Christian Doppler Labor "Aktive Implantierbare Systeme"

 

Laborleiter: a. Univ.-Prof. Dr. Clemens Zierhofer

Modul 1: Inhalt des ersten, hauptsächlich grundlagenorientierten Moduls ist die Entwicklung und Evaluation von Stimulations­strategien unter Einbeziehung von zeitlicher Feinstrukturinformation. Im vorliegenden Konzept werden – im Gegensatz zu CIS - simultane Stimulations­pulse verwendet. Dem Kanalübersprechen wird rein mathematisch Rechnung getragen. Damit gelingt es, mit technisch vernünftigen Pulsbreiten Feinstrukturinformation zu repräsentieren. Die zu erwartenden Verbesserungen für den Patienten sind bessere Tonqualität im Allgemeinen, besseres Sprachverständnis bei Umgebungsgeräuschen, sowie besseres Musikverständnis. Für Patienten mit beidseitiger Versorgung kann außerdem mit einer Verbesserung des Richtungshörens gerechnet werden.

Modul 2: Gegenstand des zweiten, hauptsächlich anwendungsorientierten Moduls ist die Entwicklung von Algorithmen und Methoden im Bereich Signalverarbeitung und Mikrochipdesign, die eine technisch und wirtschaftlich sinnvolle Implementierung der im ersten Modul erzielten Resultate erlauben. Kristallisationspunkt ist die Realisierung einer vollständig implantierbaren Cochleaprothese (kein externe Komponenten, abgesehen von Einrichtungen zur Wiederaufladung von implantierten Batterien). Ein derartiges System wäre das erste voll implantierte künstliche Sinnesorgan und damit zweifellos ein technologischer Meilenstein auf dem Gebiet der Medizintechnik.

Modul 3: Das Christian Doppler Modul für Tonale Sprachen war ein in Beijing, China, angesiedeltes Auslandsmodul. Es war am Beijing Institute of Otolaryngology am Tongren Hospital, Capital Medical University, beheimatet. Leiter des Moduls vor Ort war Prof. Han Demin, dessen Mitarbeiterin Qi Beier mit Chinesisch sprechenden CI-Trägern Daten und Erfahrungen zur Feinstrukturstimulation im Bereich Tonalsprachen gesammelt hat. Als Tonalsprachen werden Sprachen bezeichnet, in denen die Tonhöhen der einzelnen Silben bedeutungsrelevant sind. Dadurch unterscheiden sich die Anforderungen dieser Sprachen an eine Kodierungsstrategie von den Anforderungen die nichttonale Sprachen stellen. Dieses Auslandsmodul bestand für zwei Jahre, vom 1. Juli 2007 bis 30. Juni 2009.

 

http://www.uibk.ac.at/activeimplants/



Nach oben scrollen