Interview mit Simon Scheiderbauer und Bela Pfahl


ISI: Simon (Scheiderbauer, 15 Jahre) und Bela (Pfahl, 17 Jahre) nehmen sich heute kurz Zeit für mich, um ein paar Fragen zu ihrem Praktikum zu beantworten. Fangen wir mal mit etwas Einfachem an. In welche Schule bzw. Klasse geht ihr aktuell?

Simon: Ich komme im September in die 6. Klasse APP.

Bela: Ich hab dieses Jahr die Matura am BRG in der Au gemacht.


ISI: Beides eher humanistische Gymnasien. Wie sieht es da aus mit Informatik im Unterricht?

Bela: Informatik hatte ich in der Schule fast gar nicht. Wir haben ein bisschen Textverarbeitung und Excel gemacht, aber das hat ja nichts mit Informatik zu tun. Sowieso habe ich das Gefühl, dass Informatik in der Schule echt nicht interessant ist, zumindest meinen alle, die ich kenne, dass Informatik in der Schule schlecht ist. Vielleicht ist die HTL da eine Ausnahme, aber das weiß ich nicht.

Simon: Bei mir war Informatik in der 5. Klasse verpflichtend, da haben wir dann auch zumindest HTML und CSS gemacht. Ab der 6. Klasse wird's nur noch als Wahlpflichtgegenstand angeboten, da hab ich mich aber für was Anderes entschieden.

 

ISI: Das klingt ja nicht sehr überzeugend. Gehört Informatik dann irgendwie zu euren Hobbies?

Simon: Bei mir definitiv. Ich hab selbst schon Spiele in Unity programmiert, sowohl in 2D als auch in 3D. Zum Beispiel eine Fahrbahn, die man entlang fährt und dabei Objekten ausweichen muss. Kleinigkeiten eben.

Bela: Ich interessiere mich auch schon länger für Informatik. Ist definitiv eines der Fächer, die ich vielleicht mal studieren will. Zu Hause hab ich mich auch schon in dem Bereich beschäftigt, Server neu aufgesetzt, Mindstorm gebaut, Dinge an der Raspberry ausprobiert.


ISI: Okay, und daher auch das Praktikum am IFI? Bzw. wie habt ihr eigentlich von dem Praktikum erfahren?

Simon: Mein Bruder hat schon mal ein Praktikum über die FFG an der Uni gemacht, da hab ich mich dann einfach mal auf der FFG Seite informiert was es für Möglichkeiten gibt. Auf der Seite hieß es dann, dass im Sommer 2018 nur Mädchen gefördert werden. Ich hab mich trotzdem einfach mal an der Informatik beworben und abgewartet.

Bela: Ich wusste von Markus (Anm. Walzthöni), dass er am Institut für Informatik arbeitet und hab da mal mit ihm über die Möglichkeit von Praktika gesprochen. Er hat sich dann entschieden, nicht an dem MINT teilzunehmen sondern ein Talente-Praktikum auszuschreiben.

Simon: Und dann hat Markus mich angeschrieben und gefragt, ob ich noch Interesse habe, weil er gerne zwei Praktikanten hätte.



ISI: Na optimal! Worum geht es in eurem Praktikumsprojekt jetzt genau?

Bela: Wir versuchen in einer VR Anwendung ein haptisches Feedback zu simulieren, um VR so noch realer zu gestalten. Das Gewicht von Gegenständen soll echt gespürt werden.

Simon: Zuerst hatten wir die Idee, einen 3D-Kasten für die Hand zu bauen, in den man die Hand gibt und dann Impulse von allen Seiten bekommt. Das war aber viel zu kompliziert, daher sind wir auf 2D umgeschwenkt. Markus und ich haben dann in den ersten Tagen gemeinsam den Rahmen gebaut, die Materialen hat er besorgt. 

Bela: An dem Rahmen sind kleine Motoren befestigt, die über Seile mit dem Controller verbunden sind. Die Motoren bekommen ihre Signale von der Raspberry, die wiederum mit einem PC verbunden ist. Also je nachdem, wo genau sich der Controller befindet, zieht ein Motor das Seil ein oder gibt es frei.

Simon: Der Ausgangspunkt war eben ein Vektor mit Gravitation nach unten. Aus dem einen Vektor mussten wir dann vier machen, die in Richtung der Motoren zeigen. Die Raspberry ist quasi die Übersetzerin zwischen PC und Motoren.



ISI: Klingt ja sehr spannend. Und ambitioniert. Da müsst ihr doch schon einiges an Vorkenntnissen mitgebracht haben?

Bela: Nicht wirklich. Wir hatten teilweise Grundkenntnisse, viel Programmieren haben wir aber wirklich erst während des Praktikums gelernt.


ISI: Seid ihr dann auf viele Probleme gestoßen? Und wenn ja, wie habt ihr sie gelöst? Hat Markus euch immer weiterhelfen können?

Simon: Die größten Probleme hatten wir bei der Datenübertragung zwischen PC, Raspberry und Motoren. Über Kabel hat es nicht richtig funktioniert, egal was für eine Art Kabel wir probiert haben. Über Bluetooth hat es dann auch nicht wirklich funktioniert.

Bela: WLAN war die Lösung. Dann haben sich die Seile immer in den Motoren verfangen. Da werden wir es noch mit Spulen mit höherem Rand versuchen, damit die Seile nicht immer drüber springen können. Markus wollte die besorgen. Er hat uns immer geholfen, wenn wir irgendwo Probleme hatten oder nicht weiter wussten.

Simon: Vorausgesetzt wir haben ihn gefunden (lacht). Nein, die Betreuung war wirklich sehr gut. Wenn Markus mal nicht da war, haben uns auch andere vom Institut geholfen. Gerade die Sys.-Admins. konnten wir eigentlich alles fragen.



ISI: Das freut mich zu hören! Und, kommt Informatik als Studium in Frage? Bzw. wie geht's nach dem Praktikum für euch weiter?

Simon: Erst mal geht’s in die Ferien, und dann muss ich ja noch drei Jahre zur Schule gehen. Was mir aber auch die Möglichkeit gibt, noch drei weitere Praktika zu machen. Ich hab auf jeden Fall schon überlegt, dieses Praktikum als Thema für meine VWA zu verwenden. Mal schauen, was der nächste Sommer bringt.

Bela: Also bei mir sind es aktuell irgendwie sechs oder sieben Studiengänge, die mich interessieren würden. Informatik ist da eigentlich auch dabei. Aber zu studieren beginnen will ich eigentlich erst im Wintersemester 2019/20, vorher würd ich gern herausfinden, was mich wirklich interessiert. Praktika absolvieren, auf Reisen gehen. So was in die Richtung.

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