Witiko

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da sein. [Seit] Bores [dein Castellan geworden ist, weiß ich es nicht mehr genau."] wird sorgen."

"Ich werde meine Männer nicht in die Burg führen,<"> antwortete Wladislaw, "daß sie dich nicht stören. Wir haben unsere Erquikung auf Säumern mit, und können sie überall [nehmen] einnehmen. Bores [aber werde ich sagen, daß er wieder dein Castellan werde, damit du unbeschränkt hier herrschest. Nur] bleibt dein Castellan, nur in Dingen des Baues dieser Burg und ihrer Sicherheit muß er mir gehorchen."

"So bringe drei Becher Wein für die drei Männer, meine liebe Agnes," sagte Adelheid.

Eine der Frauen, die um Adelheid waren, entfernte sich, und brachte auf einem Tragbrette drei silberne Becher mit Wein. Adelheid nahm den schönsten der Becher, nippte von ihm, und reichte ihn Wladislaw. Dieser sezte ihn an die Lippen, und trank den Wein aus. Die zwei andern Becher wurden den Männern Welislaw und Odolen gereicht, und sie leerten dieselben ebenfalls.

"Und nun hast du [deine] die Bewirthung in deinem Hause an uns vollbracht," sagte Wladislaw, "und wir verabschieden uns. Erlaube daher, hohe Muhme."

Er näherte sich ihr, und küßte sie auf ihre Stirne.

Dann stand er vor ihr, sie aber hob ihre Hände empor, legte sie auf [seine blonden Haare] sein Haupt, und gab ihm den Kuß auf die Stirne zurük.

"Gott lasse alle deine Unternehmungen gedeihen," sagte sie.

"Möge dein Gebet nur bewirken, daß die besten an ihr Ziel kommen," antwortete er.

Dann nahm er sie noch einmal bei der Hand, und wendete sich zum Gehen. Sie ging an seiner Hand und seiner Seite bis zur Thür. Dann neigten sie sich, lösten die Hände<,> er ging zur Thür hinaus, sie in das Gemach zurük.

[Er gab in der Burg noch die Weisung an Bores, dann ging er zu den Seinigen vor den Mauern, und sie schlugen sogleich im Schneegefilde den Weg nach Prag ein.

Als die Männer auf dem Wysehrad erzählt[en] hatten, wo sie gewesen waren, verfügte sich Nacerat zu dem Herzoge, und sagte: "Hoher Herr! es ist in den Bräuchen dieses Landes, daß, wenn über das Witthum und die Jahresgabe einer durchlauchtigen hinterlassenen Gemalin eines ruhmvollen verstorbenen Herzoges etwas verhängt werden soll, durch den obersten Kämmerer und den Hofrichter und den Kanzler mit Beihilfe der Räthe und Herren des Reiches ein Pergament errichtet werde, welches der durchlauchtigste lebende Herzog zeichnet ,und von welchem der erlauchten Wittwe eine rechte Abschrift zugesendet wird. und wenn der hohe]1
Draußen schlug er mit den Seinigen wieder den Weg nach Prag ein.2
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(1) Fortsetzung des gestrichenen Texts auf H S.95
(2) Textersatz für den auf H S.95 fortgesetzten gestrichene Text