Witiko

H71, S. 77b


folge
1 der Herzoge [auf dem alten Landestuhle]t. Dem
2 [der Herzoge]st. Dem
3 . Dem
von ihm eingesezten Boriwoy entrieß Swatopluk die Herrschaft, nach der Ermordung Swatopluks wählte das Heer [für sich] auf fremden Boden für sich einen Herzog und zwar Otto den Bruder Swatopluks ein Wahllandtag zu Hause wieder für sich Wladislaw den Bruder Boriwoys und Halbbruder Bretislaws, und es kam zu einem Vergleiche, in welchem Otto seinem Anspruche entsagte. Wladislaw aber gab aus eigenem Wille auf seinem Sterbebette die Nachfolge Sobeslaw unserm [[gegenwärtigen xxx]Herzoge, der unter der Freude des Volkes den Fürstenstuhl bestieg, und jezt, da der Herzog noch lebt, und da der nächste Herzog schon belehnt, und anerkannt ist, sind wir wieder versammelt, um einen Herzog zu wählen. [Es sind d] Durch diese Ungewißheit sind von jenem Bretislaw an mehrere Hunderte der hervorragenden Männer der Länder um das Leben gekommen, und viele Tausende des Volkes in das Grab gesunken, es sind Städte in Asche gelegt Dörfer dem Erdboden gleich gemacht, und saatreiche Fluren in Einöden verwandelt worden, und das Land ist immer mehr in die Abhängigkeit von Fremden gekommen, weil jeder, der den Herzogstuhl verlangte, gerne auswärts Hilfe suchte, wie Boriwoy und Swatopluk und wie Otto und Wladislaw [gethan haben]. Diese Übel, die jezt in unserer Zeit sind, gehen tiefer, und fassen mehr alle Bestandtheile der Länder an, als die, welche früher gewesen sind. Und [wenn] sollten sie fort dauern, so wird der Herzogstuhl [immer] zittern, wird ein Schatten werden [xxx.] und in die Macht eines fremden Mannes fallen. Nicht die Frage ist jezt die größte, wer soll Herzog sein, sondern die, wie soll die Nachfolge bestellt werden. Und wenn ihr heute den besten wählt, welcher auf dem Erdboden [besteht] ist, und wenn er ein langes Leben führt, und während dieses langen Lebens die Länder wohl beherrscht, so ist das Unglük nur aufgeschoben, und es bricht nach seinem Tode aus, es wäre denn, daß wieder der beste gewählt werden könnte, und so immer fort. Wie [xxx] ich zu erkennen meine, neigen sich die Herren der Länder Böhmen und Mähren dahin, [xxx,] die Herzoge nach dem Tode des Vorgängers durch die Wahl zu bestellen; aber da wäre es besser, zu dem verlassenen schlechten Alterserblichkeitsgeseze zurük zu kehren, als [xxx.] alles auf diese Spize zu sezen. Es scheint [xxx,] glaublich, daß man durch Wahl immer sollte den Besten erkiesen können; aber ich habe [viele Jahre] lange gelebt, [habe in ihnen] und viele Menschen gesehen [xxx,]: wenn auch die Herren der Länder Böhmen und Mähren das Land sind, so sind doch auch die Bauern und die andern da, derer sie gedenken müssen; aber [xxx,] auch wenn sie ihrer gedenken, so ist die große Zahl der Menschen so, daß sie zu erst ihrer selbst gedenkt, und ihrer Lust; die, welche nach dem Fürstenstuhle trachten, werden Versprechungen machen, und wenn der gewählte Herzog [manchen] Einigen zu wider handelt, so werden sie sich [xxx] verbinden einen neuen zu wählen, der gefügig ist, und wieder einen andern, und dieses werden sie [immer] gerade desto mehr thun, je mehr sie durch Kriege [xxx], die diese Dinge begleiten, wild und begehrlich geworden sind[, xxx]. So werden sie sich theilen, bis ein Fremder den [xxx Fürstenstuhl] geschändeten Stuhl nimmt, und ihn mit seiner Macht behält. Diese meine Augen, so alt sie sind, können es noch selber sehen, daß viele von denen, die heute für Wladislaw den Sohn des vorigen Herzogs Wladislaw stimmen, wenn er erwählt ist, wieder von ihm abfallen, und gegen ihn in den Waffen stehen. Ich [xxx] muß daher mit christlichem Glauben sagen: Haltet euer Versprechen, welches ihr Wladislaw dem Sohne unseres Herzoges Sobeslaw gegeben habt, und huldiget ihm nach dem Tode seines Vaters als Herzog. Vereiniget euch um ihn, ihr werdet mit ihm, wenn er auch jung ist, im Rechte stark sein, wie der hochehrwürdige Bischof Silvester gesagt hat sonst, aber [|im Unrechte|] schwach. Das Versprechen in Sadska war nicht erzwungen; denn es mußte keiner hingehen, und jeder konnte es wieder vor einer Zusage

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