Witiko

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"Ich habe geholfen, und es ist mir dabei [wohl in meinem Herzen] gut geworden," sagte Witiko.

"Und in Pric hast du auch geholfen," sagte Wentila.

"Pric hat einen besseren Boden, und es wird noch immer besser werden," antwortete Witiko, "Kuto ist ein treuer Diener, er versteht die [Fruchtgründe zu pflegen,] Plege, und ist gelassen [gegen die andern] und [ist] sparsam. Kan und Peko und Mira und Glota dienen ihm gerne. Die Brüke ist [nun] fertig geworden, das [Stalld]Dach ist verbessert, und die zwei Kühe sind von dem Fichtelberge gekommen."

"Es ist gut, Witiko," sagte Wentila, "deine Vorfahrer haben kleine Besizungen gehabt, [sie] sind [ihnen |sorglos|] für sie sorgsam gewesen, und haben auch gerne selber die Hände angelegt. [Du folgest ihren Spuren."]"

"Im Wangetschlage ist der harte Boden doch gedeihlich,["] und wird gut gehalten," sagte Witiko[, "die Felder die Wiesen und der Wald sind achtsam gehalten,]." [d]Das Häuschen bedarf noch lange keiner Ausbesserung, [die Mauer gegen die Hofmark] und die Wiesenmauer hat Jakob [mit Taglöhnern] aus Steinen gelegt[. Die Rinder, die Schafe, die Ziegen, die Schweine und die Federthiere pflegen sie reinlich, und Huldrik sucht über Alles zu wachen."]. Huldrik wacht auch über die Thiere, und sucht überall nachzuhelfen."

"E[s]r ist [in dem, was er mir sendet, genau,"] in seinen Sendungen richtig, und die Knoten seiner Merkschnüre sind genau," sagte Wentila.

["Er] "Und er nimmt für sich das Armseligste," antwortete Witiko.

"Ich weiß es," sprach Wentila.

"Er hat mich nach Friedberg geleitet," sagte Witiko, "und hat mir das Pferd wie ein Vogt geführt."

"Weil er uns für ein [sehr] vornehmes Geschlecht hält," antwortete Wentila.

"Das Pferd hat er ledig von Friedberg durch den Wald [an] in die untere Moldau hinauf geführt," sagte Witiko; "denn ich bin von dem Ufer, das bei Friedberg ist, durch die Waldlehne bis auf den Kamm hinauf gestiegen, wo ein Plaz ist, auf dem einmal eine Denksäule des heiligen Apostels Thomas gestanden ist."

"Ich kenne den Plaz," sagte Wentila, "man sieht von ihm auf
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(1) [das Land] Baiern und auf das Land [Österreich] Böhmen,
(2) Baiern [und auf das Land] Böhmen, und [bis nach]
(3) Baiern<,> Böhmen,
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(1) Österreich hinunter, und [ein sehr ausgedehnter und dichter Wald ist um ihn herum."]
(2) Österreich [hinunter, und] der Wald ist um ihn<.>"
(3) Österreich und der Wald ist um ihn<.>"
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"Ja, so ist es," sagte Witiko.

"Und dann bist du auf dem langen Wege durch den Thomaswald in die untere Moldau hinab gegangen, wo die Herberge steht," sagte Wentila.

"Ja," entgegnete Witiko, "und in der Herberge haben Huldrik und Jakob mit dem Pferde auf mich gewartet."

"Ich habe jezt lange diese Dinge nicht gesehen," sagte Wentila, "der Wald ist dort sehr groß und sehr schön."

"Er ist dort am schönsten," antwortete Witiko.

"In dem schönen Walde ist Huldrik," sagte Wentila, "und möchte in einem Schlosse Marschalk sein."

"Er soll zu mir kommen, wenn ich mir ein mal einen festen Ort erwähle, und er dann noch lebt," sagte Witiko.

"Nun, [Witiko," sprach Wentila,"] er sagt ja," sprach Wentila, "daß die Angehörigen seines Stammes sehr alt werden, und daß er dieses auch hofft."

"Gott gewähre es ihm," sagte Witiko.

"Er gewähre es[,"] ihm nach meinem Wunsche," antwortete Wentila.

"Mutter," sprach Witiko, "ich habe dir in [den] meinen Botschaften[, die ich dir von mir gesendet habe,] etwas nicht erzählt, ich will es dir jezt sagen. [Ich habe a]An jenem Sonntage, an welchem ich in dem Walde der drei Sessel bethete, [das Mädchen Bertha kennen gelernt, das die] habe ich ein Mädchen des Namens Bertha kennen gelernt das damals dunkelrothe[n] Waldrosen, die du liebst, als gutes Zeichen auf dem Haupte trug. Ich bin, da ich den hochehrwürdigen Bischof Zdik nach Passau geleitete, wieder in dem Hause der Eltern Berthas gewesen, und habe mich mit Bertha in Zuneigung und Liebe geeinigt, daß wir Ehegatten werden wollen. Sie ist die Tochter Heinrichs von Jugelbach."

"Er wird sie dir nicht geben," sagte Wentila.

"Es ist noch ungewiß," sprach Witiko.

"Du hast die Sache den Eltern Berthas geoffenbart," sagte Wentila.

"Ich habe sie dem Vater [Berthas gesagt] geoffenbart," entgegnete Witiko, "und er hat zurük geredet: [und] wenn die Rose, welche ich auf dem Berge Wysoka in dem weißen Schilde getragen habe, in einer Burg ist, und wenn sie in die Geschike unserer Länder hinein blüht, solle ich wieder kommen, und fragen."

"Ich weiß nicht, ob es so gewesen ist, wie der Vater Benno sagt," antwortete Wentila, "daß unsere Vorfahrer einst reiche Güter gehabt haben, und die Herren in dem Walde gewesen sind; aber die Geschlechter werden reich, und werden wieder arm, und können wieder reich werden, und es wech-