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Zu Gast: Waltraud Kofler Engl

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  CV 

LFUI Guest Professorship
Oktober - Dezember 2022

 

Heimatuniversität / Land
Freie Universität Bozen, Fakultät für Design und Künste / Italien

Funktion
Direktorin der Plattform für Kulturerbe und Kulturproduktion

Forschungsschwerpunkte
Erforschung und Vermittlung von regionalem Kulturerbe mit Schwerpunkt Denkmalpflege, Kulturlandschaften, Historische Gärten, Kulturerbe des Krieges und des Faschismus

Zu Gast bei
Klaus Tragbar

Institut / Arbeitsbereich
Institut für Architekturtheorie und Baugeschichte / Baugeschichte und Denkmalpflege

Vortragsveranstaltung an der UIBK
29.11.2022, um 16 Uhr: "Giuseppe Gerola, der erste Landeskonservator des Alto Adige. Denkmalpflege und Restaurierung als Strategie der Italianisierung im faschistischen Ventennio"

"Die Auseinandersetzung mit Architektur und Kunst in beiden Grenzterritorien ist wie eine Pendelbewegung zwischen verwandten und unterschiedlichen Realitäten."

 

Innsbruck ist für mich...

... einerseits die Stadt, wo ich mein Kunstgeschichtestudium absolviert und promoviert habe, noch Kontakte habe, und andererseits als kulturelles Zentrum und Universitätsstadt das Nordtiroler Pendant zu Bozen. An der Universität Innsbruck arbeiten und forschen zu dürfen, eröffnet mir erneut eine Zusammenschau des ehemaligen Gesamttirol und gleichzeitig die Beobachtung der aufgrund der historischen Entwicklung seit 1919/20 sich entwickelten kulturellen Unterschiede des österreichischen Tirol und des italienischen Südtirols. Die Auseinandersetzung mit Architektur und Kunst in beiden Grenzterritorien ist wie eine Pendelbewegung zwischen verwandten und unterschiedlichen Realitäten.

 

An der Universität Innsbruck werde ich...

... die Möglichkeit wahrnehmen, mich mit den Kolleginnen und Kollegen zu vernetzen, die verwandte Forschungsschwerpunkte im Bereich der regionalen Architektur- und Kunstgeschichte sowie der Denkmalpflege bearbeiten. Das vom Arbeitsbereich Baugeschichte und Denkmalpflege durchgeführte Forschungsprojekt „Die Appropriationsstrategien Italiens in Südtirol und dem Trentino nach dem Ersten Weltkrieg“ soll durch meine Erforschung des Bereiches Denkmalpflege als Instrument der Italianisierung ergänzt, erweitert und im Rahmen einer Ringvorlesung referiert und publiziert werden. Darüber hinaus ist die Entwicklung eines gemeinsamen Forschungsprojektes zu kulturellen, militärischen, wirtschaftlichen und touristischen Aneignungsstrategien von Kulturlandschaften im 20. Jahrhundert geplant.

 

Die Uni Innsbruck unterscheidet sich von meiner Heimatuniversität in...

... Bozen nicht nur durch ihre viel längere Tradition und Erfahrung, – die Universität Bozen wurde erst vor 25 Jahren gegründet und hat vergleichsweise wenige Fakultäten und Institute – sondern auch durch eine andere Staatszugehörigkeit und ihre weitreichendere internationale Vernetzung. Während in Innsbruck die deutschsprachige Forschung und Lehre neben der englischsprachigen noch eine wichtige Rolle einnimmt, ist in Bozen mit Italienisch die Dreisprachigkeit gleichermaßen Programm wie Schwierigkeit. Mir eröffnen sich an der Universität Innsbruck akademische Bereiche und Kontakte, die ich als Leiterin der Forschungs- und Vermittlungsplattform Kulturerbe und Kulturproduktion in Bozen nutzen und weiterentwickeln kann.


Am wissenschaftlichen Arbeiten fasziniert mich...

... die Reflexion, Hinterfragung und Erforschung der sichtbaren und unsichtbaren kulturellen Realitäten, Objekte und Praxen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen und Zugehörigkeiten. Dabei ist gerade für die Erforschung kulturelle Phänomene die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen historischen Wissenschaften, praxisorientierten soziokulturellen und anthropologischen Ansätzen von großem Wert und erzielt ein breiteres Spektrum an Wissensgenerierung und folglich neuen Handlungsstrategien in der Praxis. In der Auseinandersetzung mit Kulturerbe ist Interdisziplinarität nicht nur ein Muss, sondern ein Privileg und eröffnet spannende neue Forschungsfragen auf die eine Disziplin allein kaum Antworten findet.


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