Vorzeitklima in den Alpen

Vom 3. bis 6. Oktober fand im Universitätszentrum Obergurgl der Alpine Quaternary Workshop statt. 34 WissenschaftlInnen, Postdocs und DoktorandInnen aus acht Nationen nahmen daran teil.
34 WissenschaftlerInnen nahmen am Workshop in Obergurgl teil.
34 WissenschaftlerInnen nahmen am Workshop in Obergurgl teil.

Ziel dieser Fachtagung war es, die Paläoklima-Daten für den Zeitbereich von etwa 8000 bis 60.000 Jahre vor heute zusammenzutragen und abzugleichen. Dieses Zeitfenster, das die letzte Eiszeit und den Beginn der heutigen Warmzeit umfasst, wird europaweit intensiv beforscht und im Rahmen der COST Action INTIMATE koordiniert. Um die Kräfte zu bündeln, wurde der Alpine Quaternary Workshop zudem zusammen mit der CECLAP Gruppe veranstaltet, einer Initiative der International Union for Quaternary Research (INQUA), die sich schwerpunktmäßig mit der letzten Eiszeit im Alpenraum beschäftigt.

Die zentrale Frage des Workshops betraf die Integration der verschiedenen Paläoklima-Datenreihen, die von unterschiedlichen Fachdisziplinen bearbeitet werden, z.B. Geologie, Biologie, Meteorologie oder Geographie. Nur durch die Zusammenschau dieser Daten ist es möglich, Fortschritte in der genauen zeitlichen Erfassung von Veränderungen des Klimas und dessen regionale Auswirkungen zu erzielen. Diese Daten sind wesentlich, um die Variabilität natürlicher Klimaänderungen auf kurzen wie langen Zeitskalen präzise zu erfassen.

Die internationalen TeilnehmerInnen zeigten sich beeindruckt von der perfekten Logistik des Universitätszentrums und besichtigten bei gutem Wetter in einer gemeinsamen Exkursion das bekannte Rotmoos, ein Moor, dessen Ablagerungen die Vegetations- und Klimageschichte der vergangenen 6000 Jahre widerspiegelt.

Nachexkursionen führten die TeilnehmerInnen zu einer weiteren Lokalität überregionaler Bedeutung, die ehemalige Tongrube von Baumkirchen, sowie das Gebiet zwischen der Wildschönau und Hopfgarten.

Die Organisation der Tagung lag in den Händen von Christoph Spötl (Institut für Geologie) und Karin Koinig (Institut für Ökologie), sowie Oliver Heiri (Uni Bern) und Giovanni Monegato (National Research Council, Turin).

 (Christoph Spötl)