Ostarrichislam – Ausstellung über die Geschichte des Islam in Österreich

Die Frage, inwieweit der Islam in Österreich per se beheimatet ist, stellt sich in regelmäßigen Abständen aus unterschiedlichen Gründen. An der Katholisch-Theologischen Fakultät ist noch bis 3. Juli eine Ausstellung zu sehen, die die islamische Mitprägung der österreichischen Kultur beleuchtetet.
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Neben Kaiser Franz Joseph I, Kaiser Wilhelm II und König Ferdinand I von Bulgarien findet man am Wiener Heldentor auch den Namen von Grußsultan Mehmet V. (Foto: IRPA)

Am 7. Juni wurde die vom Privaten Studiengang für das Lehramt für islamische Religion an Pflichtschulen (IRPA) konzipierte Ausstellung an der Universität Innsbruck eröffnet. Dabei betonten Rektor Tilmann Märk, Dekan Wolfang Palaver und Dr. Fuat Sanaç, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, unisono die Wichtigkeit des gegenseitigen Verständnisses, um Vorurteile abzubauen. Dr. Sanaç dankte im Rahmen seiner Grußworte auch der Universität Innsbruck für die Unterstützung. Mag. Amena Shakir, die Leiterin des IRPA, führte die Anwesenden in die Ausstellung ein.

Anhand von 30 Schautafeln zeigt die Ausstellung Ostarrichislam – Fragmente 800 jähriger gemeinsamer Geschichte, wie sehr der Islam – neben Christen- und Judentum – Teil der europäischen und speziell der österreichischen Geschichte ist. Sie zeigt Zeugen dieser Begegnung in Gebäuden, Schlössern, Fabriken, in Lebensläufen, Kirchen, Bauernhäusern, in der Kunst und in der Sprache, im Alltag und am Hofe, in der „Türkenmode“ und auf Friedhöfen. Die Spuren lassen sich etwa an der maurischen Fassade des Arsenals aufspüren, im Schriftzug „Allah“, der eine steirische Kapelle ziert und in der Architektur der Karlskirche.

Diese und mehr Anknüpfungspunkte weisen darauf hin, dass das Gebiet des heutigen Österreichs fast seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung 996 n.Chr. mit dem Islam in Kontakt stand, sei es in Form von muslimischen EinwohnerInnen, oder in Form kriegerischer Auseinandersetzungen, aber auch und noch viel mehr in gegenseitigem Kunst- und Kulturaustausch sowie vielfältigem Handel.

(IRPA/Susanne Röck)