Cindy Ballaschk, MA Gender Studies

cindy.ballaschk@hu-berlin.de

 

seit 2019 Akademische Mitarbeiterin an der Universität Potsdam im Forschungsprojekt "Hate Speech als Schulproblem?"
2018-2019 Projektkoordinatorin bei der meco Akademie, Berlin
seit 2014 Doktorandin an der Humboldt Universität zu Berlin, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien
2012-2015 Projektbearbeiterin bei der Heinrich-Böll-Stiftung, Studienwerk
2008-2012 MA Gender Studies, Humboldt Universität zu Berlin, Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterforschung
2005-2008 BA Soziologie, Technische Universität Dresden, Philosophische Fakultät
2005-2011 Studienstipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung
2002-2005 Verwaltungsfachangestellte einer Kommunalverwaltung, Jugendamt
1999-2002 Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten


Arbeitstitel: Wissen zu Geschlecht und Sexualität in Kontext schulischer Sexualerziehung

Gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung

Die geplante Studie versteht sich als sozialwissenschaftlicher Beitrag zu aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten zur Sexualerziehung im Bildungswesen. Die Dissertation untersucht machtvolle diskursive Praktiken an Schulen zu Geschlecht und Sexualität und stellt damit einen Zusammenhang zwischen Bildung, Geschlecht und sozialer Ungleichheit her.

Analysen von Unterrichtsmaterialien sowie der Vermittlungspraktiken von Lehrer_innen sollen aufzeigen, ob und inwieweit Heterosexualität als Norm (Heteronormativität) und Geschlecht als binäre Kategorisierung (Zweigeschlechtlichkeit) präsent sind. Gleichzeitig werden Verflechtungen und Wechselwirkungen mit weiteren Machtverhältnissen (z. B. Rassismus, Ability, Klasse und Körper) intersektional in die Untersuchung einbezogen. Mit Hilfe des Konzepts der strukturellen Dominanz werden Sexualität und Geschlecht als gesellschaftlich umkämpftes Resultat bestehender Macht- und Herrschaftsverhältnisse verstanden, welches vergeschlechtlichte Individuen innerhalb einer multidimensionalen Machtmatrix vielfältig zueinander positioniert (vgl. Walgenbach 2007, S. 56, 62). Im Rahmen der Untersuchung wird der „analytische Spotlight“ (ebd., S. 63) je nach Kontext bestimmte Gesichtspunkte bzw. Machtverhältnisse (z. B. Klasse, Rassismus, Körpernormativität, Ability) fokussieren und andere partiell in den Hintergrund treten lassen. Auf diese Weise wird untersuchbar, wie Geschlecht und Sexualität im schulischen Alltag durch verschiedene Machtverhältnisse gestaltet und normiert werden.

Ziel ist es einerseits, bestehende Normierungen zu Geschlecht und Sexualität in ihrer Vielfältigkeit aufzuzeigen. Andererseits soll sichtbar werden, wo sexuelle und geschlechtliche Vielfalt bereits fester Bestandteil schulischer Praxis ist, welche Hürden in der Umsetzung bestehen und wie diese abgebaut werden können. So sollen Möglichkeiten sichtbar werden, wie Schüler_innen in der schulischen Praxis Identitäten angeboten werden können, die sie auch leben können.

Literatur

Walgenbach, Katharina (2007): Gender als interdependente Kategorie. In: Katharina Walgenbach (Hg.): Gender als interdependente Kategorie. Neue Perspektiven auf Intersektionalität, Diversität und Heterogenität. Opladen, Farmington Hills [Mich.]: Verlag B. Budrich, S. 23–64.

Publikationen

Ballaschk, Cindy (2017): Diskurse um Migration, Geschlecht und Sexualität im schulischen Sexualerziehungsunterricht. In: Uwe Sielert et al. (Hg.): Sexualität und Gender im Einwanderungsland: Öffentliche und zivilgesellschaftliche Aufgaben – ein Lehr- und Praxishandbuch. De Gruyter, Oldenbourg, S. 188-204.

Ballaschk, Cindy (2016): Zur (Re-)Produktion von Ungleichheit im Bildungssystem am Beispiel schulischer Sexualerziehung. In: Stephan Geuenich et al. (Hg.): Wozu brauchen wir das!?' - Bildungsphilosophie und pädagogische Praxis. Ein Werkstattbericht. Westfälisches Dampfboot, Münster, S. 134-143.

Ballaschk, Cindy (2015). Tagungsbericht: Wissenssoziologische Diskursanalyse & angrenzende Perspektiven der Diskursforschung. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 16(3), Art.22, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1503225 (zuletzt geprüft: 20.01.2015).

Ballaschk, Cindy; Elsner, Maria; Johann, Claudia; Weber, Elisabeth; Schmitz, Ka (2012): „machtWORTE!“, Jaja-Verlag, Berlin.

Ballaschk, Cindy (2011): „Subjektkonstruktionen als Produkte und Produzent_innen von heteronormativen Diskursen?! Das Heteronormativitätskonzept und seine Grenzen“, Quer lesen, 17/11, S. 10-14.

Ballaschk, Cindy (2007) „Diskriminierung in sächsischen Ämtern“, Respekt!, 02/2007, S. 21.

Vorträge

„Bilder zu Geschlecht, Sexualität und Körper im Kontext schulischer Sexualerziehung“. Vortragseinladung im Rahmen des Seminares Sexualität und Sexualpädagogik, Universität Paderborn (12.12.2017)

„Diskursive Anrufungen zu Geschlecht, Sexualität und Migration im schulischen Sexualerziehungsunterricht“. 18. Diskurs Netz-Tagung Gender Studies meets Diskursforschung meets Gender Studies: Verschränkungen, Berührungspunkte, Spannungsverhältnisse und Fragen ihrer Begegnungen, Universität Paderborn (08.-09.09.2016)

„Ungleichheiten in der Bildung als Folge geschlechtlicher, sexueller und rassistischer Normierungen in der Schule“. Werkstatttagung Wozu brauchen wir das? Bildungsphilosophie und pädagogische Praxis, Universität Wiesbaden (26.-28.11.2015)

„Sprache und Macht. Zur Produktion von gesellschaftlicher Wirklichkeit durch Sprache; eine kritische Bestandsaufnahme, Reflexion und Erprobung von Alternativen“. 5. Regionale Bildungskonferenz – Mehr Bildungsgerechtigkeit erreichen, Recklinghausen (06.05.2014).

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