Generationendialog unter Spitzenforschern

Rund 600 Studierende aus aller Welt hatten Anfang Juli die Gelegenheit, bei der 63. Lindauer Nobelpreisträgertagung am Bodensee 35 Nobelpreisträger zu treffen. Unter ihnen waren auch acht Studierende aus Österreich, darunter als einzige Innsbruckerin, Mag. Verena Bachmann, Doktorandin am Institut für Biochemie.
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Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle mit den österreichischen Teilnehmern der diesjährigen Lindauer Nobelpreisträgertagung.

Von 30. Juni bis 5. Juli stand die Bodenseeregion ganz im Zeichen der Lindauer Nobelpreisträgertagung, die traditionell junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Nobelpreisträgern zusammenbringt. „Ich bin beeindruckt von der Kompetenz, der Neugierde und der Energie der jungen Teilnehmer. Die Tagung bietet ihnen eine einzigartige Gelegenheit zum interkulturellen und generationenübergreifenden Wissens- und Ideenaustausch und zum Aufbau von Netzwerken‘‘, betonte der deutsche Chemienobelpreisträger Hartmut Michel, der zum sechzehnten Mal an einer Lindauer Nobelpreisträgertagung teilnahm.

Zu den inhaltlichen Schwerpunkten der diesjährigen Vorträge und Diskussionen gehörten auch biochemische Prozesse und Strukturen. In diesem Feld forscht auch Verena Bachmann am Institut für Biochemie, wo sie von Prof. Klaus Bister und Dr. Eduard Stefan betreut wird. Sie beschäftigt sich mit Signalkaskaden in Zellen und untersucht dabei die Interaktion von Proteinen. Als einzige Innsbrucker Studentin nahm sie in diesem Jahr an der Nobelpreisträgertagung teil und war begeistert von der Veranstaltung. „Es ist eine internationale Konferenz mit sehr vielen Studierenden, von Master-, über PhD-Studenten bis zu Postdocs“, erzählt Bachmann. Vormittags trugen jeweils sieben Nobelpreisträger vor, nachmittags wurde in Kleingruppen weiterdiskutiert. „Dabei gab es auch Gelegenheit, sehr persönliche Fragen zu stellen“, sagt Verena Bachmann im Gespräch mit der iPoint-Redaktion. „Zum Beispiel, wie es war, als der berühmte Anruf aus Stockholm kam.“ Auch am Abend waren die Nobelpreisträger für den Nachwuchs da und nahmen an den gemeinsamen Veranstaltungen teil.

Verena Bachmann hat von dem Besuch in Lindau sehr profitiert: „Ich habe viel über die Erfahrungen junger Wissenschaftler in anderen Ländern gelernt,“ sagt die Biochemikerin. „Auch dass man in der Wissenschaft viel Zeit und Geduld braucht, bis man die Früchte der Arbeit ernten kann.“ Eine Erfahrung, die in Lindau auch die Nobelpreisträger oft bestätigten. Für Verena Bachmann war die Teilnahme an der Veranstaltung auch eine tolle Motivation und eine Möglichkeit den eigenen Horizont zu erweitern.

Seit 1951 bieten die alljährlichen Lindauer Nobelpreisträgertagungen Wissenschaftlern ein weltweit beachtetes Forum für den Austausch und die Kontaktpflege. Der Generationendialog zwischen Nobelpreisträgern und Nachwuchswissenschaftlern will neue Impulse und Ideen für die internationale Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung liefern.

(Christian Flatz)