Witiko

H82, S. 84c

[In dem Gemache waren noch die Gattin des Herzoges Adelheid seine Tochter Maria, die an den Markgrafen Leopold von Österreich vermählt war, sein Sohn Wladislaw,]
Fortsetzungde ersetzenden Textes in H82/S83d:
Vater zu sehen, es war sein ältester Sohn Wladislaw da,
sein Castellan Bores, einige böhmische Herren, zwei Priester und zwei Ärzte.

[Sie traten] Da sie gegen das Bett[, und der Herzog sprach:] getreten waren, sagte der Herzog:] "Ich habe meinen Vater den König Wratislaw wenig gekannt, ich war ein Kind, da er starb, und war noch kaum ein Knabe, als ich mit dem gutherzigen Boriwoy fliehen mußte. Er liegt in der Kirche auf dem Wysehrad begraben, welche er [so] schön und neu erbaut hatte. Meine Mutter Swatawa, welche mich mit meinem edlen Bruder Wladislaw in seiner Sterbezeit versöhnt hatte, ist vor vierzehn Jahren gestorben, und liegt neben ihm. Legt mich zu ihnen, wenn ich todt sein werde. Ich habe es so angeordnet, erinnert euch dessen, und bringt meinen Leib dahin, wenn er ausgeathmet hat. Du Witiko hast mir einen guten Dienst gethan, meine Herzogin wird dir den Dank dafür reichen, ich kann dir in diesem Bette nur mit Worten danken; aber komme öfter in dieses Gemach, und sehe nach mir."

Als er diese Worte gesprochen hatte, legte er sein Antliz etwas seitwärts gegen den Holzschrein an dem Bette, und sprach nicht mehr.

Die Anwesenden zogen sich [stille] von dem Bette zurük. Witiko faßte seine Lederhaube [fester] enger in den Arm, verabschiedete sich stumm, und entfernte sich aus dem Gemache.

Nach [xxx] [kurzer] einiger Zeit ließ ihn die Herzogin Adelheid |noch an demselben| Tage durch Bores zu sich in eine geräumige Kammer führen, in welcher nuzbare Dinge aufbewahrt wurden. Als er eingetreten war, ging sie ihm aus xxx entgegen, [|legte ihre xxx Hände auf die seinigen|,] und sagte: "Schöner Jüngling, du hast eine gute Handlung gethan. Der Herzog hält sie für [sehr] hoch. Ich verstehe dieses nicht; aber ich möchte dir recht [danken.] viel Dank bezeugen, und händige dir den Dank des Herzogs ein. Nimm diese Gewänder, nimm diese Waffen, nimm dieses Waffenhemd, und nimm dieses Kästchen mit Gold, du bist noch jung, du kannst es brauchen. [Der Herzog und die Herzogin] Wir geben dir diese Dinge mit Wohl[wollen und Güte]meinen und Zuneigung, du darfst sie [an]nehmen[,wie d]. Die hohen Herren des Landes sind durch die [Geschenke] Gaben de[r]s Herzog[e]s geehrt [wurden.]. Ich aber sage dir: Bleibe immer so, wie du jezt zu sein scheinst."

Witiko antwortete: "Hohe Frau! Ich bin [noch] wohl unerfahren; aber ich werde mich bestreben, [alles] zu lernen, was ein Mann bedarf. Diese Geschenke habe ich nicht verdient; ich nehme sie als eine Gnade von dem guten und armen Herzoge, und von euch, erlauchte Herzogin, und werde [ihrer] sie stets mit treuem Danke [gedenk sein."] betrachten."

Die Herzogin berührte mit den Fingerspizen ihrer rechten Hand seine Loken, und winkte ihm, sich zu entfernen.

Er neigte sich, und that es. Ein Mann, der mit Bores gekommen war, trug ihm die Geschenke in die Kammer, welche ihm in der Burg zum Aufenthalte angewiesen worden war.

Am andern Tage Morgens [erschienen] sammelten sich im Hofe der Burg Reisige und Ritter und Herren [vor und in der Burg]. Sie trugen mehr Platten und Schuzpanzer an ihren Gewändern, als |es| damals [noch] in Böhmen gebräuchlich war[en]. [Unter] Auch unter den Wintergewändern sah Eisen hervor. Es waren österreichische Herren und Ritter, das Geleite ihrer Herrin Maria, welche sie [nach dem Besuch bei ihrem kranken Vater] wieder in die Burg auf dem Kahlengebirge bei Wien zurük führen sollten, die sie in der Abwesenheit ihres Gemales bewohnte[. D]; denn dieser hatte sich obwohl zu Winterszeit auf