Witiko

H7, S. 9

"So muß ich daher thun," entgegnete der Mann.

"Thue es, mein lieber Bruder," sagte der Reiter.

Das Pferd war indessen mit der Einnahme seiner Nahrung lässiger geworden, und hatte öfter umgeblikt. Der Reiter hatte ihm Wasser bringen lassen, und mischte ihm jezt, da es getrunken hatte, wieder etwas Haber in seine Kufe. Während es denselben verzehrte, blieb er dabei stehen. Der Krauskopf blieb auch stehen, und sah zu. Als das Pferd fertig war, wurde es noch einmal getränkt. Dann wischte ihm der Reiter seine Lippen [ab] ab, und die Kufe wurde seitwärts gestellt. Hier auf ging der junge Mann zu seinem Tische, und verlangte nach dem Wirthe. Als dieser erschienen war, fragte er ihn: "Was bin ich euch schuldig."

"Die Zehrung macht siebenzehn Pfennige, und das Waschen des Troges macht drei Pfennige," sagte der Wirth.

Der Reiter nestelte [ein wenig] auf der Brust ein wenig sein Wams auf, und zog ein Beutelchen heraus. Er las aus demselben den Betrag, reichte ihn hin, und stekte das Beutelchen wieder zu sich. Dann begab er sich zu seinem Pferde, zäumte es, schnallte den Mantel, führte es ein wenig gegen die Gasse vorwärts, und stieg auf. Der Krauskopf war mit ihm gegangen, und sah überall zu. Da der Reiter auf dem Pferde saß, ritt er gegen den Wirth, der auch auf der Gasse stehen geblieben war, und sagte: "Ich danke euch, lieber Herr, für die Bewirthung, und wünsche, daß euch Gott behüte. Und er behüte auch alle, die hier sind."

"Ich danke auch," antwortete der Wirth, <">und wünsche euch desgleichen, und reitet glüklich."

Der Reiter richtete sich auf seinem Pferde zu recht, und ritt langsam seines Weges von der Gasse fort. Nicht nur der Wirth und der Krauskopf sahen ihm nach, sondern auch das Mädchen mit den leichtgelben Zöpfen war aus dem Hause gekommen, und mehrere andere Mädchen standen an der Mauer desselben, und sogar der Kärner und der Landmann waren aufgestanden, und sahen noch, wie der junge Reitersmann fort ritt. Die zwei Männer, der Graukopf und der Rothbart, sassen an ihrem Tische, und tranken.

Der Reiter ritt von der Gasse weg gegen Morgen. Seine Strasse führte ihn an einer Reihe von Ebereschen vorbei, dann an dem Wiesengehage dahin, dann [xxxx] ging der Weg über eine kleine Anhöhe hinab, und [Roß und Mann waren nicht mehr zu sehen] man konnte Pferd und Mann nicht mehr sehen.In dem Verlaufe des Thales schlug der Reiter einen Weg, der von der Strasse gegen Mitternacht abzweigte ein, und ritt gegen Mitternacht vorwärts.

Er ritt nun immer in der hauptsächlichen Richtung gegen Mitternacht.

Es waren [noch immer] [stets] in der bebuschten Gegend stets noch freie Stellen, auf denen kleine Felder gereutet waren, [die] von Steinmauern umf[i]angen, es waren Wiesenstellen, es waren Häuschen, hie und da begegnete [ihm] dem Reiter ein Landmann, und zuweilen sah er Kühe oder Ziegen [unter den Gebüschen. Die Gegend] oder Schafe in den Gräsern unter den Gebüschen. Aber das Land wurde immer bergiger, und die Rüken wurden bedeutender[,] [.] Wasser rauschten in den Thälern, [die Wälder] der Waldwuchs mehrte[n] sich, und die Spuren der Bewohner verloren sich[, und] nach und nach gänzlich. [d]Das Gehölze wurde dichter hochbestandener und verworrener. Es wäre nun an sehr vielen Orten nicht mehr [seine] des Reiters freie Wahl gewesen, langsamer zu reiten; er mußte es. Auf schmalen Wegen zwischen großen Steinen Granites oder an hohen diken Stämmen, welche die Wurzeln wie ein Geflechte über die Oberfläche der Erde legten, oder an nassen Stellen, welche sumpfigen Boden vermuthen ließen, führte ihn seine Wanderung fort. Das Pferd grif behutsam mit seinen Hufen die [Stellen] Pläze, auf denen es fußen konnte, es sezte seine Tritte neben den Wurzeln und dem Steingerölle, und es ging langsam über die Streken, an denen eine Auswahl der Tritte nicht mehr möglich war.

[So] Während dieser beschwerlichen Wanderung hatte sich die Sonne immer mehr und mehr gegen Untergang geneigt. Pferd und Reiter [waren ermüdet.] [wurden müde.] schienen schon ermüdet.

Endlich da es Abend war und der Himmel gegen Untergang glänzte, langte er auf der Höhe eines Berges an. Der Berg war sehr lange, vielleicht mehrere Wegestunden lange, von Untergang gegen Morgen gestrekt. Man sah von ihm aus über ein Thal hin über gegen Mitternacht den großen Wald, von dem oben gesagt worden ist, daß er die Wasserscheide ¢sei¢.
Randnotiz: bildet (?)
Hoch über alle Bäume ragte auf der Schneide des Waldes ein Fels empor, die drei Sessel. Weiter gegen Morgen waren wieder Riffe und Fels, der Blökenstein, dann war breiter

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