’Adigemit der Unterzeichnung eines Abkommens zur länderübergreifenden Zusammenarbeit im Bereich der wissenschaftlichen Forschung und der universitären Ausbildung zwischen den beiden damaligen Wissenschaftsministern Karlheinz Töchterle und Francesco Profumo eingeleitet wurde, hat sich sehr erfolgreich entwickelt. In den vergangenen zwei Jahren hat es bereits mehr konstruktive Sitzungen, Konzepte und Projekte zwischen unseren drei Hochschulregionen gegeben, als in den zehn Jahren davor“, so Tilmann Märk. Man habe derzeit auch ideale Voraussetzungen, dank dreier an diesem Thema sehr stark interessierter Landeshauptleute und dank dreier Universitäten in Trient, Bozen und Innsbruck, die diese Chance wahrnehmen und auch entsprechende Projekte entwickeln können, erklärte Rektor Märk. Er betonte weiters: „Zusammenarbeit ist eine der wesentlichen Grundlagen für moderne wissenschaftliche Forschung, ob im kleinen Team an einem Institut oder länderübergreifend zwischen mehreren Standorten. Die Universität Innsbruck ist hier weltweit eine der Top-Hochschulen im Bereich der internationalen Kooperationsfähigkeit, das belegen alle entsprechenden Rankings. Forschung, Lehre und Kooperationen brauchen aber auch entsprechende finanzielle Rahmenbedingungen und daher bedeuten der gemeinsame Forschungsfonds sowie der Mobilitätsfonds eine wesentliche Unterstützung für die erfolgreiche Weiterentwicklung der universitären Zusammenarbeit innerhalb der Euregio!“

Fonds für Forschung und Mobilität

Ein Forschungsförderungsfonds, der mit jeweils einer Million Euro pro Land und Jahr dotiert ist, soll die Forschungsleistung der drei Universitäten ankurbeln. Die Förderung wird für alle Forschungseinrichtungen in der Europaregion zugänglich sein. Die erste Ausschreibung erfolgt bereits in diesem Jahr, sodass in der ersten Jahreshälfte 2015 gestartet werden kann. Die Laufzeit beträgt drei Jahre.

Darüber hinaus wird ab 2015 der Euregio-Mobilitätsfonds Lehrende und Studierende unterstützen, die an den Universitäten anderer Landesteile Lehrveranstaltungen halten oder besuchen wollen. Die Teilnahme an den Austauschprogrammen der Universitäten wird mit 100.000 Euro gefördert. So können Lehrende der Universität Trient ein Seminar in Innsbruck halten Studierende aus Bozen bestimmte Vorlesungen in Trient besuchen.

„Wir benötigen in der Europaregion nicht nur gute Verkehrswege, sondern auch die Mobilität der besten Köpfe“, ist Euregio-Präsident LH Platter überzeugt. „Beide Fonds sind ein starker Motor für die engere Kooperation zwischen Universitäten.“

Euregio-Lab und JungforscherInnenpreis

Ein bereits etablierter Begegnungsort zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik ist das Europäische Forum Alpbach. Jetzt soll es als intellektuelles Zentrum der Europaregion noch weiter ausgebaut werden. So wird auch dieses Jahr wieder der Tiroltag von Forschungseinrichtungen mitgestaltet. Vorbereitend dazu fand erstmals ein von der Universität Innsbruck konzipiertes „Euregio-Lab“ statt, bei dem 25 VertreterInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft Ideen zum Fortschritt der Europaregion entwickelten.

„Das ‚Euregio-Lab‘ untersucht, welchen Beitrag Forschung und Wirtschaft zur Identifikation der Bevölkerung mit der Euregio leisten können“, freut sich LH Platter auf die Präsentation der Ergebnisse des „Euregio-Labs“ am Tiroltag.

Ebenda wird auch wieder der Euregio-JungforscherInnenpreis der Wirtschafts- und Handelskammern der drei Länder vergeben. Junge ForscherInnen erhalten den Preis, der mit 2.000 Euro dotiert ist, um ihre Leistungen zu würdigen. Projekte können noch bis 22. Juni eingereicht werden.

(red)