Witiko

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[war auch schon aus dem Saale heraus gekommen, und saß auf einem schwarzen Pferde. Andere stiegen zu Pferde, und] der Kriegsanführer war da, und mehrere Diener hielten Pferde für ihre Herren bereit[.], und Manche stiegen auf<.> In der Richtung von dem Thore her drängte sich der junge schöne schwarze Odolen der Sohn des Striz auf einem weißen Pferde sizend und mit dunkelbraunen Gewändern angethan durch die Menge gegen [Wladislaw] Nacerat. Der blonde Drslaw war da, der schwarzhaarige Bogdan, der emporragende Predbor, Milota, Nemoy, Jurik, Bartholomäus, und die rothe Feder Domaslaws ragte neben den Häuptern anderer Reiter empor. Der blondhaarige grüngekleidete Kochan suchte sich auf einem schwarzen Pferde seinen Weg durch das Gedränge nach auswärts, ihm folgte Milhost. [Der alte purpurbekleidete Nacerat stand in einem großen Fenster in] An einem Fenster in der Burg oben[, ebenso] stand der Bischof Zdik, neben ihm der Priester Daniel der Abt von Brewnow und andere. Alle Fenster[, die auf den Hof sahen,] waren mit Menschen erfüllt. Zahlreiche sehr schöne Frauen konnte man darunter erbliken. Mädchen und Frauen aus dem Volke standen unten im Hofe. Jubelgeschrei ertönte, und von Zeit zu Zeit rief man de[m]n Namen des neuen Herzog[e]s und rief Glük und Segen [zu]. Der alte Bolemil trat aus einer Thür in den Hof. Er wurde von mehreren jungen Männern, die wie Söhne und Enkel aussahen, umringt, und in ihrer Mitte gegen das Thor geführt.

Auf Witiko achtete niemand. Er ging mit seinem Priester längs der Mauer nach dem Ausgange. Von dort eilte er gegen die Stadt. [Schwärme von] Menschen begegneten ihm, die nach dem Wysehrad
(1) [strebten]. Einige gingen
(2) [xxx. Einige gingen]
(3) eilten. Andere gingen
oder ritten von der Versammlung in die Stadt. Auch den [ehrwürdigen] Bischof Silvester sah er noch einmal, wie er mit seinen Priestern langsam der Stadt Prag zuwandelte. Witiko ging [in dem] unter den Menschen[gedränge, das auf dem Wege war], die da waren, an ihm vorüber.

Als er an seiner Herberge angekommen war, verabschiedete er sich von dem Priester, der ihn begleitet hatte, dankte ihm, und bath ihn, daß er dem hochehrwürdigen Bischofe Silvester sagen möge, daß er nicht mehr zu ihm kommen könne, weil er unverzüglich zu dem kranken Herzoge reiten müsse. Der Priester entfernte sich, und Witiko ging in das Haus. Dort sah er nach seinem Pferde, verlangte ein Weniges zu essen, und da beide er und das Thier gestärkt waren, that er wieder die Pelzdinge über seine Lederkleidung, verwahrte seine Füsse, nahm seinen Wurfspieß, bestieg das [gesattelte] Pferd, und ritt aus der Stadt hinaus.

Er schlug den Weg nach Mitternacht ein, und ritt in einem großen Bogen gegen Hostas Burg. Er gestattete sich [an den verschiedenen Stellen] nur [so viel] den Aufenthalt, [als unumgänglich] der zur Stärkung und zum Ausruhen des Pferdes nothwendig war. Die Nachtherbergen machte er so kurz, als [es nach seiner Kenntniß der mangifachen Wegstreken und nach dem Lichte, das der Himmel auf dieselben herabsendete, möglich war.] seine Wegkenntniß und die Jahreszeit zuließ.

Am neunten Tage des Monates Hornung traf er in Hostas Burg ein.

[Der Herzog ließ ihn sogleich vor sich bescheiden.] Er ging sogleich zu dem Herzoge.

[Witiko trat vor das Bett, grüßte ehrfurchtvoll, grief mit seiner rechten Hand in sein Lederwamms, zog das rothsammetne Beutelchen hervor, und reichte es dem Herzoge. Der Herzog nahm es, zog das Kreuzlein heraus, küßte es, stekte es dann wieder in das Beutelchen, und legte es mit demselben in den Holzschrein hinter dem Bette.]

"Bringst du mir die [genaue] Nachricht?" fragte [er hierauf den Jüngling.] der Herzog.

["Die ganz genaue," antwortete Witiko.

["So rede," sagte der Herzog.

"Am] "Ja," sagte Witiko, "am vierten Tage des Monates Hornung[," entgegnete Witiko, "]ist in einer großen Versammlung auf dem Wysehrad[, zu welcher viele] von vielen hohen und niederen Herren [der] beide[n]r Länder [gekommen waren, auf einen Antrag des Znata des Sohnes des Tas und dann auf eine lobpreisende An-]1
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1 Fortsetzung des getilgten Textes in H/S.86.