Witiko

H70, S. 77a


folge der Herzoge auf dem alten Landesstuhl. Dem von ihm eingesezten Boriwoy entrieß Swatopluk die Herrschaft, nach der Ermordung Swatopluks wählte des Heer für sich auf fremden Boden einen Herzog und zwar Otto den Bruder Swatopluks, ein Wahllandtag aber wählte
Randnotiz: auch wieder für sich und es kam dann zu einem Vergleich...[Beide]
Wladislaw den Bruder Boriwoys und Halbbruder Bretislaws, beide suchten Bestätigung bei dem deutschen Könige Heinrich dem Fünften[,]. Otto entsagte seinem Anspruch, und Wladislaw wurde Herzog. Auf seinem Sterbebette bestimmte er seinen Bruder Sobeslaw zum Nachfolger, welcher unter beistimmender Kundgebung des Volkes den Herrscherstuhl bestieg.
Randnotiz: Wl aber gab auf seinem Stbette die Nachfolge S unserm gegenwärtigen Herzoge, der unter Freude des Volkes den ....: den Fürstenstuhl und jezt da der H noch lebt.. Es simd durch diese Ungewißheit

Und jezt, da dieser Herzog noch lebt, da der künftige Herzog schon belehnt und anerkannt ist, sind wir wieder versammelt die Herren der Länder Böhmen und Mähren versammelt, um einen Herzog zu wählen. Diese Unsicherheit der Nachfolge hat mehreren Hunderten der hervorragenden Männer der Länder das Leben gekostet, und vielen Tausenden vom Volke, sie hat Städte in Asche gelegt, Dörfer dem Erdboden gleich gemacht, und Saaten und Fluren in Einöden verwandelt, und sie hat das Land in die Abhängigkeit von Fremden gebracht, weil [der] jeder, [welcher] der den Herzogstuhl verlangte, gerne xxx Hilfe [bei den Fremden] wie Bor. und Sw. und und Wl. gethan haben sucht. Diese Unsicherheit, wenn man sie nicht endet, wird das Land zertrummern, und endlich in die Hände eines fremden Fürsten liefern.
Randnotiz: Diese Übel, die jezt sind, gehen tiefer, und fassen mehr... als die, welche. Und wenn sie dauern, wird der Hersogstuhl xxx, wird eine Schlacht werden, die Macht wird aufkommen, und das Land wird in die Hände eines fremden Fürsten kommen
Nicht die Frage ist [heut] jezt die größte, wer soll Herzog sein, sondern die, wie soll es mit der Nachfolge bestellt werden. Und wenn ihr heute den besten wählt, welcher auf dem Erdboden besteht, und wenn er ein sehr langes Leben hat, und während dieses langen Lebens die Länder beglükt, so ist das Unglük nur aufgeschoben, und es bricht nach seinem Tode aus,
Verweisungszeichen!Notiz: fehlt!
außer es wird dort wieder der beste gewählt, der lange lebt, und [so weiter] immer so fort.[Die Zerwürfnisse, die nun sind, kommen nicht aus einzelnen Erregungen, die sich stillen lassen, wie einst; sie gehen tiefer, sie fassen alle Bestandtheile der Länder an, und können nur durch neues Aufbauen geheilt werden]. Wie es scheint, daß meine Augen sehen, will man dahin kommen, daß jedes Mal der neue Herzog von den Herren der Länder gewählt werde. Es ist zu meinen, daß man auf diese Art immer mit Weisheit den Besten zu erkiesen im Stande sein werde; aber ich habe [lange] viele Jahre gelebt, habe in ihnen viele Menschen gesehen, und habe gelernt, wie Menschen handeln und thun, und ich glaube, daß es besser wäre, ihr kehrtet zu dem einstigen [fehlerhaften] Alterserblichkeitsgesez zurük, als daß ihr ein Wahlreich errichtet. Es hat hier einer gesagt, die Herren der Länder sind das Land, sie dürfen es beherrschen; aber sind nicht auch die Bauern und die Krämer und die andern das Land? Wenn wir auch wegen der bessern Einsicht die Führerschaft besizen, so dürfen wir nicht beliebig schalten und müssen ihrer gedenken.
Randnotiz: Wie meine Augen zu sehen scheinen, neigen sich die Herrn der Länder (Wahlreich) aber da wäre es besser zu der verlassenen Alters zurükzukehren als den Hstuhl auf die Wahl zu stellen. - Wenn die Herrn der Länder B. und M. auch das Land sind, so sind doch auch die Bauern und die andern da, deren sie gedenken müssen; aber - und so wird der Zwiespalt [dauern] wachsen? - bis ein Fremder den Stuhl nimmt, und ihm mit fremder Macht behält - unsere Völker Volkes - wird der geschändete Völkerstuhl - ein anderer nehmen, der ihm gefügig ist, und dem wieder ein anderer - und die Wirrsale werden wachsen, bis... - Die Herrn (nach Wohle) (xxx) -