Witiko

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sind nicht dort gewesen," sagte der Scharlachreiter, "dahin sind nur die Erfahrenen gegangen, und die es sonst gewollt haben."

"Ich will dir nun auch etwas von unsern Absichten offenbaren," fuhr der Scharlachreiter nach einem Weilchen fort, "ich und alle welche mit mir sind, reiten nach Morgen zu, siehst du, auf dem Blachfelde gerade vor uns, wo der kleine Baum ist, dort geht der Weg seitwärts nach dem Lande zu, das Mähren heißt, und weil du uns auch so freimüthig geoffenbaret hast, daß du gegen Mitternacht reitest, so werden wir dort wahrscheinlich Abschied nehmen."

"So wird es auch sein," sagte Witiko.

"Und wenn du uns wieder trifst," sagte der Scharlachreiter, "so reite uns zu, und halte Geselligkeit mit uns."

"Eines muß er sich aber abgewöhnen," rief Welislaw nach vorwärts, "daß er im Schritte reitet."

"Ich reite nur im Schritte, wenn ich reise," sprach Witiko zurük, "ich kann es zu andern Zeiten auch anders thun."

"Wir thun es nicht einmal auf Reisen," antwortete Welislaw.

"Dann habt ihr Pferde zum Wechseln," sagte Witiko.

"Der Ledermann hat Recht," sagte der Scharlachreiter, "er schont seine Pferde, wir verderben sie, er ist klug, und wir sind leichtfertig."

Indessen waren die Reiter bei dem kleinen Baume angekommen, an dem der Weg sich theilte.

"Siehst du, wir reiten auf diesem Wege rechts," sagte der Scharlachreiter.

"Und ich reite auf dem andern gerade fort," entgegnete Witiko.

"So lebe wohl, du lederner Mann," sagte der Scharlachreiter.

"Lebe wohl," sagte Witiko.

"Reite glüklich deiner Wege, und suche nicht gleich Kampf mit Männern, die du auf der Straße findest," rief Odolen.

"Wenn sie ihn nicht hervor rufen,["] suche ich ihn nicht," sagte Witiko.

"Reite fröhlich," rief Welislaw.

"Du auch," sagte Witiko.

"Lebe wohl," rief Ben.

"Komme bald zu uns zurük," rief der Sohn des Nacerat.

"Lebet wohl," sagte Witiko.

Die von hinten kamen nun auch hervor, und riefen: "Lebe wohl."