LiLit - Literatur im Lichthof geht online

Die Online-Rezensionenseite des Literaturhauses und Brenner-Archivs, betreut von Christine Riccabona und Anna Rottensteiner, erhält nach zehn Jahren ein neues Gesicht.
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© Literaturhaus am Inn

Gedruckte Literatur- und Kulturzeitschriften in Tirol sind rar geworden, es erscheinen seit geraumer Zeit kaum mehr Medien, in denen Besprechungen über Neuerscheinungen in und aus dem Raum Tirol und Südtirol zu finden wären. Vor zehn Jahren hat das Literaturhaus gemeinsam mit dem Brenner-Archiv eine Online-Rezensionenseite ins Leben gerufen, die seither kontinuierlich auf Bücher aufmerksam macht, diese bespricht und außerdem beobachtet, was sich in der Literatur des Landes tut.

Nun, 2012, war es an der Zeit, einen Relaunch dieser Seite vorzunehmen, deren bisherige Inhalte natürlich weiterhin im Archiv abrufbar sind.

Der Anspruch zeigt sich bereits am neuen Titel, und daran, dass ausgebaut wurde: Mit Begriffen der Optik gesprochen wird Literatur in und aus Tirol aus vier Blickwinkeln betrachtet: Zoom, Gegenlicht, Weitwinkel, Zeitblende.

Zoom – Weiterhin stehen literarische Texte im Zentrum, sie sind sozusagen im „Lichthof” der Aufmerksamkeit. In der Rubrik Zoom werden aktuelle Texte besprochen – hellhörig, interessiert und mit Bedacht. Hier finden sich wie gewohnt kontinuierlich quer durchs Jahr für diese Seite verfasste Rezensionen – eingebettet in die erweiterten Perspektiven und Zugänge in den Beiträgen der neuen Rubriken. Zweimal im Jahr, jeweils im Sommer und im Winter, werden diese Rubriken mit neuen Beiträgen gefüllt.

Gegenlicht – hier ist für die mitunter sehr unterschiedlichen Meinungen zu ein und demselben Werk Raum geboten, auch für die eine oder andere Kontroverse.

Weitwinkel – einem offenen erweiterten Literaturbegriff folgend wird in Zukunft auch vermehrt auf Bücher und Themen hingewiesen, die die Bezüge des Literarischen zu anderen Wissens- und Kunstformen hervorheben. Unter Weitwinkelfinden sich Exkurse zu Kulturgeschichtlichem, Kunst und Wissenschaft. Aber auch schlicht und einfach Grenzüberschreitendes, Vernetztes, Ver-rückendes.

Zeitblende – in den Fokus sollen bemerkenswerte Jubiläen sowie das Schrifttum der Vergangenheit rücken. In der Zeitblende wird zurückgeschaut, manchmal nur in die jüngere Vergangenheit der letzten Jahre, manchmal weit ins letzte Jahrhundert. Es wird an Autorinnen und Autoren erinnert, an bemerkenswerte Texte, aber auch an solche, die aus heutiger Sicht kurios und sonderlich erscheinen mögen, in der historischen Tiefenschärfe jedoch einen Moment in der Geschichte beleuchten.

(Anna Rottensteiner)