Witiko

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"So thue es," sagte Witiko. "Ich werde [den ganzen] in diesem Winter [in Plan] bei euch bleiben."

"Das wird schön sein," antwortete David.

Nach diesen Worten verließ Witiko das Haus Davids, und ging noch zu Peter Laurenz, dem Schmied, und zu Christ Severin und zu Veit Gregor und zu Tom Johannes, dem Fiedler, und zu Stephan und zu der Mutter Norberts.

Dann ging er wieder in sein Haus.

Dort sprach er mit Martin über die Dinge, welche in der Zeit seiner Abwesenheit in dem Hause geschehen waren, und ließ sich Manches zeigen.

Am Abende saß er mit mehreren Männern, die gekommen waren, auf der Gasse des Hauses, und als es Nacht geworden war, legte er sich in der Kammer auf sein Lager.

Nach dem Anbruche des nächsten Tages zog er sein graues grobes Wollgewand und seine langen Stiefel an, und sezte seine dunkle Filzhaube auf das Haupt. Dann kam David, der Zimmerer. Er zeigte ihm die behauenen Stämme, die [als Vorrath da] im Hause waren, sie maßen die Länge und Breite der Laube, und bestimmten, was geschehen müsse, daß daraus ein Stall werde.

Dann ging David, der Zimmerer wieder fort.

Witiko bestellte nun drei Männer mit [drei] Saumrossen, und trug ihnen auf, daß sie am Mittage in Bereitschaft wären, in die krumme Au zu ziehen, [und] dort seine Habe, welche Säumer aus Wien bringen würden, auf die Rosse zu laden, und sie nach Plan zu [säumen] fördern. Raimund wurde beauftrag, mit den Männern zu [gehen] reiten, und die Habe von den Säumern aus Wien zu übernehmen.

Als dieses geschehen war, ging Witiko auf den Kreuzberg, that vor dem Kreuze ein kurzes Gebet, und blikte dann auf den Wald, in welchem der dunkle See lag, und hinter welchem das Haus Heinrichs von Jugelbach stand. Dann blikte er auf den Wald des heiligen Thomas.

Nach dem Mittagessen kamen vier Männer[, darunter einer ein Gehilfe Davids, des Zimmerers war, die andern aber gedungen waren, und begannen die Arbeit an der Laube. Unter den gedungenen Männern befand sich Zacharias, welcher mit Witiko in dem Frühlingskriege gewesen war.] mit einem Gehilfen Davids, des Zimmerers, und begannen die Arbeit an der Laube.

Am Nachmittage ritt Witiko auf seinem grauen Pferde eine Wegstunde in der Richtung gegen den Thomaswald und wieder zurük.

Am Abende kamen Stephan, der Wagenbauer, Peter Laurenz, der Schmied, Tom Johannes, der Fiedler, Christ Severin, der Wollweber, [Michael] Zacharias, der Schenke, Roman, den sie den grünen Weber hießen, Tobias, Maz Albrecht, Urban und Mathias zu Witiko. David, der Zimmerer sandte sein Weib, und ließ sagen, daß er Witiko nicht besuchen könne, weil er an den Truhen mit seinen Knechten arbeite, so lange ein Tagesschein ist. Witiko ließ durch Martin und Lucia Holzschrägen aus dem Hause auf die Gasse tragen, die Männer legten lange Bretter darüber, so daß Bänke wurden, und sie sezten sich im Viereke auf die Bänke. Sie sagten, weil Witiko einen Stall baue, und weil der Stall vor dem Herbste fertig sein müsse, und weil es der Brauch sei, daß die Einwohner von Plan einer dem andern helfen, wenn er etwas baut, oder [gräbt, oder reutet] unternimmt, so wollen sie ihm auch [helfen] beistehen, und mit Werkzeugen kommen. Witiko nahm mit [Dank] Dankbezeugung das Anerbiethen an.

"Ich werde morgen in der Frühe heraus gehen," sagte Tobias.

"Ich auch," sagte Mathias.

"Ich werde auch kommen," sagte Maz Albrecht.

"Ich kann nicht selber kommen," sagte [Michael] Zacharias, der Schenke; "aber mein Altknecht ist in Bereitschaft, und wird an manchem Tage da sein."

"Ich komme selber," sagte Roman, "und wir werden abwechseln."

Jezt nahm Peter Laurenz, der Schmied, das Wort, und sprach: "Witiko, wir haben Alles ausgewirkt, was dem Herzoge von Nuzen war, und das Eisenwerk zu dem Stalle wird keinen Tadel leiden, und ich werde nichts verzögern, und eher das Andere liegen lassen, und Urban ist kein Kind, das um Taglohn arbeitet, er hat dessen nicht Noth, er hat seine [Arbeit] Geschäfte, und wird etwas Erklekliches in der Welt werden, ich erziehe
(1) ihn [als meinen jungen Vetter, er soll gut reiten lernen], er wird aber doch zu dir kommen, und wird mit der Säge oder dem Beile oder mit dem Hammer bei
(2) [ihn dazu], [er wird mit der Säge bis Hammer bei]
(3) ihn dazu; aber er wird kommen, und wird bei
dir arbeiten, weil er mit dir in Nürnberg gewesen ist, ich habe ihn unterrichtet, daß er [mit den Werkzeugen] es besser [umgehen] machen kann als [alle] die Andern. So sage ich."

"Und ich werde erfreut sein, wenn Urban an meinem Holzbaue mit wirkt, und werde ihm auch wieder helfen, wenn er einmal einer Hilfe bedarf," sagte Witiko.

"Du kannst ihm rathen, wenn er nach großen Dingen geht, weil du doch älter bist als er," antwortete der Schmied.

"Ich werde morgen kommen," sagte Urban, "und man wird mir schon zeigen, wie ich die