Interview mit Fabienne Tilg und Luise Donat


ISI: Heute nehmen sich Luise (Donat, 15 Jahre) und Fabienne (Tilg, 18 Jahre) kurz Zeit für mich, um mir ein Interview zu ihrem Praktikum bei der Forschungsgruppe IGS zu geben. Welche Schulen besucht ihr aktuell?

Luise: Ich komme im September in die 7. Klasse BG Sillgasse.

Fabienne: Bei mir ist es die 5. Klasse HAK Imst.


ISI: Und Informatik ist bei euch in Schule und Freizeit vertreten?

Luise: In der Freizeit nicht, da mach ich lieber Jazzdance oder spiele Klavier. Aber in der Schule hab ich Informatik, ja. In der 5. Klasse war es ein Pflichtgegenstand, da haben wir zuerst mal Textverarbeitung gemacht, dann aber auch Bildbearbeitung und dann haben wir auch angefangen mit Greenfoot Spiele zu programmieren. Mit einem Männchen laufen, Gegner bekämpfen, so was. In der 6. konnte man Informatik dann als Wahlgegenstand machen, was ich getan hab. Heuer haben wir zuerst noch ein bisschen weiter Spiele programmiert und dann HTML gemacht. Nächstes Jahr lernen wir Java, glaub ich. 

Fabienne: Meine Hobbies gehen auch in eine andere Richtung, Kickboxen, Freunde treffen, reisen und so. Und in der Schule, da hatten wir von der 5. bis zur 7. das Fach „Informatik“, da haben wir aber eigentlich nur in Word und Excel gearbeitet. Seit der 6. Klasse haben wir Wirtschaftsinformatik, da haben wir bis jetzt hauptsächlich Access und so was gemacht. Also so wirklich Informatik hatte ich in der Schule bisher nicht, würd‘ ich sagen.



ISI: Warum das Praktikum am IFI? Bzw. wie habt ihr überhaupt vom Sommertechnikum erfahren?

Luise: Mein Papa ist auch an der Uni und hat davon gehört, dass es diese Praktika gibt. Auf der Seite vom Sommertechnikum hat es eine Liste gegeben und da hab ich mich dann für dieses Praktikum am IFI beworben, weil es am interessantesten klang.

Fabienne: Ich weiß es auch von meinem Papa. Ich hab mich aber gleich für ein paar Praktika beworben. Ein Projekt zur Auswilderung der Waldrappen, eins im Bereich Statistik, eins im Bereich Robotik. Aber das von der Forschungsgruppe IGS hat mich thematisch am meisten interessiert.


ISI: Das klingt ja schon mal gut – worum geht es in eurem Praktikumsprojekt?

Luise: Es geht vor allem darum, verschiedene Programme in dem Forschungsbereich der Gruppe (Anm.: Grafik, Haptik) kennen zu lernen und zu verstehen. Also den Code dahinter zu verstehen, so dass wir dann eine 3D Simulation draus machen können.

Fabienne: Genau. Wir arbeiten mit zwei Programmen: in Blender kann man Objekte erstellen, in SOFA kann man Forces simulieren. Wir versuchen verschiedene Objekte und Simulationen zu erstellen, wobei es vor allem erst mal darum geht zu wissen, was wir machen. Was in den Programmen passiert und warum es passiert. Wir versuchen verschiedene Szenen zu erstellen und in diesen bestimmte Objekte zu deformieren.

Luise: Bis jetzt haben hauptsächlich an einem Tuch mit einer Kugel darauf gearbeitet, um den Unterschied zwischen harten und weichen Objekten zu zeigen bzw. zu zeigen wie sie aufeinander wirken. Leider ist die Kugel etwas ungenau – wenn wir zu viele Details einbauen wird das Programm leider irrsinnig langsam. Dann haben wir noch mit T-Shirts gearbeitet um Effekte am Stoff zu zeigen. Und jetzt arbeiten wir an einem Billardtisch und Kugeln darauf. Die Kugeln werden durch einen Queue angestoßen, leider funktioniert das noch nicht so wirklich.


ISI: Wenn ihr auf solche Probleme stoßt, könnt ihr euch an Noura (Anm. Hamze, PostDoc der Forschungsgruppe und Praktikumsbetreuerin) wenden? Wie ist die Betreuung im Allgemeinen?

Fabienne: Die Betreuung ist echt super. Noura erklärt uns laufend neue Sachen, z.B. wie man im Code den Unterschied zwischen harten und weichen Objekten programmiert. Wir probieren das dann aus und dann gehen wir einen Schritt weiter zur nächsten Anwendung. Für nächste Woche ist geplant, dass wir entweder an einem Schwamm in SOFA arbeiten oder die Demos, die wir bis jetzt gemacht haben, in den Phantom Omni einspielen – wenn das mit der Programmiersprache funktioniert.


ISI: Wie würdet ihr das Praktikum bisher zusammenfassen? Was waren die größten Herausforderungen?

Luise: Startschwierigkeiten hatten wir hauptsächlich deshalb, weil wir die Programmiersprache gar nicht gekannt haben, auf dem das Programm SOFA läuft. Entschieden haben wir uns für das Programm, da ich in der Schule schon HTML gelernt hab und SOFA mit XML dem am nächsten war. Und mittlerweile klappt es eigentlich schon ganz gut.

Fabienne: Ja, leider haben wir teilweise echt Probleme mit SOFA. Wenn die Objekte zu detailliert sind, ist es zu viel für das Programm und es stürzt uns ab. Die Kugel auf dem Tuch haben wir wie gesagt nur ungenau machen können. Sonst hab ich gedacht, dass wir mehr in Blender arbeiten können. Aber dort kann man Objekte nur modellieren, was SOFA spannender macht.

Luise: Ich hab mir das Praktikum anders vorgestellt. Ich hatte vorher noch nie ein Praktikum und hab mir gedacht, es gibt viele Praktikanten in einem Raum und eine Person, die was vorträgt. Weniger persönlich. Wie in der Schule halt. So finde ich es natürlich viel besser.


ISI: Das freut mich zu hören! Und, kommt Informatik als Studium in Frage?

Luise: Game Design würd ich gerne machen, aber das kann man in Österreich leider nicht studieren. In München gäb es aber eine Hochschule dafür.

Fabienne: Ich interessiere mich eher für Architektur. Aber jetzt muss ich erst mal meine VWA schreiben.

 

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