Stiftungsprofessuren
Ingeborg-Hochmair-Frauenprofessuren
An der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck stellen Frauen 53% der Studierenden und zeichnen für 56% der Studienabschlüsse verantwortlich. 44% der Mitarbeitenden sind Frauen, im wissenschaftlichen Personal 38%. Bei den Professuren beträgt der Frauenanteil derzeit 20%. Zur Förderung exzellenter Wissenschaftlerinnen schreibt die Universität Innsbruck seit 2016 auf fünf Jahre befristete Ingeborg-Hochmair-Frauenprofessuren aus.
Mit dem Ingeborg-Hochmair-Programm will die Universität Innsbruck die Chancen hoch qualifizierter Wissenschaftlerinnen auf Berufungen an in- oder ausländische Universitäten fördern. Zur Bewerbung eingeladen werden hoch qualifizierte Forscherinnen mit einem Anstellungsverhältnis zur Universität Innsbruck, die aus jenen Fachbereichen kommen, an denen das Geschlechterverhältnis noch nicht ausgewogen ist. Das Auswahlverfahren folgt internationalen Standards, sodass die bestqualifizierten Kandidatinnen unabhängig von ihrem fachlichen Hintergrund ausgewählt werden. Finanziell gefördert wird das Programm von der MED-EL Elektromedizinische Geräte GmbH.
Pionierin und Role Model

Ingeborg Hochmair gilt in internationalen Fachkreisen als Pionierin auf dem Gebiet der Hörimplantate. Ihr Enthusiasmus und ihr großes Engagement haben es möglich gemacht, dass heute mit Hilfe von Elektronik erstmals ein menschliches Sinnesorgan vollwertig ersetzt werden kann. Mit einem Cochlea-Implantat erlangen Menschen mit hochgradigem Hörverlust das natürliche Hörvermögen wieder. Tausenden Menschen weltweit konnte mit dieser in Österreich entwickelten Technologie in den vergangenen Jahren geholfen werden.
Als Forscherin und erfolgreiche Unternehmerin ist Ingeborg Hochmair heute ein „Role Model“ für Frauen, die sich in Naturwissenschaften und Technik engagieren und ebenso beeindruckende Karrieren anstreben. Für ihre herausragenden Leistungen wurde Hochmair international schon vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem renommierten Lasker-DeBakey Clinical Medical Research Award und dem Russ Prize der National Academy of Engineering. Die Universität Innsbruck ernannte Ingeborg Hochmair 2013 zur Ehrensenatorin.
Forscherin und Unternehmerin
Ingeborg Hochmair studierte Medizin und Elektrotechnik und fokussierte ihre Forschungsarbeit bald auf das Ziel, Hörverlust mit implantierbarer Medizintechnik zu überwinden. An der Universität Innsbruck lehrte sie zunächst als wissenschaftliche
Assistentin und später als Gastprofessorin. Gleichzeitig engagierte sie sich in dem von ihr mitgegründeten Medizintechnik-Unternehmen MED-EL für die Entwicklung und Herstellung von Hörimplantaten, die das Hörvermögen durch elektrische Stimulation des Hörnervs wieder herstellen. Heute ist MED-EL ein führender Produzent von innovativen medizinischen Geräten zur Behandlung verschiedener Arten von Hörverlust und beschäftigt weltweit mehr als 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Mit dem Erika-Cremer-Habilitationsprogramm verfügt die Universität Innsbruck bereits seit 2009 über ein Programm, um gezielt wissenschaftliche Frauenkarrieren zu fördern. Benannt nach der Physikochemikerin Erika Cremer wird mit diesem Programm hoch qualifizierten Wissenschaftlerinnen aller Fachdisziplinen die Möglichkeit geboten, ihr Habilitationsprojekt abzuschließen.
Ingeborg-Hochmair-Professorinnen:
- 2016: Daniela Schuster (Pharmazie) und Tracy Northup (Physik)
Newsroom: Erste Ingeborg-Hochmair-Professorinnen berufen - Nach dem Wechsel von Daniela Schuster an die Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg wurde eine weitere Frauenprofessur mit Konstanze Zwintz (Astrophysik) 2018 besetzt.
- 2018: Gina Moseley (Geologie) und Ivana Stiperski (Atmosphärenwissenschaften)
Newsroom: Neue Ingeborg-Hochmair-Professorinnen berufen - 2020: Sigrid Neuhauser (Mikrobiologie)
Information:
Büro der Vizerektorin für Forschung
Universität Innsbruck
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6020 Innsbruck
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