List Preis 2014 an Studenten der Uni Innsbruck: Was darf Parken kosten?

Die List Group zeichnete zum siebten Mal Arbeiten zur Verbesserung der Parksituation aus. Zwei Innsbrucker Studenten rechnen mit 1,50 bis 3,27 Euro Gebühr pro Parkstunde „unter Dach“ und wurden für ihre wissenschaftliche Untersuchung ausgezeichnet.
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Preisträger Roman Nagiller, BSc und Dr. Rudolf Massimo (BOE). (Foto: List Group/Susanne Klimpt)

Bereits zum siebten Mal vergab die List Group den List-Förderpreis für Projekte, die sich mit dem Thema „Verkehr und Parken in der Stadt“ befassen. Der Preis ging in diesem Jahr an zwei Studenten der Universität Innsbruck.

Innsbruck: Erstmals Erhebung zur Akzeptanz von Parkkosten

Jonas Sutter, BSc und Roman Nagiller, BSc, Studenten der Universität Innsbruck, untersuchten am Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus mit Unterstützung ihrer beiden Betreuer Mag. Martina Bauer und Dipl.- Kfm. Mathias Streicher Wünsche und Meinungen der Parkkunden in Garagen im Stadtgebiet Innsbruck. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Grund- sowie des Aufbaukurses Marketing im Bachelor-Studium führen jedes Semester im Auftrag von Unternehmen eine Marktforschung durch; die nun ausgezeichnete Arbeit ist aus diesem Praxisprojekt hervorgegangen.

Ziel der wissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel „Marktsegmentierung: Strategien, Konzepte und Methoden“ war, Kundengruppen von Parkgaragen zu definieren. Ergebnis: es gibt zwei wesentliche Kundengruppen, nämlich die „anspruchsvollen Vielparker“ und die „unkomplizierten Zweckparker“. Trotz individueller und sozialer Unterschiede ist bei beiden Kundengruppen das überwiegende Motiv beim Parken in der Innsbrucker Innenstadt  der Einkauf.

Die Befragung der insgesamt 65 Parkkunden zu ihren Wünschen nach Innovationen in verschiedenen Parkgaragen in Innsbruck ergab, dass sich Autofahrer kaum konkrete Verbesserungen vorstellen können. Jegliche Neuerung in Parkgaragen nehmen die Kunden jedoch gerne an.

Parken: Worauf es ankommt

Für die Nutzer sind die Faktoren „niedriger Preis“ und „Nähe zum Zielort“ die wichtigsten Eigenschaften einer Parkgarage. Alle anderen Merkmale sind für die Kunden kaum entscheidend. Erstmals wurde wissenschaftlich erhoben, wie die Benützer zu den erhobenen Parkgebühren stehen: Zwei Drittel der Garagennutzer sind bereit, bis zu 3,27 Euro pro Stunde für ein Parkticket „unter Dach“ zu bezahlen. Dieser Preis scheint der überwiegenden Zahl der Benützer gerechtfertigt. Als günstig empfinden die Befragten Stundenpreise von 1,50 Euro und darunter.

Die Autoren erläutern auch den betriebswirtschaftlichen Hintergrund unterschiedlicher Parkkosten: Shoppingcenter-Garagen offerieren vielfach nicht kostendeckende Preise, da die Parkkunden Umsätze für die Geschäftsinhaber des Shoppingcenters bringen. „Normale“ Innenstadtgaragen müssen hingegen zu Vollkosten kalkulieren und haben dementsprechend höhere Tarife.

(red)