Gletscherforscherin Andrea Fischer als Österreicherin des Jahres ausgezeichnet

Seit zehn Jahren vergibt die Tageszeitung Die Presse den Award Austria’13. Die ÖsterreicherInnen des Jahres 2013 wurden in fünf Kategorien gekürt. In der Kategorie Forschung konnte heuer eine Gletscherforscherin, Andrea Fischer vom Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung der ÖAW und Lehrbeauftragte am Institut für Astro- und Teilchenphysik, den begehrten Preis entgegennehmen.
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Andrea Fischer bei der Eisdickenmessung in den Ötztaler Alpen. (Foto: Bernd Seiser)

Der Award Austria’13 wurde in den Kategorien Creative Industries, Forschung, Humanitäres Engagement, Kulturerbe und Unternehmertum verliehen. Preisträgerin in der Kategorie Forschung ist Andrea Fischer vom Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Lehrbeauftragte am Institut für Astro- und Teilchenphysik.

Gletscherforscherin

Andrea Fischer kennt die Tiroler Gletscher: Als Leiterin des Gletschermessdienstes des Oesterreichischen Alpenvereines sammelt sie alljährlich die Berichte der ehrenamtlichen Beobachter und fasst sie zum jährlichen Gletscherbericht zusammen. An einigen Tiroler Gletschern, wie z.B. dem Jamtalferner in der Silvretta oder am Mullwitzkees im Osttiroler Teil der Hohen Tauern, führt sie mit ihrem Team auch Massenbilanzmessungen durch, bei denen genau erhoben wird, wie viel Masse pro Jahr abschmilzt oder dazukommt. Sie freut sich sehr über die Auszeichnung: „Das ist für mich ein starkes Signal für das Langzeitmonitoring. Nur wenn wir die Bandbreite der Klima‐ und Gletscherzustände in der Vergangenheit kennen, können wir auch Modelle für die Zukunft entwickeln.“

Im Gebirgsland Tirol sind aber auch angewandte Fragestellung wichtig, die auf Basis dieser so gewonnen Langzeitmonitoringdaten behandelt werden. Dies sind z.B. die Gletscherabdeckungen, die von Andrea Fischer in Zusammenarbeit mit den Gletscherschigebieten entwickelt wurden und die die Gletscherschmelze um bis zu zwei Drittel verringern, oder auch die Untersuchung der Änderung von klimatischen Gegebenheiten für die Schneeproduktion. „Das ist eine großartige Auszeichnung für Andrea Fischer, aber auch für die Österreichische Akademie der Wissenschaften und das Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung!“, sagt Prof. Axel Borsdorf, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Gebirgsforschung der ÖAW in Innsbruck.

Austria’13

Die Austria’13-PreisträgerInnen wurden in einem dreistufigen Verfahren ermittelt. Aus den Vorschlägen von Journalisten gingen per Publikumsvoting drei Finalisten hervor, aus denen eine Fachjury die PreisträgerInnen in den fünf Kategorien ausgewählt hat.

(Brigitte Scott/red)