Zwei Buchvorstellungen der edition laurin

Im April wurden gleich zwei Neuerscheinungen der edition laurin von innsbruck university press im liber wiederin in Innsbruck präsentiert: „Lithops. Lebende Steine“ von Anna Rottensteiner und „Link und Lerke“ von Bernd Schuchter.
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Rektor Tilmann Märk mit dem Autor von „Link und Lerke“, Bernd Schuchter.

Die Leiterin des Literaturhauses am Inn Anna Rottensteiner las vor 80 ZuhörerInnen aus ihrem Debütroman „Lithops. Lebende Steine“, die Liebesgeschichte eines Südtiroler Bauernjungen und eines römischen Mädchens vor dem historischen Hintergrund der letzten Tage des italienischen Faschismus. „Ein zentrales Thema des Romans ist die Möglichkeit oder vielmehr die Unmöglichkeit einer Flucht vor der Geschichte ins Private. Man kann sich nicht verstecken, aber vielleicht kann man sich tarnen, um unsichtbar zu bleiben, wie Lithops in einer Steinwüste. „Lithops“ sind Pflanzen, die von den Steinen, zwischen denen sie leben, kaum zu unterscheiden sind. Sie sind an ihre karge Umgebung ideal angepasst und sehr genügsam. Sie werden auch „Lebende Steine“ genannt.“ (Sabine Dengscherz) Thomas Wiederin bedankte sich bei seiner ehemaligen Kollegin mit Blumen für den Roman und die Autorin.

Bernd Schuchter, ebenfalls Absolvent der Universität Innsbruck, stellte eine Woche später seinen Liebesroman „Link und Lerke“, die Geschichte der Stadt Hohenems und ihrer jüdischen Traditionen und das Schicksal eines Möbelstücks und seiner Besitzer im Lauf der Zeit, vor. „Die Präsentation des Buches ist auch ein schöner Start für die Zusammenarbeit zwischen Universität und Israelitischer Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg“, freute sich Rektor Märk in seiner Begrüßung. Denn am 19.  Juni 2013 wird an der Universität das Büro des wissenschaftlichen Forschungsnetzwerks Austrian-Israel Academic Network (AIANI) eröffnet, das den Wissenschaftstransfer zwischen den beiden Ländern fördern soll. Der Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde Mag. Thomas Lipschütz bedankte sich bei Bernd Schuchter für seinen Roman, der die Juden nicht nur als Opfer sieht. Im Gespräch mit P.E.N. Präsidentin Jutta Höpfel betonte der Autor, dass das Thema Judenvertreibung in Vorarlberg nicht oft genug behandelt werden kann, da es nach wie vor von vielen verdrängt wird. Günter Lieder las anschließend ausdrucksstark drei Kapitel des Romans, musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Martin Rüdisser am Akkordeon.

(Birgit Holzner)