Studierende treffen Ombudsleute aus Europa und Asien

Am 20. und 21. September fand im Innsbrucker Landhaus die Europäische Ombudsmann-Konferenz statt. Neben hochkarätigen Gästen wie dem stellvertretenden Menschenrechtsbeauftragten des Europarats, Lauri Sivonen, VolksanwältInnen aus europäischen Staaten sowie Delegationen aus nicht-europäischen Staaten waren auch sechs Studierende des Instituts für Translationswissenschaft anwesend.
Studierende mit Ombudsleuten aus Europa und Asien. Foto: EOI
Studierende mit Ombudsleuten aus Europa und Asien. Foto: EOI

Im Rahmen eines Praktikums hatten die Studierenden der Universität Innsbruck die Möglichkeit, einen Einblick in die Arbeit eines Ombudsmanns, in die Menschenrechtssituation in verschiedenen Staaten sowie in den Ablauf einer internationalen Konferenz zu erhalten. Dabei war es Aufgabe der Studierenden, die Delegationen in ihrer jeweiligen Landessprache zu betreuen und für einen reibungslosen Ablauf der Konferenz zu sorgen. In ihre Zuständigkeitsbereiche fielen beispielsweise der Empfang der anwesenden Gäste, deren Registrierung, die Vergabe der Namensschilder und der Dolmetschempfänger sowie die Kommunikation mit den Delegationen und DolmetscherInnen. Besonders interessant war für die angehenden ÜbersetzerInnen und DolmetscherInnen die Tatsache, dass die gesamte Konferenz in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch und Russisch simultan gedolmetscht wurde. Außerdem bot die Tagung den StudentInnen die einmalige Gelegenheit, sich mit europäischen und internationalen VertreterInnen aus Politik und Recht zu unterhalten.

Am Freitag stand die Konferenz ganz im Zeichen der “Unabhängigkeit des Europäischen Ombudsmanns in Europa”. Insgesamt sechs RednerInnen referierten zu diesem Thema und schilderten, wie wichtig Transparenz und Bürgernähe sowie die Unabhängigkeit der verschiedenen Ombudsleute gegenüber politischen Institutionen und der Verwaltung im 21. Jahrhundert sind. Die Präsidentin des Europäischen Ombudsmann-Instituts Burgi Volgger hob bei ihrer Rede die Bedeutung sozialer Medien wie Facebook, Twitter und Blogs hervor, um auch mit jungen Menschen in engen Kontakt treten zu können.

Anlässlich des 25. Geburtstags der Gründung des EOI wurden am Abend ein landesüblicher Empfang und Festakt abgehalten. Prominente Gäste aus der Tiroler Politik wie die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer und Landtagspräsident Herwig van Staa hielten Glückwunschreden, in denen sie sich erneut für die wertvolle Arbeit der Ombudsmann-Institute bedankten.

Bei der Generalkonferenz am Samstag fand eine interne Abstimmung statt. Die StudentInnen durften live dabei sein, als die Südtiroler Volksanwältin Burgi Volgger zum zweiten Mal in Folge zur Präsidentin des EOI gewählt wurde. Außerdem wurde an diesem Konferenztag die Bilanz der letzten zwei Jahre gezogen.

Die Tatsache, dass in jeder Dolmetschkabine Lehrende des Innsbrucker Dolmetschinstituts vertreten waren, machte dieses Praktikum für die Studierenden besonders interessant. Sie konnten den Lehrenden beim Dolmetschen zuhören, wodurch sie einen praxisnahen Einblick in die Arbeit von KonferenzdolmtescherInnen bekamen.

Ein besonderes Highlight für die PraktikantInnen des Übersetzungs- und Dolmetschinstituts war sicherlich die Anwesenheit von Dmitry Osadchuk, der für den ehemaligen russischen Präsidenten Medwedew dolmetscht, und der in persönlichen Gesprächen von seiner Dolmetschkarriere berichtete. Einem Praktikanten wurde von den Lehrenden besonders viel Vertrauen entgegen gebracht. Mathias Althaler, der die abschließenden Dolmetschprüfungen bereits erfolgreich absolviert hat, durfte an Dmitry Osadchuks Seite die Rede der Innsbrucker Bürgermeisterin ins Russische dolmetschen, während die anderen PraktikantInnen gespannt mitfieberten.

Die StudentInnen Mathias Althaler, Jessica Herz, Andrea Koolen, Katharina Walch, Mirjam Walch, Stefano Zeni danken dem Generalsekretär des Europäischen Ombudsmann-Instituts Josef Siegele für diese Praktikumsmöglichkeit und der Studienbeauftragten des Instituts für Translationswissenschaft Esther Pöhl für die Kontaktherstellung. Josef Siegele war im Juni 2013 als einer der RednerInnen bei der Dolmetsch-Übungskonferenz zum Thema Menschenrechte anwesend.

(Jessica Herz und Mirjam Walch)