Witiko

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geliebten Mutter einen Gruß, grüsse deine Mutter, und gehabe dich wohl."

Er stand nach diesen Worten auf, und reichte Witiko die Hand[, die]. Witiko sah, daß die Hand weiß und schön gebildet [war.] sei.

[Witiko] Er faßte sie, und sagte: "Lebe glüklich, hoher Herr!"

"Das wäre ein guter Wunsch, wenn Gott ihn erfüllen will," antwortete der Markgraf.

Darauf verneigte sich Witiko, und verließ das Gemach.

In dem Vorgemache grüßte er den Ritter in dem grünen Gewande, und sezte dann seine Lederhaube wieder auf [sein Haupt.] das Haupt.

Der Ritter aber sagte: "Ich bin Otto von Lengenbach, und so du ein mal in meine Veste kommen willst, Witiko, so wirst du freundlich aufgenommen werden."

["Es] "Ich danke euch, Herr," sagte Witiko, "es könnte sich fügen,[" antwortete Witiko, "] und [ich] dann nehme ich die Einladung an."

[Dann] Hier auf wurde er von Tibert, dem Kämmerer, und Thiemo von der Aue in den Vorsaal geführt.["]

Von dem Vorsaale ging er im Geleite derer, die mit ihm gekommen waren, über die Treppe hinab.

In dem Hofe waren nun Pferde von den Knechten der Ritter, die bei ihm waren, herbei geführt worden.

Witiko bestieg sein Pferd, die Ritter bestiegen auch die ihrigen, und Marchard von Hintberg sagte: "Wir werden dich eine Streke geleiten, Witiko."

"Ich freue mich eurer freundlichen Art," entgegnete Witiko.

Alle die Männer und hinter ihnen ihre Knechte ritten nun aus dem Hause auf den großen Plaz hinaus.

Dort rief Thiemo von der Aue: "Wo hast du denn deine Herberge, du junger fahrender Ritter, der du da fremde Länder besuchst?"

"Ich bin nicht genau ein fahrender Ritter," sagte Witiko, "meine Mutter ist in euerm Lande, und ich bin zu ihr gekommen und so auch [mit Liebe] gerne in euer Land."

"Und wo herbergt denn deine Mutter, so du jezt etwa zu ihr reitest?" fragte Thiemo von der Aue.

"Ich reite zu ihr," antwortete Witiko, "und sie herbergt auf dem Kahlenberge bei der hocherlauchten Frau Markgräfin Agnes, zu der sie beschieden worden ist."

["Und] "Das ist die böhmische Wentila," rief Thiemo von der Aue, "und herbergst du auch bei ihr auf dem Kahlenberge?" [fragte Thiemo von der Aue.]

"Ich herberge auch dort," entgegnete Witiko.

"Dann werden wir dich morgen sehen, weil Kahlenbergritt ist," sagte Marchard von Hintberg, "du mußt dich anschließen, und mit uns reiten."

"Wenn es sich ziemt," sagte Witiko.

"Es ziemt sich," rief Ebergus von Aland, "und es ist deine [Pflicht] Ritterpflicht und Kriegerpflicht, weil du dem Markgrafen einen Heimsuch gemacht hast."

"Dann werde ich mitreiten," entgegnete Witiko.

"Und ich werde dich schüzen," rief Thiemo von der Aue.

"Ich [sage] hege großen Dank für deinen Schuz," sagte Witiko, "aber ich denke, ich wer[de]de] [eines Schuzes nicht bedürfen."] mich selber schüzen, oder eines Schuzes nicht bedürfen."

"Gegen den Wiz schüze ich dich," rief Thiemo, "und gegen den Wiz kann [ich] dich [am besten schüzen."] kein Anderer so schüzen."

"So schüze mich,["] Vater," antwortete Witiko.

["Es ist gut," rief Thiemo,] "[du] So bist du ein [wohlgearteter] folgsamer Knabe[.]," rief Thiemo.

"Ich werde [mich bestreben, es zu bleiben,"] dir immer gehorsamen," sagte Witiko.

["Das wird dir heilsam] "Das wird zu deinem Heile sein," antwortete Thiemo.

Die Männer ritten durch das Thor der [Mauer] Stadtmauer gegen den tiefen Graben hinaus. Sie ritten über die Brüke des Grabens, und an der Freiung vorüber.

Dann nahmen sie Abschied.

"Reite wohl, Witiko," rief Marchard von Hintberg.

"Gehabe dich gut," sagte Viricus von Gaden.

"Gedenke des Gehorsams," rief Thiemo von der Aue.

"Freue dich in unserem Lande," sagte Werinhard von Brun.

"Bleibe recht lange da," rief Gebhard von Abbadesdorf.

"Habet Dank, ihr Herren," rief Witiko entgegen, "und gehabet euch wohl.<">

"Gehabe dich wohl," riefen mehrere[.], und sie riefen ihm noch zu, daß er sie in ihren Vesten besuchen solle.