Universität Innsbruck stellt Brücke nach Kanada auf solides Fundament

Die guten Beziehungen der LFUI mit kanadischen Universitäten wurden 2013 intensiviert und sind nun um einige Facetten reicher: Neue Kooperationsverträge eröffnen Innsbrucker Studierenden und WissenschaftlerInnen neue und spannende Möglichkeiten der Mobilität, des Spracherwerbs und der Forschungskooperationen.
Prof. Andrea Oberhuber (Université de Montréal) bei der Vertragsunterzeichnung mit Re …
Prof. Andrea Oberhuber (Université de Montréal) bei der Vertragsunterzeichnung mit Rektor Tilmann Märk

Das Novum betrifft vor allem Québec, die flächenmäßig größte Provinz Kanadas, die von den Einwohnerzahlen her mit Österreich vergleichbar ist. Diese kanadische Provinz zählt in Sachen Forschung & Entwicklung zu den führenden Industrieländern und investiert auf nationaler Ebene am meisten Geld in Hochschulforschung (v.a. im Bereich Biowissenschaften). Die wirtschaftliche Stärke Québecs liegt in den Bereichen Pharmazeutik, Umwelttechnologie, Informations- und Kommunikationstechnologie, Photonik und Multimedia-Anwendungen. Die insgesamt 16 Universitäten sind forschungsorientiert und die Unterrichtssprache ist v.a. Französisch, drei Universitäten bedienen sich des Englischen, u.a. die McGill University, die zu den Ivy League Universities gezählt wird.

Der Unterzeichnung der Verträge zwischen der Universität Innsbruck mit der dem Büro der interuniversitären Zusammenarbeit BCI (vormals: Québecer Rektorenkonferenz CREPUQ) und der Université de Montréal (UdeM) durch Rektor Tilmann Märk sind intensive Verhandlungen mit den Kooperationspartnern in Québec und Innsbruck vorausgegangen, bei denen es um ein Kennenlernen der jeweiligen Strukturen und Forschungsschwerpunkte und um eine Analyse des Potentials an mobilitätswilligen Studierenden ging. Zu diesem Zweck reisten Frau Prof. Ursula Moser, Leiterin des Zentrums für Kanadastudien und Frau Dr. Barbara Tasser, Koordinatorin für Internationale Angelegenheiten an der LFUI im Februar 2013 nach Québec und konnten dort Termine mit hochrangigen VertreterInnen der Provinzverwaltung, der Rektorenkonferenz und der Université de Montréal wahrnehmen. Eine wesentliche Rolle bei der Anbahnung dieser wertvollen Kontakte spielte die Vertretung der Regierung von Québec in München, eine seit Jahren wichtige Partnerin des Zentrums für Kanadastudien. Diese Gespräche stellten das Fundament für die weiteren Entwicklungen der Verhandlungen dar und waren geprägt von gegenseitiger Wertschätzung und Respekt.

Doch was beinhalten diese neuen Abkommen und wem sollen Sie nützen?

Das Student Exchange Program mit dem Büro der interuniversitären Zusammenarbeit BCI (vormals: Québecer Rektorenkonferenz CREPUQ) ermöglicht es Studierenden der Universität Innsbruck, an einer der Universitäten der Provinz für ein bis zwei Semester zu studieren. Aber auch umgekehrt stehen kanadischen Studierenden in Innsbruck Türen offen. Voraussetzung ist die erfolgreiche Teilnahme an einem Onlinebewerbungsverfahren (für Informationen vgl. Homepage des Zentrums für Kanadastudien). Erhält man den Zuschlag, so steht der/m Studierenden die Chance auf ein Studium (mit Erlass der Studiengebühren) zum Beispiel an einer renommierten Hochschule wie der McGill University, der Université Laval, der Concordia University oder den Universitäten von Montréal und Québec offen. Innsbruck ist bis jetzt die einzige österreichische Universität, die diese weltweit einmalige Form des Studierendenaustausches nutzen kann.

Mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zwischen der Universität Innsbruck und der Faculté des arts et des sciences der Université de Montréal konnte zu der größten frankophonen Universität in Nordamerika, die in kanadischen Rankings den zweiten Platz einnimmt, eine stabile Verbindung geknüpft werden. An ihr studieren 62.000 Personen (davon 7.300 internationale Studierende) und arbeiten insgesamt 2.600 ProfessorInnen.

Die Faculté des arts et des sciences der UdeM umfasst ein sehr breites Angebot an Studienrichtungen (Geistes-, Sozial-, Wirtschafts- und Naturwissenschaften) und 103 Studienprogramme (undergraduate, graduate und postgraduate). Die Vereinbarung mit dieser großen Fakultät beinhaltet v.a. drei Bereiche: die Studierendenmobilität (inkl. Studiengebührenbefreiung), den ProfessorInnenaustausch (für Gastprofessuren, Kolloquien, Buchprojekte, Forschungsprojekte) und Forschungskooperationen zwischen einzelnen WissenschaftlerInnen. Sollten sich Universitätsangehörige für diese neuen Möglichkeiten der Kooperation interessieren, so stehen die Mitarbeiterinnen des Zentrums für Kanadastudien gerne als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.

(Barbara Tasser)