Witiko

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4.

Es weheten die Banner.



[Als der] Am sechsten Tage [gekommen war, nachdem der Herzog Wladislaw den Fürstenstuhl der Länder Böhmen und Mähren bestiegen hatte, ertönten alle Gloken der Stadt Prag, es tönten die Gloken der Kirche des Wysehrad, und wo sich sonst eine Gloke auf einem Thürmlein in der Umgebung der Stadt befand; denn es war wieder der Tag einer feierlichen Wahl. Da Silvester sich in die Verborgenheit zurük gezogen hatte, und durch Bitten nicht aus derselben hervor gerufen werden konnte, wurde die Erwählung eines neuen Bischofes anberaumt, und es kamen Schaaren von Priestern und, die sonst ein Recht hatten, herbei, um den kirchlichen Stuhl, der über Böhmen herrschte, wieder zu besezen. Es ging aus der Wahl dieses drei und zwanzigsten Tages des Monates Hornung des Jahres 1140 Otto der Propst von Prag als Bischof von Böhmen hervor. Es wurde sogleich eine Botschaft an den heiligen Vater nach Rom gesendet, und eine an den [Hirten] Oberhirten, unter dessen Stabe auch das Land Böhmen stand, an den Erzbischof von Mainz. Es war jezt auch die geistliche Gewalt über Böhmen wieder hergestellt wie die weltliche, xxx.

Der alte Leche Bolemil hatte] nach der Erhebung Wladislaws war die Bischofswahl in Prag, weil Silvester bei der Niederlegung seines Amtes beharrte. Es wurde Otto der Probst von Prag zum Bischofe über Böhmen gewählt, und es ging eine Botschaft an den heiligen Vater nach Rom, und eine an den Oberhirten, unter dessen Stabe auch das Land Böhmen stand, an den Erzbischof von Mainz.

Die Leute zerstreuten sich nun von Prag.

Der Leche Bolemil war schon früher mit seinen Söhnen und Enkeln und mit [einer großen Schaar der Seinigen] Geleite nach de[n]m Abende des Landes Böhmen [gesucht] gegangen, Diwis [war] in seine Zupe nach Saaz [gegangen], Nemoy [ging in die Gefilde von] nach Netolic, [Wsebor und Bozebor gingen gegen den Morgen. Mireta, der für Konrad gesprochen hatte, ging nach dem Mittage Mährens zurük, eben so Treba und Zibota,] Chotimir [zog gegen] nach Decin in Mitternacht, Ctibor [ging mit einem großen Gefolge gegen] nach Austi, und Lubomir mit den Seinigen [gegen] in die Zupe Daudleb, und Zdik begab sich[, als der Propst Otto zum Bischofe von Prag erwählt war,] in seinen Bischofsiz Olmüz zurük.

Andere Leute [aber] gingen wieder nach Prag. [Junge Söhne des Landes konnte man auf den Wegen, die nach dieser Stadt führten, sehen. Sie nahmen ihre schönsten Gewänder und besten Rüstzeuge dahin mit, um sich mit denjenigen zu vereinen, die sich schon dort befanden. Da waren der Sohn des Nacerat, der Dus hieß, dann war Welislaw, dann]1
Darunter waren .junge Söhne von Herren, Kriegsknechte, dann auch Gewerbmänner, Bildner in allerlei Dingen Män-2
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(1) Fortsetzung des gestrichenen Textes auf H S.92
(2) Fortsetzung des Textersatzes auf H S.92