Witiko

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["Nun so offenbare es nicht," antwortete der Scharlachreiter, "ich will dir aber gemach angeben, wer wir sind.] "So ist denn gar kein Ende mit dir," rief der Scharlachreiter, "um so müssen wir Buße thun, und dir sagen, wer wir sind. Du magst dann dein Wesen enthüllen, oder magst es auch nicht thun. Der an deiner rechten Seite reitet, ist Odolen, der Sohn des Striz. Er will die ganze Welt umwerfen, [und] darum wäre es Schade gewesen, wenn du ihm ein Loch in sein grünes Wamms oder in sei Herz gestoßen hättest, er hat dich umbringen wollen, weil du uns herausgefordert hast. Es wäre auch Schade um dich gewesen, da du ein junges Blut bist[, aber auch um ihn wäre Schade gewesen, wenn du ihm ein Loch in sein grünes Wamms und in sein Herz gestochen hättest, weil er doch treuherzig ist."]."

Witiko sah auf den Mann [an] zu seiner Rechten [an]. [Dieser war sehr jung und von großer Schönheit. Er hatte ein bräunliches Angesicht, einen jungen schwarzen Bart um dasselbe, schwarze Augen und schwarzes Haupthaar. Er trug ein sehr schönes grünes Gewand, keine Lanze, sondern nur ein Hüfthorn an grüner Schnur und ein Schwert an der Seite. Auf dem Haupte hatte er eine Müze wie der Scharlachreiter, die an der Seite rund und oben gekappt war, und vorne eine graue Reigerfeder hatte. Er ritt auf einem schwarzen Rosse.] Er ritt auf einem schwarzen Pferde. Er war schönen braunen Angesichtes und [von] schwarz[en] von Haar[en] und Augen. Er hatte ein grünes Gewand, auf der schwarzen Haube eine Reigerfeder, und trug Schwert und Hüfthorn.

"Nun, du Lederjunge," sagte er [ich] sehe ich wohl [nicht] aus, wie ein Wegelaurer, der die Leute tödte[t]n[," sagte er zu Witiko.] will, die da so allein reiten?"

"Nein, [du siehst nicht so aus,]" [antwortete] sagte Witiko[.]; "aber du könntest voreilig sein."

["Und der gerade hinter mir ist Welislaw," fuhr der Scharlachreiter fort, "er sagt immer, er sei ein treuer Mann, es ist aber ungewiß, wem er treu ist, und wie lange; denn du siehst, er ist in den Jahren, in denen man erst anfängt, treu zu sein."]

[Witiko wendete sein Haupt ein wenig links, und sah auf den genannten Reiter zurük. Derselbe war in Braun gekleidet, und hatte braune Haare und Augen. Sein Angesicht war angenehm gebildet. Er schien älter als Odolen, war aber doch jung. Er trug die schwarze Müze wie die zwei andern, und auf ihr eine geflekte Geierfeder. Auch er hatte nur ein Hüfthorn und ein Schwert. Er ritt auf einen lichten Goldfuchs]

"Er ist gar nie anders," sagte der Scharlachreiter.

"Jezt sieh aber auf den, der hinter mir ist," fuhr der Scharlachreiter fort," der ist Welislaw, er sagt immer, daß er treu sei; er weiß nicht wem, und er ist so jung, daß er noch gar nicht angefangen hat, treu zu sein. So schau doch um auf ihn."

Witiko blikte gegen ihn zurük. Er ritt auf einem Goldfuchs, war braun von Haar und Augen, hatte ein braunes Gewand, auf der schwarzen Haube eine Geierfeder, und trug Schwert und Hüfthorn.

["Sehe ich dir] "Nun ich bin doch uverdächtig [aus?" fragte] <,>" sagte er zu Witiko[, als ihn dieser betrachtete].

"Ja, [du siehst so aus,"]" antwortete Witiko.

["Nun kömmt die Säule Böhmens," fuhr der Scharlachreiter fort, "die nicht einmal einen Namen hat. Siehe nur um, die Säule reitet gerade hinter dir. Die Säule ist sein Vater, der alte Nacerat, der ein so reicher Leche ist, daß ihn alle anstaunen, die ihn nicht hassen. Er ist aber auch der mächtigste Mann, da ihm der Herzog folgt, und da, wenn er etwas anpreiset, alle Lechen und Kmeten und andere hinter ihm her gehen. Du kannst also ermessen, welche Größe der Mann hinter dir hat. Er nennt sich immer den Sohn des Nacerat, und wir heißen ihn ehrfürchtig auch so."

Bei diesen Worten hatte sich der Scharlachreiter halb auf seinem Pferde umgewendet, und sah auf den besprochenen Mann zurük. Witiko, weil er gerade vor ihm ritt, hatte sein Pferd ein wenig beiseit gelenkt, und blikte auf ihn zurük. Der besprochene Reiter war ein junger schlanker Mann von rosenrothem Angesichte mit blonden Haaren und blauen Augen. Er war in feines Scharlachrothbraun gekleidet, hatte die schwarze Müze und eine weiße Feder darauf, die unbekannt war. Er trug auch nur Hüfthorn und Schwert, und ritt auf einem lichtbraunen Rosse.

"Ich hoffe, daß wir uns werden geneigt sein," sagte er zu Witiko.]

"Jezt blike gerade hinter dich Lederreiter," rief der Scharlach[reiter]mann, "da ist der Sohn des Nacerat, er ist immer der Sohn des Nacerat, und wird immer der Sohn des Nacerat sein."

"So sieh doch um," rief der Mann hinter Witiko.

Witiko wendete sich ein wenig auf seinem Pferde, und sah nach dem Manne, der gerufen hatte. Er ritt auf einem braunen Pferde, und war ein sehr schöner Jüngling mit blonden Haaren und blauen Augen und rosenrothem Angesichte. Er trug ein scharlachbraunes Gewand und auf der schwarzen Haube eine weiße Feder. Er hatte Schwert und Hüfthorn.

"Ich bin niemanden gefährlich," sagte er zu Witiko.