Witiko

H8, S. 11

Nach einer Weile kam
Randnotiz: trat er wieder heraus, und xxx Der R. sprach zum ihm: "Habt Dank, Mathias
er abermals aus derselben hervor, und mit ihm kam die Frau, welche ihn hinein geführt hatte, und neben ihr ein Mann. Der Reiter wendete sich an den Mann, und sagte: "Ich danke euch, Mathias, für die Nachtherberge und für das Frühmal, das ich eben genossen [habe]. Thut mit meinem Pferde, wie ich euch gesagt habe, und wie ihr es schon früher gesehen habt."

"Seid ohne Sorgen," antwortete der Mann, "ich weiß es schon, und es wird genau geschehn, wie es sein muß."
Randnotiz: Ich werde es thun, antw ich kenne die Sache schon, und sie wird genau geschehen.

"Ich weiß [es] |ich weiß|,[" erwiederte der Reiter, "ich weiß es. Und ihr] und euch, Margarehta, [seid einstweilen für eure Mühe bedankt] danke ich auch recht herzlich."

"Keine Mühe," entgegnete die Frau, "und geht glüklich."
Randnotiz: xxx Der Reiter verabschiedete sich bei diesen Worten von Beiden
Keinen Dank, sagte die Frau, und viel Glük auf den Weg.

Der Reiter wendete sich bei diesen Worten von den Beiden weg, und schlug den Weg gegen die Mühel ein. Die Kinder, die auf der Gasse waren, blieben bei dem Manne und der Frau stehen, und sahen dem Reiter nach.
Randnotiz: Die beiden Leute und die Kinder blieben noch auf der Gasse stehen

[Dieser] Der Reiter schritt über den [schmalen] Brettersteg, den man über die Mühel ge[macht hatte] legt hatte, und ging dann i[n]m [dem Walde in der Richtung] Waldlande nach Mitternacht aufwärts. Der Sommer hatte den Wald [aus]getroknet, daß man auf de[m]n Wegen wie auf [einem] weichen[n]m Tuche [weiter gehen konnten] ging, und die Lüfte waren schon milde und [heiter] klar. Der Wanderer hörte [D]<d>ie Waldgloken der Kühe, die zu den Köhlerhütten gehörten, und die in den Holzschlägen oder dort, wo der Wald nicht zu dicht war, auf [der] die Weide gingen, [tönten ihm nach,] und obwohl der Sommer schon gegen das Ende ging, so hörte man doch noch manchen Vogel in den Zweigen singen.
Randnotiz: Die Vöglein sangen in den Zweigen, obwohl...

Der Reiter wandelte so eine halbe Stunde ¢auf wärts¢.
Randnotiz: in seiner Richtung fort. Es war überall ein Pfad, da die Bäume in dieser Gegend weniger dicht standen
Der Pfad ging in dem Walde ununterbrochen hin. Da aber die Bäume hier nicht so dicht standen, da [sich] Wege von [den] Kühen oder Wild vor[fanden] handen waren, [welche manches Mal hier auf der Weide waren, oder vom Wilde], und da der Morgenthau schon von den Gräsern gewichen war, so verließ der Reiter zuweilen den Pfad, er ging bald rechts [oder] bald links von demselben in den Wald und seine kleinen Lichtungen, und [fand sich] kehrte stets wieder auf den Pfad zurük.

[Nach etwas mehr als einer halben Stunde gelangte er seitwärts des Weges] Nachdem die halbe Stunde verflossen war, kam er wieder rechts von seinem Pfade auf eine große [Blöße] Öffnung des Waldes, die gleichsam eine schöne natürliche Wiese darstellte. xxx An dem Saume dieser Wiese standen viele große Ahorne. Der Reiter ging an ihnen hin. Da kam er zu einem Steine, der, obwohl er fast so groß war wie ein kleines Haus, doch so da lag, als wäre er von Menschenhänden hergelegt worden. Neben dem Steine stand eine ungemein hohe Tanne. An dieser Tanne kniete der junge Mann in das kurze trokne Gras, machte ein Kreuz auf sein Antliz und seine Brust, und bethete. Er bethete lange, dann machte er wieder ein Kreuz, und stand auf. Er ging nun neuerdings an dem Saume des Waldes fort. Da kam er wieder zu Steinen, es waren kleine, aber so geordnet und oben glatt und wagrecht, als wären sie gerichtet worden, daß man sich darauf sezen könne. Hinter den Steinen standen mehrere große Ahorne.

Er hatte auf dieser Wiese beinahe keinen Laut vernommen; denn die Kühglocken konnte er schon lange nicht mehr hören, Wasser rauschte nicht; denn die Wiese war troken und hatte nur kurzes Gras und weiße Spätsommerblümchen, und die Vögel schwiegen auch mehr; denn die Sonne war höher gestiegen, und verbreitete größere Wärme. Aber jezt, da er sich eben von der Wiese wenden, und den Pfad wieder aufsuchen wollte, ertönte auf einmal ein Gesang so hell klar und schmetternd wie von Lerchen nur noch holder und eingehender; denn es war [ein] der Gesang von Menschenstimmen, von Mädchenstimmen. Zwei Stimmen klangen im Vereine zusammen. Worte waren nicht zu vernehmen. Es ist in vielen Theilen der Alpen und auch in Waldgegenden, die nicht zu den Alpen gehören, ein Gesang,
Randnotiz: In den Alpen und in vielen Wäldern oder Gegenden ist ein Gesang
der keine Worte hat, sondern in Schwingungen der Stimmen in Verschingungen derselben im Stürzen und Heben im Wandeln und

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