Witiko

H93, S. 93b


[der Herzog an den Mauern der Burg angekommen war, ließ er halten, und] [sendete] Wl. vor die Mauern der Burg gekommen war sandte er einen Mann zu Adelheid, um zu fragen, ob er zu ihr kommen dürfe. [Sie] [ließ ihm durch seinen Mann antworten, daß sie ihn in ihrem Gemache] [erwarte.] [Wladislaw ging] [mit] Sie ließ ihm durch diesen Mann sagen, daß sie ihn erwarte. Der Herzog ging also mit den zwei Männern Welislaw und Odolen in die Burg, und wurde in das dunkle Gemach geführt. Adelheid [ging ihm entgegen, und verneigte sich] stand auf, da er eintrat, sie verneigten sich gegen einander. [Und] [a]<A>ls ihm eine Frau einen hölzernen Stuhl gereicht, und [er und Adelheid sich] als sich beide gesezt hatten, sagte sie: "Was begehrest du, mein erlauchter Vetter?"

"Ich bin gekommen, meine erhabene Muhme," antwortete Wladislaw, "um dir mit meinem eigenen Munde mein Beileid über deinen großen Schmerz zu sagen, dem du durch den Tod deines Gatten des ruhmvollen Herzoges Sobeslaw überliefert worden bist, um dir mit meiner eigenen Person den Schuz meiner Macht anzubiethen, und um dir zu sagen, daß ich für deine und der deinen Bedürfnisse sorgen werde, du magst [wo] in welchem Orte des Landes immer [im Land] wohnen, wozu dir die Wahl frei ist."

"Mein lieber gütiger Neffe," erwiederte Adelheid, "du hast mir in den ersten Tagen deiner Herrschaft einen Trostesgruß gesendet, und ich habe dir meinen Dank dafür zurük geschikt; nun kommst du selber, um mir dein Mitleid darzubringen, und ich sage dir auch selber meinen Dank. Du hast meinen Gemal geliebt, er wußte es, und hat dich auch geliebt, und hat anders von dir gedacht als deine Nächsten. Seine Gedanken sind auch die meinigen. Es ist gut, da es so ist. Und wenn der Mensch auch auf das Irdische denken darf, nicht für sich sondern für seine Kinder, so habe Dank für dein Anerbiethen der Versorgung, und lasse es uns ablehnen; unsere Habe reicht für mich und meine kleineren Kinder hin, brauche deine Macht, daß sie kein Vornehmer deines Reiches beschädige. Die Wahl meiner Wohnung lasse auf diese Burg fallen, ich begehre keine andere."

"[Handle, wie du willst] Habe deinen Willen," sagte Wladislaw, "so lange mir Gott die Macht läßt, werde ich dich schüzen. Deine kleinen Kinder werde ich zur Erhöhung unseres Geschlechtes erziehen helfen, von den größeren ist Maria in den guten Händen Leopolds des Markgrafen von Österreich, und wird durch seine Schwester Gertrude mit mir und dem Lande noch mehr verbunden werden, und deinen Sohn Wladislaw werde ich aus Mähren zu einer Ausstattung nach Böhmen ziehen, wie sie einem aufgesproßten Reise des heiligen Stammes Premysls ziemt. Bleibe mit deinen Kindern in dieser Burg, so lange Frieden

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