Witiko

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"[Ich kann schwimmen," sagte der Andere, "wie ein Fisch, ich kann das Rabennest von der höchsten Tanne herab holen, ich kann in den Abgrund hinab klettern, ich kann auf dem dünnen Bäumchen über den Bach gehen, und habe einmal einen Stier gefangen: warum soll ich nicht] Wer schwimmt, und Rabennester abnimmt, auf Stangen über einen Bach geht, und einen Stier fängt, wird doch auch auf einem solchen Sattel sizen können?"

"Ja das Sizen ist [nicht so schwer] leicht," sagte der Reiter, "aber [es so einzurichten, daß das Pferd] das Pferd zu leiten, daß es vernünftig ist, und den Willen des Reiters weiß[, daß es vernünftig ist, und mit dem Reiter die nehmliche Absicht hat, das muß man lernen."]."

["Ich würde es lernen] "Das würde ich schon machen," antwortete der Krauskopf. "Ich würde mein Pferd zuerst pflegen[, und besorgen], wie ihr [es] thut."

"Das [muß man für ein gutes Thier verrichten,"] ist gut<,>" sagte der Reiter.

"[Darum] Ihr habt [ihr auch] den eigenen Mantel darauf gelegt," erwiederte der Andere, <">daß es sich nach dem scharfen Ritte nicht verkühle."

"Siehst du, daß du die Behandlung der Pferde nicht kennst," sagte der Reiter, "nach einem scharfen Ritte darf man die Pferde, auch wenn sie mit einem Mantel bedekt werden, nicht stehen lassen, sondern man muß sie herum führen, erst schneller dann langsamer, daß sie die Wärme gemach verlieren, [daß sich die Glieder einrichten,] und [daß sie] für Futter und Trank tauglicher werden."

"Warum habt ihr denn euer Pferd dann sogleich stehen lassen?" fragte der Andere.

"Weil ich gar nicht scharf geritten bin," antwortete der Reiter.

"Ihr seid nicht scharf geritten?" fragte der Krauskopf, und [machte seine Augen noch größer] sah den Reiter starrer an.

"Wenn [ich eine Reise reite, und] nicht Schnelligkeit [zu meinem Zweke] nöthig ist," entgegnete der junge Mann, "so lasse ich das Pferd [immer in] seine[m]<n> langsamen Schritt[e] gehen. [Ich komme später an das Ziel, habe aber dafür ein Pferd, das zu allen Dingen brauchbar ist, und das es mir dankt, wenn ich es ein anderes Mal zur Übung oder im Ernste zu Schnelligkeit oder zu Anwendung seiner Künste leite."] Es dankt mir dann ein ander Mal, wenn ich Kraft und Schnelligkeit brauche."

"Das ist [aber] sehr gut," sagte der Krauskopf. "[Dann] Ich würde [ich dem] meinem Pferde Treue erweisen, daß es mir wieder treu würde, [daß wir uns kennen lernen und liebten] und mir folgte."

["Darin würdest du gut sein, wenn du es dahin brächtest,"] "Daran würdest du sehr wohl thun," sprach der Reiter.

["Ich kenne alle] "Weil ich die Wege in dem Walde[, ich] kenne und weiß, wie alle Menschen [darin heißen, und kenne] im Walde und ihre Hunde[, warum soll ich die Gedanken eines Pferdes nicht kennen lernen?" sagte der Andere, "ich würde ein ganz besonderer Mann sein, und rechte Dinge aus wirken. Aber ach, ich habe ja kein Pferd, ein solches gar nicht, und ich werde nie anfangen, eines zu haben."] heißen, so würde ich auch den Willen eines Pferdes kennen." sagte der Andere.

"Kann sein," entgegnete der Reiter.

"Ich werde aber nie ein Pferd haben," sagte der Krauskopf.

"Warum denn nicht?" fragte der Reiter.

["Darum," entgegnete der Andere,] "[w]Weil ich nie so viele Pfennige [habe, um] haben werde mir eins zu kaufen [zu können, und weil ich nie, wenn ich auch der reichste und beste Knecht des Waldlandes wäre, so viele Pfennige würde erschwingen können, um zu einem Ritterpferde zu kommen.]<,>" entgegnete der Andere.

"Ja so," sagte der Reiter.

"Und wenn ich der erste Knecht des Waldes wäre, so könnte ich mir nie ein so ritterliches Pferd kaufen, wie das eurige ist. Mit einem ritterlichen Pferde würde ich Erklekliches bewirken," sagte der Krauskopf<.>

"Ja, [auf diesem Wege wohl nicht," sagte] da wirst du nie eines bekommen," entgegnete der junge Mann.

"Wenn ich im Kriege [zu] bei den Unsrigen [ginge," fragte der Krauskopf, "und] eine Lanze [nähme] ergriffe, zu den Feinden ginge, ihnen ein Pferd nähme, und darauf zu [den Unsrigen] uns zurük ritte: gehörte das Pferd mir?"

"Es wäre Beute," sagte der Reiter.

"Gehörte es mir?" fragte der Andere wieder.

"Wenn du kein Wege= und Gelegenheitsl[un]agerer bist, sondern ein zugetheilter [getreuer] Kriegsknecht, und wenn du das Pferd nicht in der allgemeinen Schlacht oder sonst in einem Angriffe erwirbst, sondern wenn du allein hinüber gehst, und es [dir holst] allein herüber bringst, so wird man es [ganz gewiß dir gehören,"] dir wohl lassen," antwortete ihm der Reiter.