Witiko

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[hernieder schauen."]

"Es [war] ist schon einmal etwas [hier,"] da gewesen<,>" sagte Florian, "nicht eine Wohnung, sondern ein heiliges Ding, eine Bet[h]stelle. Es stand da auf dem höchsten Plaze das Bild des heiligen Apostels Thomas in einem Häuschen von Tannenholz zur Verehrung aufgerichtet. Es war dies in alten Zeiten, da noch mehr
[Christen in dem Walde herrschten. Man hat die Stelle bis hinab zu dem Wege, auf dem wir gekommen sind, gereutet, und hat von dem Wege herauf ein kleines Pfadlein angelegt, das ihr noch ein wenig gesehen habt. Es sind aber in frühen Zeiten nicht alle gut christlich gewesen. Manche sind noch zu den Tryznen nach Böhmen gegangen, so man sie heimlich abhielt, weil in dem Lande das Heidenthum länger gedauert hat. Viele sind aber vom Wege auf dem Pfadlein heraufgegangen, [und] habe es ausgetreten, und |haben gebethet|. Als die Wälder wieder überhand nahmen, hat sich alles verloren. Ich weiß nicht, ist]
christliche Herren in dem Walde herrschten. Es ist ein großes Geschlecht da gewesen. Dann sind sie aber zu den [heidnischen] Tryznen gegangen, die in Böhmen noch abgehalten wurden,
das heilige H[ä]aus[chen] ist weggetragen worden, oder hat es das Feuer verzehrt, oder ist es sonst zu nichte geworden, [ihr seht, daß nur Gras hier ist. Aber der Ort heißt noch bei allen, die des Waldes kundig sind, der Thomasgipfel."] und der Ort heißt nur mehr der Thomasgipfel."

"Wessen ist der Grund, auf dem wir hier stehen?" fragte Witiko.

"Des Herzogs Sobeslaw von Böhmen," antwortete Florian, "[sehr bald, nachdem wir den Berg des heiligen Oswald hinter uns hatten, sind wir vom Baierlande in seinen Grund eingetreten, den er zum Jagen oder zum Holzfällen brauchen oder verschenken kann. Der meiste Wald, [wo] |daher| ihr herauf geritten, und aller, den ihr vor euch seht, gehört ihm."

"Und in welchem Lande wohnt ihr?" fragte Witiko.] er kann ihn gebrauchen, oder verschenken, wie er will."

"Und in wessen Land wohnest du?" fragte Witiko.

"Ich bin ein Mann des Herzogs Sobeslaw," antwortete Florian, "in der reichen Aue da unten gegen den Oswaldberg steh[en einige]t meine Waldhütte[n] mit [etwas Land] Wiese und Vieh. [Eine gehört mir.] Wir haben weithin keine[n] Nachbarn, und müssen lange gehen, um zur M[ü]ihel zu kommen. [Im bairischen Aigenwalde, der wohl zwei Stunden von hier ist, stehen auch einige Klöster.] Wir sind aber keines Herrn Gefolge als des Herzogs, und wir gehören zur Zupe Daudleb, die wohl [fünf] sieben Stunden von hier [an der Malsch] an der Malsch in der Richtung ist, in welcher ihr immer
[hinseht. Die [xxx.] Malsch macht einen dichten Kreis herum um die Zupen. Als der Vater des Köhlers Mathias hier war, den Wald anzuschauen, ich glaube [xxx] zu einer Ansiedlung, da kam er auch zu unserem Hause, und da lernte sein Sohn Margaretha kennen, die er dann zum Weibe nahm. Wir haben [|es|] ihm gerathen, daß er an der Mühel Köhler werde, wo die Beschäftigung Lohn abwirft, daß er die Seinigen ernähren kann."

"Und er ernährt sie auch," sagte Witiko.

"Margaretha ist nicht schlecht gefahren," antwortete Florian.

"Und herrscht nicht [mehr] hier ein[er] [der] großer Leche[n] [des Landes?"]?"fragte Witiko.

"[xxx, d]Der Grund ist des Herzogs,["] und trägt lauter Holz,<"> entgegnete Florian[, "er trägt nur xxx Holz.<">].

"Das [man in] die Moldau [werfen, und xxx,"] weiter führen kann." sagte Witiko.

"Das ist wahr wie bei der Mühel," erwiederte Florian.

["Wir] "Nun wir müssen [von dem] endlich diesen Plaz[e scheiden"] verlassen", sagte Witiko, "[xxx] ich [xxx] werde seiner denken, und möchte ihn wohl wieder sehen."

Er wendete sein Pferd noch ein mal langsam im Kreise, um [noch] die Gebiethe der Herzoge Sobeslaw und Heinrich und des Markgrafen Leopold zu [sehen, und leitete es dann die Richtung hinunter zu dem Wege, auf dem er gekommen war, und der seitwärts der Anhöhe vorüber führte.] überschauen. Dann leitete er sein Thier auf dem freien Grunde wieder zu dem Wege nieder, auf dem sie gekommen waren.

Florian folgte ihm.

Der Weg führte seitwärts des Thomasgipfels auf einer geringeren Höhe über die Wasserscheide des Waldes. [xxx] Jenseits stiegen sie einen so dichten Wald hinab, wie der war, durch den sie herauf gekommen waren.]1
hinschaut."

"Ja, ich schaue in dieser Richtung" sagte Witiko, "aber laß uns weiter gehen."

Er lenkte sein Pferd auf das Pfadlein jenseits des Bühels abwärts.2

1 Fortsetzung des gestrichenen Textes auf H/S.31 2 Fortsetzung des Textersatzes auf H/S.31